Fakten gegen Fake

Auf dieser Seite veröffentliche ich in regelmäßigen Abständen Fakten, die falsche Aussagen zum Thema Energie und Klima richtigstellen.

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Gerne veröffentliche ich auch Ihren Beitrag auf meiner Seite. Wenn Sie mir Ihre Zustimmung geben, dann auch in Ihrem Namen.

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Windkraftausbau: Bayern vs. Baden-Württemberg

Söder-Fake: "Beim Windkraftausbau ist Bayern ist beste Südland und ist besser als das grün regierte Baden-Württemberg.” (Markus Söder, Regierungserklärung vom 25.06.2024) 

Fakt: Seit Amtsantritt Markus Söder im Jahr 2018 wurden in Bayern 47 Windkraftanlagen in Betrieb genommen – in Baden-Württemberg aber 88, obwohl Bayern doppelt so groß ist. Obwohl Bayern noch eine höhere Gesamtleistung hat, nutzt Baden-Württemberg seine kleinere Fläche weitaus effizienter für Windkraft mit einer installierten Leistungsdichte von 51 kW pro km² im Vergleich zu Bayerns 37 kW pro km². 

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Windkraftanlagen – Gefahr durch Schwefelhexafluorid?

Bürgerinitiativen gegen Windkraft und politische Gruppen wie die AfD thematisieren häufig den Einsatz von Schwefelhexafluorid (SF6) in Windkraftanlagen, um Stimmung gegen Windkraftanlagen und ihre Umweltfreundlichkeit zu schüren. SF6, ein farb- und geruchloses Gas, wird tatsächlich in Windkraftanlagen zur elektrischen Isolation in geschlossenen Systemen verwendet. Obwohl es ein hohes Treibhauspotenzial hat – zwar auch deutlich höher als CO2 - ist seine Nutzung in Windkraftanlagen kein relevanter Emissionsfaktor. 

Fake: Windkraftanlagen sind umweltschädlich, weil sie große Mengen des klimaschädlichen Gases SF6 freisetzen und somit schwere Folgen für Umwelt und Klima haben kann.  

Fakt: Windkraftanlagen nutzen SF6 in geschlossenen Systemen zur elektrischen Isolation. Die Wahrscheinlichkeit einer Freisetzung ist äußerst gering – selbst bei einer hypothetischen Freisetzung kann die Klimawirkung durch wenige Tage Windstromerzeugung kompensiert werden. Windkraftanlagen stellen somit keine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar. 

 

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(Stand Mai 2024)



Verantwortung am Scheitern des Windparks im Chemiedreieck

Bin ich schuld am Scheitern des Windparks im bayerischen Chemiedreieck?

Alexander Dobrindt, Abgeordneter der CSU im Landtag hat da eine ganz eigene Meinung: Er macht den energiepolitischen Sprecher der bayerischen Grünen, somit mich, dafür verantwortlich. Weshalb? Ich habe mich für eine verstärkte Beteiligung der Kommunen eingesetzt. Erneut ein Versuch der CSU, sich nun von der Verantwortung für die jahrelangen Hindernisse und Versäumnisse beim Windkraftausbau in Bayern zu distanzieren. Mit dieser Aussage legt Dobrindt mal wieder die unzureichende Fähigkeit der Staatsregierung offen, eine effektive Energiewende im Freistaat umzusetzen. Es ist an der Zeit, dass die CSU ihrer Verantwortung gerecht wird und endlich proaktive Maßnahmen ergreift, um den Wohlstand und die wirtschaftliche Zukunft Bayerns durch eine nachhaltige Energiepolitik zu sichern.   

Fake: Als energiepolitischer Sprecher habe ich mich für die Verhinderung des Windparks eingesetzt.  

Fakt: Seit Jahren engagiere ich mich als energiepolitischer Sprecher für den Ausbau der Windenergie in Bayern. Im Falle des Windparks im Chemiedreieck lag mein Fokus insbesondere auf der Erhöhung der Bürgerbeteiligung.

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Vielversprechende Halbzeitbilanz der Ampelregierung

Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt: Die Ampel hat zur Halbzeit der Legislaturperiode bereits fast zwei Drittel ihres ambitionierten Koalitionsvertrages entweder umgesetzt oder angepackt. Überlagert wird die vielversprechende Halbzeitbilanz allerdings durch den öffentlich inszenierten Koalitionsstreit. Entsprechend unzufrieden und enttäuscht zeigen sich die Wähler:innen in Deutschland. Zu Unrecht, wie diese Studie zeigt.

Fake: Die Ampel-Regierung ist zerstritten und bringt nichts Gutes auf den Weg.

Fakt: Die Ampel-Regierung befindet sich in der Umsetzung ihres sehr ambitionierten Regierungsprogramms auf einem vielversprechenden Weg. Keine Vorgängerregierung hat so viel in so kurzer Zeit angepackt. 

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(Stand September 2023)


Grenzüberschreitender Stromhandel

Nach Abschaltung AKWs gehen die Lichter aus? NEIN – niemand hat etwas gemerkt und Strom wurde sogar billiger!

Deutschland ist nicht auf Strom aus dem Ausland angewiesen und kann sich selbst versorgen. Doch Deutschlands Energieversorgung ist keine Insellösung, sondern vielmehr gilt die Errungenschaft des gemeinsamen europäischen Strommarktes zu nutzen für eine maximal sichere und günstige Stromversorgung. Die allerseits gewollte Zusammenarbeit der Länder ermöglicht Geld und Emissionen einzusparen. Das heißt: Strom wird sowohl importiert als auch exportiert - und damit innerhalb des Staatenbundes dorthin weitergereicht, wo er benötigt wird. 

Fake: Nach dem Abschalten der Atomkraftwerke hat Deutschland die Energiesouveränität verloren und muss Strom in großem Umfang aus anderen Ländern importieren.

Fakt: Auf dem gemeinsamen europäischen Strommarkt werden Überkapazitäten eines Landes mit Leistungsabfällen anderer Länder kompensiert. Das macht die Energieversorgung sicher. Insgesamt betrachtet ist die Bilanz Deutschlands ausgeglichen.

 

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(Stand Juli 2023)


Wasserstoffheizungen: theoretisch ja, praktisch nein

Erdgasleitungen können theoretisch zwar Wasserstoff transportieren - aber unsere Erdgasverteilnetze müssten dafür komplett umgebaut werden. Moderne Gasheizungen werden bei 20 % Wasserstoff-Verträglichkeit zwar schon als H2-ready bezeichnet - von 100 % Wasserstoff sind wir da noch weit weg. 

Heizen mit grünem Wasserstoff ist zudem energetisch uneffektiv und würde ca. 5-mal so viel erneuerbaren Strom benötigen, als die Wärmeerzeugung mit einer Wärmepumpe. In Zukunft ist aber Effizienz das Zauberwort - da ist die Wasserstoffheizung sehr schlecht. 

Fake: Unsere verbauten Erdgasleitungen können problemlos genutzt werden, um Wasserstoff zu verteilen. Wir können unsere Erdgasheizungen in Zukunft günstig mit grünem Wasserstoff heizen.

Fakt: Weder die Erdgasleitungen noch die installierten Heizungen stehen derzeit für den Transport und die Verarbeitung von Wasserstoff bereit. Beide brauchen einen Komplettumbau. Eine Wasserstoffheizung kann schnell zu einer Kostenfalle für Verbraucher*innen werden, da sie beim Gesamtwirkungsgrad schlecht abschneidet. 


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(Stand Juni 2023)


Gut gefüllte Gasspeicher

Dank Robert Habeck sind wir gut über den Winter gekommen und sind auch für den nächsten Winter gerüstet. Ein sehr großer Erfolg, der auch positiv die Gaspreise bestimmt. 

Für den ewigen Nörgler Markus Söder, lag es alleine an den milden Aussentemperaturen. Das ist allerdings nur Wahlkampftaktik und lenkt von den früheren Versäumnissen ab.

Fake: Dass die Gasspeicher gefüllt sind, liegt nur am warmen Winter. 

Fakt: Die Bundesregierung hat es geschafft, dass die Gasspeicher gut gefüllt sind. Offizielle Vergleichsdaten zeigen: Das lag nicht am warmen Winter, sondern ist allein dem Engagement von Robert Habeck zu verdanken.


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(Stand Mai 2023)


Zuverlässiger Strom: Wind oder Atom?

Die Mittelstandstands- und Wirtschaftsunion (MIT) trommelt derzeit massiv für längere Laufzeiten der Atomkraftwerke. Dabei sind sie nicht allein – viele konservative Kanäle versuchen die Atomkraft heraufzubeschwören. 
 
Oft wird gezielt versucht, Windkraft gegen Atomenergie auszuspielen. Es wird hier meist nur mit der Strommenge argumentiert. Aber sind AKWs klimafest?

Fake: Atomkraftwerke liefern zuverlässig Strom.

Fakt: Im Atomland Frankreich sind im Jahr 2022 über die Hälfte der Atomkraftwerke ausgefallen. Hitze und Trockenheit legten die Kühlung lahm. AKWs sind in Zeiten der Klimakrise keine zuverlässigen Stromlieferanten.  

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(Stand: April 2023)


E-Fuels reichen laut Analyse nicht für Deutschland

Eignen sich E-Fuels als zukünftige Energieträger für Autos? Eine Analyse des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschungzeigt, wir können nicht so viel E-Fuels herstellen, wie wir 2035 brauchen, wir müssen daher sparsam mit ihnen umgehen. Für dem PKW-Verkehr bleibt schlichtweg kein E-Fuel mehr übrig. Braucht es auch nicht, da hier die Mobilität über Elektroantrieb kostengünstiger und effektiver ist. Zudem verbrauchen mit E-Fuels betriebene Autos fünfmal mehr Energie als reine Elektrofahrzeuge.

Fake: Autos lassen sich mit E-Fuels klimaneutral betreiben... Wir stehen für Technologieoffenheit ( z.B. Tweet Martin Hagen FDP).

Fakt: E-Fuels werden für unverzichtbare Nachfragen wie Flugverkehr und Industrie gebraucht. Selbst dafür wird das Angebot die Nachfrage bei weitem nicht decken. Für Autos bleibt dann kein E-Fuel mehr übrig. Die Elektromobilität ist hier die einzige gangbare Lösung. 

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(Stand: März 2023)


Ist die Energiewende ohne einen Ausbau des Stromnetzes möglich?

Seit knapp 10 Jahren schwelt der Streit um neue Stromleitungen für die Energiewende. Trassengegner*innen führen oft als Argument an, dass für eine dezentrale Energiewende keinerlei Ausbau notwendig sei und dieser sogar die Erneuerbaren ausbremsen könnte. 

Der „Faktenfuchs“ des BR ist dieser Frage sehr ausführlich nachgegangen: „Der Großteil der befragten Wissenschaftler steht der Forderung nach einer rein dezentralen Energiewende skeptisch gegenüber.“

Fake: Wir brauchen keinerlei neue Stromtrassen. Der dezentrale Ausbau der erneuerbaren Energien macht diese überflüssig. 

Fakt: Damit die Energiewende gelingt, brauchen wir alles zusammen: Zentrale und dezentrale Stromerzeugung müssen kombiniert und durch den Ausbau des Übertragungs- und Verteilnetzes und aller dezentraler erneuerbarer Energien optimiert werden.  

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(Stand: Februar 2023)


Mehr Strom durch Wind/Sonne als durch Kernkraft

Die letzten deutschen Atommeiler sollen Mitte April vom Netz gehen. Die Bundesregierung setzt in ihrem Koalitionsvertrag auf die Kraft der erneuerbaren Energien, um den CO2-Ausstoß Deutschlands zu verringern. Doch Atomkraftbefürworter machen mobil gegen Sonnen- und Windenergie.


Fake: In diesem Monat hätten Solar- und Windenergie weniger zur Stromversorgung beigetragen als die drei verbliebenen Atomkraftwerke, twittert der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler am 13. Dezember 2022.

Fakt: Zwischen 1. und 13. Dezember 2022 speisten die drei deutschen Atommeiler 1156 Gigawattstunden (GWh) Strom ins Netz ein. Wind und Sonne lagen mit 2798 GWh bei rund zweieinhalb Mal so viel. 
Im Jahr 2022 trugen die drei letzten deutschen Atomkraftwerke nur noch wenig zur öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland bei (rund 7 %) - im Gegensatz zu erneuerbaren Energien etwa aus Wind und Sonne (ca. 50 %).

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(Stand: Januar 2023)


Energetische Gebäudesanierung - Einsparungen sind erheblich

Die Energiepreisbremsen schützten die Menschen in Deutschland vor exorbitanten Heizkosten. Dennoch werden die Bewohner*innen von schlecht isolierten Häusern wesentlich mehr für ihre Energie zahlen müssen. Die  Einsparung in hocheffizient sanierten Gebäuden beträgt laut einer Studie der Deutschen Energieagentur durchschnittlich 76 %. Auf Dauer führt kein Weg daran vorbei, in Energieeffizienz zu investieren. Sowohl auf privater als auch auf politischer Ebene.


Fake: Die thermische Sanierung kostet viel Geld und bringt nichts. Denn die tatsächliche Energieeinsparung und insbesondere die Gesamtenergiebilanz von Dämmmaterialen ist schlecht. Es zahlt sich nicht aus. 

Fakt: Sanierungsmaßnahmen bringen zahlreiche positive Effekte – etwa für die Wohnqualität, die Werterhaltung der Immobilie, die Gesundheit der Bewohner*innen. Sie schaffen heimische Wortschöpfung und können die Energiekosten der Haushalte bis zu 76 % reduzieren.


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(Stand: Dezember 2022)


Wärmepumpen als Ersatz für Gas und Öl?

Die Entwicklung von effizienten Wärmepumpen hat weitere Fortschritte gemacht. So können sie heute auch höhere Temperaturen liefern und sind auch bei Sanierungen im Bestand gut geeignet. Voraussetzung ist natürlich, dass sich eine fachkundige Energieberater*in den Einsatzort vorher ansieht. Neue Wärmepumpen verwenden zudem sehr oft klimafreundliche Kältemittel, wie Propan. Und die Wahl der richtigen Wärmepumpe ist auch wichtig: wenn es geht, sind Wasser-Sole, Wasser-Wasser Wärmepumpen dem Standard Luft-Wasser Wärmepumpe vorzuziehen.  Sie können auch da, wo veraltete Modelle von Wärmepumpen bislang ihre Leistungsgrenze erreicht haben, eine effiziente Wärmeversorgung sichern.

Fake: Wärmepumpen funktionieren nur mit Fußbodenheizung.

Fakt: Moderne Wärmepumpen können heute sehr vielseitig eingesetzt werden. Nicht nur bei sehr gut gedämmten Gebäuden mit Fußboden- oder Wandheizungen. Erdwärmepumpen sind dabei besonders effizient. 

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(Stand: November 2022)


Atomkraft in Frankreich als Vorbild?

Im Zuge der Energieknappheit wird in Deutschland teilweise sehr emotional über ein Wiederaufleben der Atomkraft diskutiert. Was in der Diskussion weitgehend unbemerkt bleibt, ist die strukturelle Krise der Atomkraft in Frankreich.

Das „Atomland“ Frankreich hat die höchsten Strompreise in Europa. In Frankreich ist mit einem langen Ausfall der Atomkraftwerke zu rechnen. 28 Anlagen von den 56 AKWs sind dort nicht am Netz (Stand 11.10.22), die Reparatur dauert deutlich länger als geplant. Das von der Atomenergie abhängige Frankreich braucht nun unsere Solidarität, also unseren Strom. Doch diesen Strom müssen wir zusätzlich erzeugen.

Fake: Atomkraft sichert die Energieversorgung. Das „Atomland“ Frankreich hat es daher einfacher als Deutschland.
 

Fakt: Die Hälfte der Atomkraftwerke in Frankreich steht still – Frankreich muss massiv Strom aus Deutschland importieren. Die französische Atomkraft ist ein enormer Preistreiber und Unsicherheitsfaktor in Europa. 
 

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(Stand: Oktober 2022)


Ökobilanz der Windenergie

Windräder sind zusammen mit dem Rotor meist über 200 Meter hoch. Sie brauchen ein Fundament aus Stahlbeton. Außerdem Wege, um die Anlage zu bauen und zu warten. Immer wieder wird in Frage gestellt, ob ein Windrad angesichts dieses Aufwands unter dem Strich überhaupt etwas für den Klimaschutz bringt.

Eine Studie des Umweltbundesamts (UBA) von 2021 befasste sich mit der CO2- Bilanz der Windräder. Und kommt zu dem Schluss, dass sich die Ergebnisse im Vergleich zu älteren Studien noch weiter zugunsten der Windräder verbessert haben.

Fake: Windräder verbrauchen bei der Herstellung mehr CO2, als sie später einsparen.
 
Fakt: Windkraft ist effizient, umweltfreundlich und sehr günstig.Windkraftanlagen brauchen weniger als ein Jahr, um die Energie zu produzieren, die für ihren Bau aufgewendet wurde.

 
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Studie Umweltbundesamt

(Stand: September 2022)


Ist Bayern wirklich führend bei den Erneuerbaren?

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ging in Bayern viel zu schleppend, der Freistaat setzte zunächst auf Gaskraftwerke und Importenergie. Nun steht Bayern unter Druck und hat ein massiveres Problem bei der Energieversorgung. Um davon abzulenken, setzt Ministerpräsident Söder dem Engpass nun Daten zum Ausbau der Erneuerbaren Energien entgegen. Er nimmt Statistiken, pickt sich die Rosinen daraus, stellt sie in solche Relationen, dass ein positives Bild entsteht, und wiederholt seine Behauptungen immer wieder. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. 

Fake: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagt: „Bayern steht bei den erneuerbaren Energien im Ländervergleich besonders gut da.“
 
Fakt: Söder bezieht sich bei seinen Aussagen auf einzelne Statistiken, in denen Bayern eine gute Position einnimmt. Die angebliche "Vorreiterrolle" des Freistaats läßt sich daraus aber nicht ableiten. Andere Zahlen, die für die Einordnung eine Rolle spielen - wie die Relation zur Fläche - lässt Söder außen vor. 

 
➝ ausführlicher Faktenfuchs des BR       
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Mein Faktencheck

(Stand: August 2022)


Getreide wird knapp - Auswirkungen des Angriffskrieges auf die Ukraine

Mit dem Angriff auf die Ukraine am 24. Februar wurden Stimmen laut, die ein Rollback in der deutschen und europäischen Agrarpolitik fordern. Weg von dem mühsam erreichten Konsens für ein ökologischeres Agrar- und Ernährungssystem und hin zu einer noch stärkeren Intensivierung. 

Fake: Damit die Versorgungslücke für Nahrungsmittel am globalen Markt ausgeglichen wird, soll Deutschland z.B. ökologische Vorranggebiete zur Futtermittelerzeugung frei geben.

Fakt: In Europa werden 70% der Anbaufläche für Futtermittel- und Kraftstoffproduktion genutzt. Ökologische Pufferzonen sind unbedingt auch für den Klimaschutz notwendig. Der Verzicht auf Bio-Kraftstoffe könnte dagegen schon kurzfristig Versorgungsengpässe mit Getreide wesentlich wirkungsvoller abdämpfen.


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(Stand: Juli 2022)


Studie Rotmilan + Windenergie

Sehr viele Windenergie-Projekte scheiteren am Rotmilan. Seine Gefährdung dient als Argument gegen den Neu- oder Ausbau von Windkraftanlagen. 
 
Das ist falsch, wie eine aktuelle EU-Studie zeigt. Demnach sind Rotmilane nicht durch den Ausbau der Windkraft gefährdet. Die häufigste menschengemachte Todesursache ist Gift, wenn Rotmilane tote Ratten oder Mäuse fressen, die an Giftködern verendet sind.

Fake: Windräder sind der ärgste Feind des Rotmilans.

Fakt: Weitaus die meisten Rotmilane sterben an Gift (Giftköder). Windräder gefährden die Population dagegen nicht.

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(Stand: Juni 2022)


2 % der Landesfläche für Windenergie

Wir Grüne in Land und Bund fordern zwei Prozent der Fläche in den Regionalplänen für die Nutzung der Windenergie. Weil Markus Söder stur bleibt, kontert er mit „200.000 Fußballfeldern“ die dafür angeblich verbraucht werden. 

Doch die insgesamt versiegelte Fläche für Windräder, die einen hohen Anteil der nötigen Strommenge für die bayerische Energiewende liefern würde, entspricht in etwa dem, was alle drei Monate in Bayern für Gebäude und Verkehrswege neu versiegelt wird.

Fake: 2% der Landesfläche für Windenergie bedeutet einen Flächenverbrauch von „200.000 Fußballfeldern“ (Behauptung Markus Söder).

Fakt: Von den „200.000 Fußballfeldern“ bleiben 195.000 weiterhin nutzbar als Wald, Wiese oder Ackerland – denn es muss unterschieden werden zwischen überplanter und versiegelter Fläche.
 

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(Stand: Mai 2022)


Streitthema Windenergie contra Vögel

Die Anti-Grünen-Kampagne „grüner Mist“ behauptet, Windanlagen seien für den Tod vieler Vögel (12.000 Mäusebussarde und 1.500 Rotmilane) verantwortlich und berufen sich auf eine Untersuchung der Uni Bielefeld.  Aber die Autoren in Bielefeld weisen die Behauptung streng zurück: Die Behauptungen seien „teilweise grotesk falsch“. 

Weitere Infos:

Fake: Die „Progress-Studie“ der Uni Bielefeld zeigt, dass jährlich 10 000 Vögel durch Windkraftanlagen getötet werden. 

Fakt: Falsch: Die Zahlen finden sich nicht in der Studie und sind daraus auch nicht ableitbar. Richtig ist: Nur ein Bruchteil der getöteten Vögel insgesamt stirbt an Windgeneratoren. Den weitaus größten Anteil hat die Landwirtschaft.

das und weitere Infos als pdf-Datei 

(Stand: April 2022)


Ampel- Koalitionsvertrag 2021

Die neue Bundesregierung ist nun seit Dezember 2021 offiziell im Amt vereidigt. Nun gilt es die im Koalitionsvertrag beschlossenen Vorhaben umzusetzen. 
 
Wie kommt der Vertrag an? Siehe dazu die statistischen Auswertungen:


Fake: Der Koalitionsvertrag übertreibt den Klimaschutz - die Bevölkerung sieht dies kritisch.

Fakt: Der Koalitionsvertrag trifft in der Bevölkerung auf breite Zustimmung. Mit 83 % wird gerade der Ausbau der Erneuerbaren Energien breit unterstützt. 

die Infos als pdf-Datei 

(Stand: März 2022)


Arbeitsplätze in der deutschen Energieversorgung?

Der Verlust von Arbeitsplätzen in der Braunkohleindustrie wird u.a. als Argument gegen den Ausstieg aus der Kohleverstromung aufgeführt. Die Zeit hat sich jedoch gewandelt. Das Festhalten an alten Strukturen würde einen irreparablen Schaden verursachen. Stattdessen muss in zukunftsweisende Energieversorgung, wie beispielsweise in die Windenergie, investiert werden. Das sind dann auch Arbeitsplätze für die Zukunft.

Fake: Wir müssen die Arbeitsplätze in der Braunkohleindustrie erhalten. Der Verlust von 20.000 Arbeitsplätzen ist nicht hinnehmbar.

Fakt: Im Bereich der Windenergie sind durch falsche politische Entscheidungen in den letzten fünf Jahren die Arbeitsplätze von 160.000 auf derzeit 100.000 zurückgegangen. Allein die Erneuerbaren Energien haben das Potenzial für die Zukunft.

mehr Infos dazu in der pdf-Datei 

(Stand: Februar 2022)


Sind Solaranlagen wirtschaftlich?

Einnahmen und Ausgaben lassen sich bei Photovoltaik-Anlagen lang­fristig besser kalkulieren als bei den meisten anderen Investitionen. Wer eine Photovoltaik-Anlage installiert und Solar­strom ins öffent­liche Netz einspeist, erhält dafür vom Netz­betreiber über 20 Jahre lang eine staatlich garan­tierte Vergütung (EEG) und damit dauer­haft verläss­liche Einnahmen. 

Fake: Solaranlagen auf den Dächern sind nicht mehr wirtschaftlich. 

Fakt: Mit Solar­strom-Anlagen können Haus­eigen­tümer mindestens 20 Jahre lang Geld verdienen und Strom­kosten sparen. Sie können sich  innerhalb von 8 bis 10 Jahren amortisieren.

mehr Infos dazu in der pdf-Datei (mit Links zu Solar-Rechnern)

(Stand: Januar 2022)


Die geheimen Meinungsmacher

Eine sehenswerte und aufschlussreiche Dokumentation der ARD thematisiert  die Verbreitung von Falschinformationen während des Bundestagswahlkampfes 2021 im Netz.

"Die Story im Ersten" über Beeinflussung der Wähler*innen im Netz durch Verschwörungstheorien, radikale Gruppen und ausländische Akteure.

➝ "Die geheimen Meinungsmacher - Wie wir im Wahlkampf manipuliert werden

(Anmerkung, die Sendung ist über die Mediathek nun leider nicht mehr verfügbar)


Hass-Botschaften im Netz

Rassistische, beleidigende, volksverhetzende oder unangemessene Inhalte sind ein Problem in sozialen Netzwerken. Mit widerwärtigsten Mitteln werden Kampagnen im Netz gefahren. Hate Speech ist kein virtuelles Problem, sondern vergiftet den Umgang der Menschen miteinander. 

Hass im Netz muss ist auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen bekämpft werden.
 
➝ Einige Ratschläge von mir, wie wir persönlich damit umgehen können

(Stand: August 2021)


Keine erhöhte Gefahr von Blackouts durch die Energiewende

Dass es wegen der Energiewende zu einem Blackout kommt, ist sehr unwahrscheinlich. Das bestätigten verschiedene Expertinnen und Experten. Grundsätzlich sind Stromausfälle in Deutschland deshalb unwahrscheinlich, weil es eine Vielzahl an Sicherheitsmechanismen gibt, die genau das verhindern sollen. Dazu zählen unter anderem die Momentanreserve, aber auch das "n-1-Kriterium", nachdem immer mindestens ein Ersatz (z.B. einer Stromleitung) vorgehalten wird.

Die Diskussion um den Blackout ist nicht neu. Sie wird dazu genutzt, Unsicherheit zu verbreiten. Diese Angst wird ausgenutzt - sei es, um finanziell davon zu profitieren, wie der bayerische YouTuber, der in seinem Video "Blackout-Kits" bewirbt, oder aus ideologischen Gründen. Die AfD zum Beispiel bringt das Thema immer wieder, ähnlich wie rechte Medien. Dahinter könnte der Versuche stecken, die Regierung zu delegitimieren.

Fake: Ein Blackout wird mit der fortschreitenden Energiewende deutlich wahrscheinlicher, weil Generatoren, die aktuell eine Überlastung des Stromnetzes ausgleichen können, mit der Umrüstung auf Erneuerbare Energien wegfallen. 

Fakt: Dass es wegen der Energiewende zu einem Blackout kommt, ist äußerst unwahrscheinlich. Deutschland hat eines der zuverlässigsten Stromnetze weltweit - und das, obwohl der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix seit Jahren wächst. 

Mehr dazu in einer Recherche von #Faktenfuchs des Bayerischen Rundfunks, aus dem ich hier auch zitiert habe: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/keine-erhoehte-gefahr-von-blackouts-durch-die-energiewende-ein-faktenfuchs,SbF5xjM
 

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(Stand: Juli 2021)


Hybrid-Autos: hohe Förderung fraglicher Umweltnutzen

Neben reinen Elektroautos werden auch Plug-in-Hybride vom Staat gefördert*. Nach einer Anfrage der Grünen im Bundestag legte das Verkehrsministerium Zahlen vor, die zeigten, dass diese längst nicht so umweltfreundlich sind, wie viele denken. Der Grund ist, dass Niemand kontrolliert, ob das Hybrid-Auto in der Praxis auch ökologisch bewegt wird - oder am Ende eine Mogelpackung ist. 

Ein Plug-in-Hybrid ist nur sinnvoll, wenn er vorwiegend batteriebetrieben fährt. Also für Kurzstrecken benutzt wird und die Batterie so oft wie möglich benutzt wird. Mehr als die Hälfte der momentan zugelassenen Plug-in-Hybride werden als Dienstwägen benutzt, die täglich mehrere Hundert Kilometer zurücklegen und hauptsächlich mit Benzin fahren. Von der elektrischen Batterie kommt dann kein Nutzen.

→ Mehr darüber in einem Bericht der Süddeutschen Zeitung
→ Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf die Anfrage der Grünen-Fraktion

Fake: Hybrid-Autos sind ökologisch, dafür bekommen sie ja auch einen Umweltbonus*.

Fakt: Der geringe Klimaschutzbeitrag durch Plug-in-Hybride rechtfertigt keine so starke Förderung. Nur mit komplett emissionsfreien Autos auf der Straße würde Deutschland die Klimaziele erreichen.

In Deutschland wird der Kauf von Plug-in-Hybriden mit 3000 Euro pro Wagen bezuschusst, zur Hälfte vom Staat, zur Hälfte vom Autohersteller

→ ausführliche pdf-Version​​​​​​​
 


Rechenfehler: Infraschall von Windrädern wesentlich schwächer als behauptet

April 2021: Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat sich in ihrer viel zitierten Studie „Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen“ aus dem Jahr 2005 schlicht verrechnet. Und zwar um den Faktor 3000-4000. Die Bundesanstalt BGR hat die falsche Studie jetzt aus dem Netz genommen und eine Überarbeitung angekündigt, der Wirtschaftsmister Altmaier hat sich entschuldigt.

In einem Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk gibt der Erlanger Physik-Professor Martin Hundhausen sein Unverständis zum Ausdruck, wie ein solch kapitaler Fehler mehr als ein Jahrzehnt lang unbemerkt bleiben konnte: „Ich kann es mir nicht erklären. Ich habe da draufgeguckt, und innerhalb von zwei Stunden wusste ich, das ist falsch.“

Fake: Windenergieanlagen erzeugen Infraschall, der gesundheitsschädlich ist. Das hat eine Studie ermittelt.

Fakt: Die vielzitierte Studie aus dem Jahr 2005 zu den Infraschall-Werten ist falsch und hat einen eklatanten Rechenfehler um den Faktor 3000-4000.

→ mehr dazu in der ausführlichen pdf-Version

Meine Stellungnahmen dazu:

→ 29.04.2021 Infraschall: eklatanter Rechenfehler

 18.02.2021 Mindestabstände von Windkraftanlagen zu Erdbebenmessstationen in Bayern


Wirtschaftlichkeit von Windenergie

Moderne Windenergieanlagen können auch in komplexerem Gelände im Binnenland wirtschaftlich arbeiten. Durch größere Nabenhöhen lassen sich die in höheren Luftschichten vorherrschenden gleichmäßigeren Windströmungen besser ausnutzen. Das ist vor allem für bewaldetes und hügeliges Gelände von Bedeutung. Der Einsatz von Rotoren mit größerem Durchmesser verbessert ebenfalls die „Windernte" und führt damit zu einer Erhöhung des Stromertrags. 

Fake: Für Windenergieanlagen ist in weiten Teilen des Binnenlandes der Wind zu schwach – sie sind daher dort ungeeignet.

Fakt: Moderne Windenergieanlagen können auch bei mittleren Windgeschwindigkeiten jährlich  8 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden (und oft deutlich mehr). Das entspricht dem Stromverbrauch von über 2.600 Haushalten.

→ mehr dazu in der ausführlichen pdf-Version


Flächeneffizienz von Windenergieanlagen

Eine Windenergieanlage beansprucht im Betrieb mit durchschnittlich nur 0,26 ha vergleichsweise wenig Platz - im Schnitt deutlich weniger als ein halbes Fußballfeld. Je nach Gelände und Anlagentyp variiert der Flächenbedarf zwischen 0,15 bis 0,5 ha je Anlage für die Kranstellfläche und alle Versorgungswege.

Das Umfeld der Anlage kann weiterhin land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden.

Die Flächeneffizienz im Vergleich*:Biogasanlage (12-18 MWh/ha/a), Freiflächen-Photovoltaik (340 MWh/ha/a), Windenergieanlage 3 MW-Klasse (12.000 MWh/ha/a). *Quelle Energieatlas Bayern

Fake: Windenergieanlagen verbrauchen viel Fläche, die für immer verloren ist.

Fakt: Der Stromertrag hat bei der Windenergie im Vergleich zu allen anderen erneuerbaren Energieformen die höchste Flächeneffizienz. Ein vollständiger Rückbau ist vorgesehen.

→ pdf-Version


Im Unterricht und überall: Verschwörungstheorien begegnen

Seit Beginn der Corona-Pandemie kursieren Gerüchte, Erzählungen, Fake News und Verschwörungsmythen rund um das Corona-Virus. Ich möchte auf eine sehr gute Web-Seite hinweisen, die eine Hilfestellung zur Bearbeitung der Verschwörungstheorien im Unterricht ist.

Joscha Falck, selbst Lehrer, hat die umfangreiche Materialsammlung zusammen getragen, die für alle Interessierten als eine Art Steinbruch dienen kann. Wer das Thema der Verschwörungsmythen im Unterricht bearbeiten will, wird hier fündig. Wer aus Interesse stöbern will, findet ebenso Anregungen.

→ zur Webside "Verschwörungstheorien begegnen" 


Sind Windenergieanlagen effizient?

Windenergieanlagen produzieren sauberen Strom. Doch auch für ihre Herstellung, Nutzung und Entsorgung muss - wie bei allen Bauten - Energie aufgebracht werden (sog. graue Energie). Moderne Anlagen holen das schnell wieder rein und können sich bereits nach 5 bis maximal 12 Monaten energetisch amortisieren.

Eine Windenergieanlage erzeugt während ihrer 20-jährigen Laufzeit bis zu 70 Mal so viel Energie, wie in sie ursprünglich "hineingesteckt" wurde. Rechnet man die Wiederverwertung der Materialien in die Ökobilanz mit ein, erzeugt eine Anlage sogar bis zu 90 Mal mehr Energie.

Fake: Windenergieanlagen sind energetisch nicht effizient

Fakt: Eine Windenergieanlage hat nach etwa drei bis sieben Monaten schon so viel Energie erzeugt, wie für ihren Bau, den Betrieb und ihren Rückbau benötigt wird.

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Hampelmann und Zappelstrom

Begriffe aus der Welt der Mythen und Märchen

Zappelstrom ist ein untechnischer Begriff, der von Gegnern der Windenergie häufig angeführt wird. Dabei löst das Wort „zappeln“ bewusst negative Emotionen aus. 

Während Kohle- und Atomkraftwerke behäbig Strom liefern, schwanken die Stromerträge aus Erneuerbaren Energien. Atomkraftwerke können nicht kurzfristig abgeschaltet werden. 

Da aber die Stromnachfrage nicht gleichmäßig ist, bedarf es einer wendigen Strombereitstellung. Die Erneuerbaren Energien sind sehr flexibel und können jederzeit kostenminimal vom Netz genommen werden. Die Stromproduktion kann so dem Bedarf angepasst werden.

FlexStrom wäre also die bessere Bezeichnung – der Strom aus Sonne und Wind zappelt nämlich nicht, sondern kann flexibel und nach Bedarf produziert werden.

Die Schwankungen der EE passen allerdings nicht ganz zum Bedarf, da Sonne und Wind nicht gleichermaßen über das Jahr zur Verfügung stehen. So ist es wichtig, überschüssigen Strom nicht durch Abschalten zu vernichten, sondern zu speichern. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten : Pumpspeicherwerke, Batterien und das Power-to-Gas-Verfahren. Neben dem Ausbau der Erneuerbaren, ist es daher eine wichtige Aufgabe, auch Speichermöglichkeiten für die Stromversorgung der Zukunft aufzubauen. Alle Möglichkeiten existieren bereits, sie müssen nur umgesetzt werden. 

Fake: Windenergieanlagen produzieren Zappelstrom und sind zudem nicht grundlastfähig.

Fakt: Wind- und Sonnenenergie produzieren dynamischen FlexStrom, der leicht an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden kann. Sie stehen im Gegensatz zur Behäbigkeit fossiler Kraftwerke, die ohne Unterlass laufen. 

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Bayerisches Klimaschutzgesetz

Im November 2020 wurde im Landtag das Bayerische Klimaschutzgesetz verabschiedet. Von CSU und FW gepriesen, um das Ziel die Klimaneutralität Bayerns bis spätestens 2050 zu erreichen. Tatsächlich ist es das Schwächste aller deutschen Landesgesetze zum Klimaschutz. Es gab wohl kaum ein Gesetz, das so in der Luft zerrissen wurde – von fast allen Verbänden und Experten

Wir haben jetzt ein Klimagesetz, welches es nicht verdient Gesetz genannt zu werden – denn ein Gesetz ist eine Sammlung verbindlicher Regelung. Das Bayerische Klimaschutzgesetz jedoch ist genau das Gegenteil von Verbindlich. Es ist eine Sammlung von Kann und Solls, ein Klimaempfehlungsschreiben, mehr nicht. Das vorliegende Klimaschutzgesetz ist eine Ohrfeige für die Jugend, für uns alle in Bayern.

Fake: Das Bayerische Klimaschutzgesetz ist ein verbindlicher Handlungs- und Umsetzungsrahmen für das bayerische Klimaschutzprogramm.

Fakt: Das Bayerische Klimaschutzgesetz ist wirkungslos für den Klimaschutz. Es fehlen verbindliche Regelungen, konkrete Klimaziele und ein Monitoring zur Überprüfung.

→ Mehr dazu
→ Meine Rede dazu im Plenum des Bayerischen Landtags
→ unser GRÜNER Gesetzentwurf: Klimaschutz für Bayern 
→ Chronologie Bayerisches Klimaschutzgesetz

→ Als pdf-Version laden


Infraschall

Von Windkraftgegnern werden gerne die Forschungsergebnisse von Prof. Vahl als Beleg für die Gefährlichkeit von Infraschall angeführt. In seinen Versuchen an isolierten Herzmuskelzellen hat dieser bei Schalldrücken über 100dB Effekte festgestellt. Diskutiert wird ein Infraschallgrenzwert von 80dB. Für Windenergieanlagen wäre dieser Grenzwert unproblematisch - für die Autohersteller jedoch eine Katastrophe. Bereits mit 5 Minuten Autobahnfahrt bei moderater Geschwindigkeit liegt die Infraschall-Tagesbelastung bei 80.4 dB.

Die Uni Bayreuth hat die Intensität des Infraschalls bei einer Autofahrt mit einem Ford Fokus Turnier TDCi (Dieselmotor 116PS, Bj 2011) mit der eines Windrads in Harsdorf verglichen.  Bei einer Fahrt von 3,5 Stunden wurden die Insassen dabei einer Infraschallenergie ausgesetzt die 10.000 Tagen (über 27 Jahre!) Aufenthalt im 300m Abstand zu dem Windrad entsprechen.

Fake: Windenergieanlagen haben enorme, negative Auswirkungen auf die Gesundheit aufgrund des entstandenen Infraschalls.

Fakt: Infraschall ist nicht gleich Infraschall. Ganz entscheidend sind Frequenz und Schalldruck. Bei Windenergieanlagen werden die Grenzwerte für Infraschall leicht eingehalten, sie können dagegen im PKW-Innenraum erheblich höher sein.


→ Siehe dazu auch: https://www.bayceer.uni-bayreuth.de/infraschall/de/forschung/gru/html.php?id_obj=157452

* Anmerkung: Für alle, die Angst vor Infraschall haben, empfiehlt die Studie der Uni Bayreuth  ein Elektroauto zu fahren.


Macht ein halbes Grad Erderwärmung einen Unterschied? 

In der Debatte um die Klimakrise hört man des Öfteren, dass ein halbes Grad Erderwärmung doch nicht so dramatisch sei. Im IPCC-Sonderbericht, welcher als Grundlage für politische Entscheidungsträger relevante Studien zusammenfasst, werden verschiedene Szenarien bei 2°C als auch bei 1,5°C Erwärmung beschrieben. Demnach sind die Auswirkungen erheblich und dramatisch.

Fake: Auf ein halbes Grad mehr oder weniger kommt es bei der Klimaerwärmung doch nicht an. 

Fakt: Bei der Bekämpfung der Erdüberhitzung kommt es auf jedes zehntel Grad an! Eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 °C würde der Erde unumkehrbare, massive negative Folgen des Klimawandels ersparen.

→ mehr darüber


Wie gefährlich sind Brände bei Elektroautos

In den sozialen Medien werden oftmals Gerüchte und Falschinformationen bezüglich der Brandgefahr von E-Autos verbreitet. Die AFD suggeriert in einer Anfrage an die Bayerische Staatsregierung sogar, dass bei Bränden von E-Fahrzeugen ein Katastrophenfall ausgerufen wird. Das ist allerdings definitiv nicht der Fall wie aus der Antwort hervorgeht. 

Der ADAC weist in einem Faktencheck des BRs darauf hin, dass die häufigste Ursache für Autobrände der Austritt von Kraftstoff oder Öl ist. 

Auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Elektro-Auto aufgrund eines technischen Defekts parkend in der Garage oder im Freien Feuer fängt ist nicht höher als bei einem herkömmlichen Verbrenner. 
 
Fake: Elektroautos beginnen ohne Grund zum brennen und diese Brände verlaufen heftiger als bei Kraftstofffahrzeugen. 
 
Fakt: E-Fahrzeuge brennen weder häufiger noch heftiger als herkömmliche Verbrenner. Im Gegenteil: Kraftstoffantriebe können in manchen Fällen sogar stärkere Brände auslösen.
 

→ mehr darüber im #Faktenfuchs- Artikel des Bayerischen Rundfunks


Verschwörungsideologien in Corona-Zeiten

Krisen und unsichere Zeiten erleichtern die Verbreitung von Fake News und kruden Verschwörungsideologien. Online werden Mythen verbreitet und bringen eine zum Teil diffuse Mischung von unterschiedlichen Akteur*innen zusammen.

Rechtsextremist*innen, Antisemit*innen und Rassist*innen versuchen aus der Verunsicherung Profit zu ziehen, setzen aktiv auf Spaltung und Verhetzung und haben Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen gekapert, zu einem großen Teil selbst organisiert.

Jede*r, der mit den staatlichen Maßnahmen nicht einverstanden ist, sollte sich überlegen, ob die sogenannten Hygiene-Demos der richtige Ort sind, um Unmut kundzutun. Kritik und eine andere Strategie zur Bekämpfung der Pandemie einzufordern, ist völlig legitim. Es ist allerdings höchst problematisch, wenn man sich dabei mit Verschwörungsideologen und Rechtsextremen zusammentut.

Fake: Hinter der Corona-Pandemie steckt eine politisch motivierte Verschwörung: 5G-Sendemasten können das Virus übertragen, Bill Gates ist der Drahtzieher,  verborgene Mächte streben eine Weltregierung an.

Fakt: Gegen die Corona-Pandemie braucht es Solidarität, nicht Spaltung, Wissenschaft statt Mythos; Freiheitsrechte sichert man durch demokratische Beteiligung und Transparenz und Debatten, nicht durch das Paktieren mit Rechtsextremisten, die Grundrechte abschaffen wollen.

→  mehr darüber

→ Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung „Wissen, was wirklich gespielt wird ...“


Solarparks und Biodiversität

Neben Windenergieanlagen geraten auch geplante Solarparks ins Visier von Gegnern, die diese Anlage verhindern wollen. Dabei wird oft damit argumentiert, dass die Fläche der Landwirtschaft entzogen und damit der Natur verloren ginge. 

Es zeigt sich jedoch, dass Solar-Parks - neben dem Klimaschutzbeitrag durch die Erzeugung Erneuerbarer Energien - gleichzeitig zu einer Flächenaufwertung im Sinne der Erhaltung der biologischen Vielfalt führen. Erreicht wird das durch die extensive Nutzung oder Pflege des Grünlandes in den Reihenzwischenräumen. Dies unterscheidet diese Standorte deutlich von intensiv landwirtschaftlich genutzten Standorten oder Standorten zur Energiegewinnung aus Biomasse. 

Fake: Solarparks vernichten Flächen und den Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Fakt: Solarparks können dazu beitragen, den Lebensraum von Pflanzen und Tieren zu erhalten.

→  mehr darüber in der Studie „Solarparks – Gewinne für die Biodiversität“ des Bundesverbands der Energiewirtschaft e.V.


Lithiumbatterien – nachhaltiger als Alternativen

Lithiumbatterien sind beim Thema E-Mobilität immer wieder in der Kritik. Lithium wird allerdingslediglich lediglich zu 37% zur Herstellung von aufladbaren Batterien verwendet. Darunter fallen neben Batterien für E-Autos, Hybridfahrzeuge und E-Bikes auch solche für Smartphones, Laptops, Tablets oder Smartwatches (Quelle).

Es ist wahr, dass beim Abbau von Lithium viel Wasser verbraucht wird. Für die Lithiumproduktion aus Verdunstung wird oft ein Wert von 2000 Litern pro kg Lithium angegeben (Quelle). Lithiumproduktionen aus Bergbau, auf den die deutsche Autoindustrie laut eigenen Angaben zurückgreifen will, verbrauchen allerdings weniger Wasser.

Doch sollte dieser Wasserverbrauch auch in Relation zur den Alternativen gesehen werden: Der Wasserverbrauch zur Extraktion von Erdöl wird mit 1l für 2l Öl angegeben (laut BP). Bei einem PKW mit 13727 Kilometern Fahrstrecke pro Jahr, bei einem Verbrauch von 7,4 Litern/100 km, macht das etwa 2000 l Wasser pro Jahr.

Nach Maximilian Fichtner, Direktor am Helmholz-Institut, wird für das Lithium eines Akkus mit einer Kapazität von 64 Kilowattstunden (kWh) 3840 l Wasser verdunstet. Das entspricht dem Wasserverbrauch bei der Produktion von 250 Gramm Rindfleisch, zehn Avocados, 30 Tassen Kaffee oder einer halben Jeans (Quelle).

Zudem gelangen jedes Jahr 150 000 Tonnen Erdöl allein ins Mittelmeer und verpesten dabei Billionen Liter Wasser. 

Trotzdem lohnt es sich bei den Autokonzernen darauf zu pochen, bei der Produktion von Batterien auf Umwelt- und Sozialstandards und auf Recycling der Batterien zu setzen und weiter in die Forschung für neue Generationen an Batterien zu investieren. 

Fake: Für die Lithiumproduktion wird soviel Wasser verbraucht, dass ein Benzinmotor wesentlich weniger belastend für die Umwelt ist.

Fakt: E-Fahrzeuge mit Lithiumbatterien sind langfristig wesentlich weniger belastend für die Umwelt als Fahrzeuge, die auf Erdölbasis betrieben werden. 

→  mehr über den Faktencheck 

→  Bericht im Tagesspiegel


CO2-Ersparnis: Windrad und Wald im Vergleich

Ist eine Abholzung für neue Windräder vertretbar? Oder macht ein Windrad im Wald mehr kaputt als es durch seine Stromerzeugung wieder gut macht? Das Umweltbundesamt (UBA) hat für 2017 ausgerechnet, dass durch die Stromerzeugung aus Windenergie in Deutschland rund 606 Gramm CO2 pro Kilowattstunde eingespart werden und jedes Jahr durch ein einziges Windrad rund 1.261 Tonnen Kohlenstoffdioxid vermieden werden – 74 mal mehr als ein Hektar Wald aufnehmen kann. Für die Berechnungen nutzt das UBA ein Standard-Windrad mit einer Leistung von 1,3 Megawatt als Referenz und bezieht auch den CO2-Ausstoß bei der Herstellung mit ein *. 

74 Hektar Wald binden die gleiche Menge an eingespartem CO2 wie ein einziges Windrad. Der Flächenbedarf für ein Standard-Windrad beträgt nur etwa 4.000 Quadratmeter (0,4 Hektar).

*Dieser Wert bezieht sich auf Windräder an Land (On-Shore). Größere Anlagen mit mehr Leistung vermeiden entsprechend mehr (neueste Anlagen haben mehr als 4 Megawatt Leistung).

 → Mehr darüber im Faktencheck des mdr

Fake: Der abgehackte Wald hätte übrigens mehr CO2 aufgenommen, als durch die Windräder eingespart wird.

Fakt: Standard-Windräder mit einer Leistung von 1,3 Megawatt können 185 mal soviel CO2 einsparen wie ein Wald auf gleicher Fläche speichern kann.Durch eine kluge Standortwahl (am Wegrand, auf Flächen mit wenig Bestockung…), können Windräder im Wald einen sehr hohen Klimabeitrag leisten und die eigentliche Bedrohung unserer Wälder, die Erdüberhitzung, wirksam reduzieren.


Geschäftsmodell Klimaleugnung

Das Netzwerk Correctiv zeigt, wie die US-Organisation Heartland Klima-Propaganda verbreitet. Verbindungen reichen bis nach Deutschland.

Recherchiert wurde wie die Netzwerke von Klimawandelleugnern organisiert sind, speziell, wie sich die US-amerikanische Lobbyorganisation Heartland finanziert, strategisch Desinformationen verbreitet und auch in Deutschland ihre Finger im Spiel hat. Es gibt Verbindungen zu dem ebenfalls als Klimaleugner-Verein bekannten deutschen Eike-Institut bis hin in den Deutschen Bundestag zur AfD.

Mehr dazu:


Dual-Fluid-Reaktor - kein Wunderkind der Atomenergie

Er findet mediales Interesse, ein angeblich absolut sicherer Atomreaktor; sogar einer der Atommüll beseitigen soll.

Diese Technologie wurde von einem privaten Institut für Festkörperphysik in Berlin-Wilmersdorf „entwickelt“. Nach eigenen Angaben besteht der Reaktor bisher nur aus „Computerdateien und Papier“. Die neuesten Veröffentlichungen dieses Instituts sind aus dem Jahr 2015. Das Institut hat laut eigener Auskunft vier Mitarbeiter.

Laut eigener Aussage ist man derzeit beim „Design“ der Anlage, das aber niemand fördern will. Ob die Technik funktioniert weiß auch niemand. Detailliertere Erklärungen der Anlage sind nicht zu finden, welche Energieausbeute, welche Kosten, alles ungelöste Fragen. 

Stattdessen werden einfach Behauptungen aufgestellt. Diese wird v.a. von Gruppierungen aufgegriffen, die Interesse haben Klimaschutzmaßnahmen zu verhindern. Und natürlich nutzt dies auch die AfD, um damit Menschen einzufangen, die Angst vor den notwendigen Veränderungen haben.

Am Ausbau der Erneuerbaren Energien geht kein Weg vorbei. Das ist die Investition in unsere Zukunft!

Meine ausführliche Stellungnahme finden Sie hier

Fake: Der Dual-Fluid-Reaktor ist ein absolut sicherer Atomreaktor; sogar einer der Atommüll verbrennen kann. 

Fakt: Der Dual-Fluid-Reaktor besteht nur aus Ideen auf dem Papier einer Firma mit 4 Mitarbeitern. Es gibt keinen Prototyp. Ob die Technik funktioniert weiß niemand. Investoren gibt es nicht. Wird als Ablenkungsmanöver gegen den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien eingesetzt. 


Spielt Deutschland beim Klimaschutz eine Rolle?

Deutschland ist für 2,1% des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Das klingt zunächst einmal nach wenig. Bei genauerer Betrachtung ergibt sich ein anderes Bild: Mit einem Anteil an der Weltbevölkerung von 1% liegt Deutschland im weltweiten Vergleich der CO2-Emissionen pro Kopf auf Platz 6. Deutschland hat einen großen Einfluss. Es hat den Weltschlager EEG erfunden und in 170 Länder exportiert. Deutschland kann Vorreiter sein, wenn es zeigt, wie Energiewende funktioniert. Während EU-Länder, Japan und die USA ihre Inlandsemissionen reduzieren, legen insbesondere China, Indien, Brasilien und andere Länder im Globalen Süden zu. Das liegt aber vor allem auch daran, dass immer mehr westliche Produktionsstätten und somit auch die Treibhausgasemissionen dorthin verlagert werden. 

Deutschland trägt mit einem von Kohlekraftwerken geprägtem Kraftwerkspark und einem Verkehrssektor, der seit Jahren keine Erfolge in Sachen Klima- oder Gesundheitsschutz vorweisen kann, eine enorme Verantwortung in Sachen Klimaschutz. Die menschlich verursachten CO2-Emissionen steigen leider weiter an. Sowohl weltweit als auch in Deutschland. Der Klimabericht der Bundesregierung vom November 2019 bestätigt, dass sich Deutschland bereits um 1,5 Grad erwärmt hat. Wenn die Weltbevölkerung so weiterlebt wie aktuell, droht die Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um 3,4 bis 3,9 Grad zu steigen - was unbedingt verhidnert werden muss.

Fake: Deutschland ist für nur für 2,1 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich – da sollten also erst mal die anderen Länder etwas für den Klimaschutz tun.​​​​​

Fakt: Deutschland ist für 2,1 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich - hat aber eine der höchsten Emissionen pro Kopf. Dabei wurden die "importierten" CO2-Emissionen nicht berücksichtigt. Deutschland kann Vorreiter sein, wenn wir zeigen wie Energiewende funktioniert.


Erdgas ist nicht zukunftstauglich

Die Energy Watch Group stellte jüngst die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Zukunftstauglichkeit von Erdgas vor. Das zentrale Ergebnis entlarvt das vielfach verbreitete Bild von Erdgas als klimaschonende Brückentechnologie: Durch alarmierende Methanemissionen würde die Umstellung von Kohleverstromung und Ölheizung auf Erdgas den Treibhauseffekt der Energieversorgung um rund 40% erhöhen.

Um ein zukunftsfähiges Energiesystem aufzubauen, muss daher die sofortige Abschaffung aller Subventionen für fossile Energieträger und eine flächendeckende Einführung emissionsfreier, erneuerbarer Technologien verwendet werden. 

→ Hier zur Studie

Fake: Erdgas ist eine klimaschonende Brückentechnologie

Fakt: Erdgas leistet keinen Beitrag zum Klimaschutz, sondern verursacht stattdessen eine zusätzliche Beschleunigung des Klimawandels durch alarmierend hohe Methanemissionen.


Elektrofahrzeuge im Vergleich zu Wasserstoffautos

Batterie-Elektrofahrzeuge werden immer wieder im Vergleich zu Verbrennern und Wasserstoffautos negativ eingestuft. Solche Negativ-Studien werden von ÖAMTC, ADAC, Fraunhofer ISE und IFO verbreitet. Die TU Eindhoven widerlegt diese Studien und beschreibt „Top-6 Fehler". Der erste Fehler ist demnach, dass viele Studien nicht berücksichtigen, dass moderne Batterien nicht nur Ladzyklen für 150.000, sondern 500.000 Kilometer ohne Probleme leisten. Moderne Batterien sind noch viel besser.  

Bei etlichen Vergleichen mit Wasserstoffautos wird auch davon ausgegangen, dass dieser aus dem saubersten Strom hergestellt wird, während Elektroautos die Batterien mit schmutzigem Strom aufladen. Das ist ein Äpfel-Birnen-Vergleich.

→ Mehr darüber

 Vergleich der lebenslangen Treibhausgasemissionen von Elektroautos mit den Emissionen von Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotoren - Eindhoven University of Technology​​​​​​​
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→ Siehe dazu auch ein Bericht der Zeitschrift "Spiegel" vom August 2020


​​​​​​​Fake: Wasserstoffautos und sogar herkömmliche Verbrenner schneiden in der Ökobilanz besser ab als Elektroautos. 

Fakt: Elektrofahrzeuge sind viel besser für die Umwelt als mit Verbrennungsmotoren betriebene. Sie sind auch den Wasserstoff-Autos überlegen. Sie verbrauchen nur etwa ein Viertel an Energie herkömmlicher Fahrzeuge und haben die geringsten Wartungskosten.


Klimawandel von Menschen verursacht

Dass der Klimawandel von Menschen verursacht wird, ist in der Fachwelt unbestritten. Eine Metastudie untersuchte über 54.000 wissenschaftliche Artikel. Sie ergab, dass von 1991 bis 2015 99,94% der Veröffentlichungen den menschengemachten Klimawandel bejahen. Eine frühere Studie Powells, die sich auf den Zeitraum 2013 und 2014 bezogen hat, zeigt dieselbe Tendenz: hier stehen nur vier von 69.406 Verfassern (0,0058 Prozent) dem menschengemachten Klimawandel kritisch gegenüber. Darauf verweist auch die Bundesregierung in einer Antwort (19/12631) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/12228). Demnach bejahten "im Durchschnitt 99,94 Prozent den menschengemachten Klimawandel". Nach diesen Erkenntnissen hält die Bundesregierung „gravierende Klimaschutzmaßnahmen für dringend erforderlich“.

⇒ hier zur Pressemeldung des Deutschen Bundestages 

Fake: Ob der Klimawandel vom Menschen verursacht ist, ist in der Wissenschaft umstritten. Es gibt diesbezüglich nachweislich stark abweichende Ergebnisse.

Fakt: Dass der Klimawandel von Menschen verursacht wird, ist in der Fachwelt unbestritten.  99,94 Prozent der wissenschaftlichen Studien halten den Klimawandel als menschengemacht.


SUV-Fahrer und ihr Wahlverhalten

Die Grünen bekommen in Umfragen immer bessere Werte, die Zahl der SUV auf deutschen Straßen steigt stetig. Aber besteht hier ein kausaler Zusammenhang? Denn oft wird behauptet die SUV-Fahrer*innen würden ihr Gewissen beruhigen und Grün wählen. Falsch – wie eine repräsentative SPON-Umfrage (Spiegel-Umfrage) vom 28.6.19 zeigt. Dort wird von einem „politischem Zerrbild gesprochen“.

SUV-Fahrer*innen wählen eher konservativ – Fahrradfahrer*innen wählen eher Grün, um es vereinfacht auszudrücken. 

⇒ Mehr darüber in einem Bericht von Spiegel ONLINE

Fake: Grün wählen – SUV fahren

Fakt: Grün-Wähler*innen fahren überdurchschnittlich oft Fahrrad und unterdurchschnittlich SUV


Korrelation falsch interpretiert: Windenergie nicht verantwortlich für Insektensterben

In den vergangenen Wochen wurde in den Medien des Öfteren die Aussage diskutiert, dass der Ausbau von Windkraftanlagen, mit dem Rückgang von Insekten zusammenhängen soll[1]. Diese Aussage wurde insbesondere von verschiedenen bayerischen (Afd-) Politikern, sowie etlichen Landwirtschaftsvertretern[2]geteilt. Dabei wurde meist auf eine Studie des „Deutschen Institutes für Luft- und Raumfahrt“ (DLR) von Dr. Franz Trieb verwiesen. Auf Basis von fragwürdigen Hochrechnungen und theoretischen Annahmen kommt Trieb dabei zu dem Schluss, dass 1.200 Tonnen Insekten pro Jahr durch Windanlagen getötet werden. 

Die Ergebnisse dieser Studie sind falsch. So kritisiert sowohl der „Bundesverband der Windenergie“ als auch das „Bundesamt für Naturschutz“ (BfN) die methodische Vorgehensweise Dr. Franz Trieb. So heißt es in einem Faktenpapier des BfNs: „Die vom Autor zitierten Quellen zum Insektenrückgang, zum Ausbau der Windenergie, Fotos von kollidierten Insekten an Rotorblättern bzw. Stromertragsverlusten durch Rotorblattverschmutzung sind kein Beleg für einen kausalen Zusammenhang“[3]. Zu den Hauptursachen für den Insektenschwund sind laut BfN Flächen- und Lebensraumverluste, welche beispielsweise durch Intensivierung der Landwirtschaft und einen erhöhten Einsatz von Pestiziden entstehen. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Metastudie von Sánchez-Bayo und Wyckhuys, 2019, welche 73 internationale Studien bezüglich des Rückgangs von Insekten untersucht[4].

Fake: Windenergieanlagen sind für Insektenschwund verantwortlich

Fakt: Schuld am Insektensterben sind Lebensraumentzug, Intensivierung der Landwirtschaft und zunehmend der Klimawandel

► hier auch als pfd


Schadstoff-Grenzwerte bei Dieselfahrzeugen

Der Arzt Dieter Köhler sorgte im Januar 2019 für große mediale Aufregung. Er veröffentlichte ein Schreiben, in dem er die in europäischen Innenstädten geltenden Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub als falsch und viel zu hoch kritisierte. 107 Lungenärzte hatten das Schreiben unterzeichnet.

Wie sich herausstellte, Köhler sind gleich mehrere eklatante Rechenfehler unterlaufen. So gravierend, dass er teilweise das Gegenteil dessen beweist, was er aussagen wollte.

Fake: Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub bei Dieselfahrzeugen sind falsch und viel zu hoch 

Fakt: Die geltenden Grenzwertempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO beruhen auf den gesamten weltweit verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Gesundheit.

→ mehr dazu


Lohnt sich die Windenergie auf dem Land?

In den letzten Jahren wurden für durchschnittliche Windstandorte spezielle Schwachwindanlagen entwickelt. Diese haben eine Ausbeute von 10 Millionen Kilowattstunden pro Anlage und Jahr bei durchschnittlichem Wind. Durch eine hohe Nabenhöhe steigt die Effizienz von Windkraftanlagen, da der Wind in der Höhe stärker und auch konsistenter weht. So kann auch im Binnenland die Windenergie gut genutzt werden. Tatsächlich hat Brandenburg schon 2011 mehr Strom aus Wind erzeugt als Schleswig-Holstein. Das größte ungenutzte Potenzial für Wind liegt aber bei uns in Bayern. 

Fake: Windkraft lohnt sich nur an der Küste.

Fakt: Moderne Windenergieanlagen erreichen auch im Binnenland eine sehr hohe Auslastung.

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