Infraschall: eklatanter Rechenfehler

Der von Windkraftgegnern oft angeführte Infraschall bei Windrädern ist viel schwächer als bisher behauptet. Wirtschaftsminister Altmaier entschuldigt sich jetzt. Doch der Fehler war schon länger bekannt.

©Foto: Wolf_Kehrstephan

Schon im Dezember 2020 habe ich durch eine Schriftliche Anfrage versucht Klarheit über die viel zu hoch angesetzen Messwerte für Infraschall der Bundesanstalt für Geowissenschaften zu bekommen. Ich habe beim Umweltministerium nachgefragt, inwieweit die hohen Abstände tatsächlich wissenschaftlich notwendig sind. Leider lehnte das Ministerium eine kritische Betrachtung ab, die Antworten der Staaatsregierung waren noch im Februar ausweichend (siehe dazu auch meine damalige Stellungnahme).

Doch die Verschleierung half nichts - jetzt wurde auch für die breite Öffentlichkeit publik, dass sich die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in ihrer viel zitierten Studie „Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen“ aus dem Jahr 2005 schlicht verrechnet hatte. Und zwar um den Faktor 3000-4000! Die Bundesanstalt BGR hat die falsche Studie jetzt aus dem Netz genommen und eine Überarbeitung angekündigt, der Wirtschaftsmister Altmaier hat sich entschuldigt

Zitat aus einem Bericht des Bayerischen Rundfunks: „Stefan Holzheu vom Zentrum für Ökologie und Umweltforschung der Uni Bayreuth hat die BGR schon seit vergangenem Sommer auf die Unstimmigkeiten hingewiesen. Die Behörde, die dem vom CDU-Minister Peter Altmaier geführten Bundeswirtschaftsministerium untersteht, habe jedoch lange abwehrend reagiert, anstatt sich auf eine wissenschaftliche Diskussion einzulassen. Sogar mit juristischen Schritten sei gedroht worden. Holzheu ärgert sich darüber, wie viele Windkraftprojekte in all den Jahren mit Verweis auf mögliche Gesundheitsschäden durch Infraschall verhindert wurden. Die Rede ist beispielsweise immer wieder von Schlafstörungen. Die könnten jedoch auch allein durch die Angst vor Infraschall verursacht werden, vermutet Holzheu: „Die Psychologie von Menschen ist extrem kompliziert.“

In einem Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk gibt der Erlanger Physik-Professor Martin Hundhausen sein Unverständis zum Ausdruck, wie ein solch kapitaler Fehler mehr als ein Jahrzehnt lang unbemerkt bleiben konnte: „Ich kann es mir nicht erklären. Ich habe da draufgeguckt, und innerhalb von zwei Stunden wusste ich, das ist falsch.“ 

→ meine Rede im Plenum des Landtags, die ich schon im April 2018 hielt - wie wahr!

→ Nachrichten des Bayerischen Rundfunks zum Thema 

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