Wir müssen allen Schülerinnen und Schülern an den Grund- Mittel und den weiterführenden Schulen in Bayern optimale Lernbedingungen bieten – und das heißt zuerst: genügend Lehrerinnen und Lehrer.
In seiner ersten Regierungserklärung im März 2018 hat Ministerpräsident Söder angekündigt, 2000 neue Lehrerstellen zu schaffen. Der entsprechende Nachtragshaushalt weist jedoch nur 346 Stellen aus, die sich zudem alle auf Sondermaßnahmen und nicht auf den regulären Unterricht beziehen. Damit ist das Problem der fehlenden Lehrereinstellungen nicht mal annähernd gelöst.
Die Unterrichtsversorgung ist nach wie vor schlecht, es fällt zu viel Unterricht aus. Er summierte sich im Schuljahr 2016/2017 bayernweit auf 6.481.394 Stunden und ist damit höher ausgefallen als jemals zuvor.
Die mobilen Reserven für Krankheits-Vertretungen sind nie ausreichend und bereits am Schuljahresbeginn fest verplant – sei es um lange bestehende Lücken zu füllen oder längerfristig ausfallende Lehrer*innen zu ersetzen. Die zunehmende Zahl von Pensionseintritten verschärfen die angespannte Unterrichtssituation. Gleichzeitig stehen gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer auf der Straße. Ein Irrsinn..
Schulen sind das Sprungbrett für die Zukunft unserer Kinder
Ganz generell haben wir eine Trendwende: Es gibt wieder mehr Schülerinnen und Schüler! Das erfordert eine Neuaufstellung der langfristigen Bildungsfinanzierung und eine Reform der Lehrkräftebildung.
Doch um den Unterrichts-Ausfall bereits im kommenden Jahr zu verhindern, muss auch kurzfristig reagiert werden: durch Aufstockung der mobilen Reserven, den Aufbau einer eigene „Reserve“ für Lehrerinnen, die wegen Schwangerschaften nicht mehr unterrichten. Und letztendlich durch mehr Geld für die Schulen, denen keine Reserve zugewiesen wird, damit sie flexible Lösungen vor Ort finden können.
Um die Unterrichtsversorgung zu verbessern gibt es weitere clevere Ideen: Flexible Arbeitszeiten für Lehrkräfte, die z.B. stundenweise während der Elternzeit unterrichten wollen; Nachqualifizierung für Lehrer*innen anderer Schularten; Unterrichtsreduzierung für Lehrkräfte, die andere qualifizieren; Reaktivierung oder Anwerben abgewiesener Grundschullehrkräfte, die vor einigen Jahren trotz exzellenter Noten keine Einstellung bekommen haben. Auch der Einsatz von nicht beschäftigten Gymnasial- oder Realschullehrkräften als Lotsen hat sich bewährt.
Letztendlich müssen die Gehälter der verschiedenen Schultypen an Realschul- bzw. Gymnasialniveau angepasst werden, denn der Unterricht in Grund- und Hauptschulen ist genauso wichtig, wie bei den anderen Schularten.
Generell gilt: Wir Grüne wollen eine 110-prozentige Lehrkräfteversorgung an jeder Schule, damit Unterrichtsausfälle aufgefangen werden können.
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