Ein Stadtteil von Ansbach beherbergt den größten Hubschrauberstandort der US-Armee außerhalb Amerikas, einen von fünf großen US-Standorten in Europa.
Hier in der Garnison Ansbach-Katterbach-Illesheim sind derzeit 740 Soldaten der 12. Kampfhubschrauberbrigade unterstellt, die mit 24 Apache Hubschraubern und 8 Chinook Hubschraubern zu jeder Tages- und Nachtzeit das Fliegen lernen. Außerdem sind momentan fast 1.600 Soldaten mit 89 Hubschraubern (Stand Jan 2018) der verschiedensten Typen der 1st Cavalry Brigade, einer rotierenden Heeresfliegereinheit, unterstellt, die jeweils im neunmonatigen Einsatz sind.
Die in Ansbach stationierten Einheiten und ihre Soldaten müssen hier lernen, unter Einsatzbedingungen und wirklichkeitstreu zu üben.
Und genau das bringt für die Bürgerinnen und Bürger rund um den Standort viele Probleme mit sich, denn wir haben dadurch ein massives Problem für die Lebensqualität der Menschen und für die Umwelt. Die derzeitige Rotationsstrategie der US-Streitkräfte bedeutet für die Bevölkerung Ansbachs und der angrenzenden Landkreiskommunen nicht nur mehr Kampfhubschrauber als zu früheren Zeiten, sondern vor allem eine höhere Flugintensität durch mehr Einzelflüge und somit noch mehr Flugstunden.
Und mit den Auswirkungen – mehr Fluglärm, mehr Abgase, höhere Feinstaubbelastung - muss die Bevölkerung auch weiterhin allein zurechtkommen. Die jahrelangen Bemühungen der Stadt Ansbach um ein erträgliches Nebeneinander von Hubschrauberbasis und Wohnbevölkerung laufen leider ins Leere. Fast 10 Jahre lang hat es gedauert, bis die Staatsregierung Anstrengungen unternommen hat, zumindest Lärmschutzbereiche auszuweisen – mit ernüchterndem Ergebnis.
Die Bayerische Staatsregierung denkt nicht daran, die Bevölkerung in der Region vor wenigstens nächtlichem Fluglärm zu schützen, und das mit der Begründung, hier bestünde keine unmittelbare Zuständigkeit des Freistaates, da dieses Thema der Zuständigkeit der Bundesregierung unterliegt. Das ist nicht hinnehmbar, denn die CSU ist seit Jahrzehnten in Berlin mit in der Regierung. Die Landesregierungen haben zwar keine Hoheit über ihren Luftraum, können sich der Verantwortung aber nicht entziehen und sind für den am Boden ankommenden Lärm und für die Gesundheit der Bevölkerung zuständig und verantwortlich. Sie können sehr wohl über das Verteidigungsministerium und ihre Berliner Abgeordneten Einfluss nehmen.
Ich war schon in meiner Zeit als Umweltingenieur bei der Stadt Ansbach mit der Thematik befasst, und für mich ist ganz klar: Dieser Konflikt zwischen einer hier stationierten Hubschraubereinheit, die die Verpflichtung hat zu üben, und dem Recht der Bevölkerung auf gesundheitliche Unversehrtheit und Schutz vor Lärm und Feinstaub ist schlicht unlösbar.
Wir brauchen mindestens ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr und ein kategorisches Überflugverbot von Wohngebieten sowie eine feste Aussage des US-Militärs, wann der Stützpunkt geschlossen wird. Es ist nicht einzusehen, dass ausländisches Militär über dicht besiedeltem Gebiet übt. Gerade die USA haben genügend Platz in ihrer Heimat.
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