Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) sind Stoffe, die auch im Alltag zu finden sind. Sie sind in Lebensmittelverpackungen, Textilien, Elektronik oder Bauprodukten enthalten.
Sie reichern sich in der Umwelt an, weil sie dort so gut wie nicht abgebaut werden. Sie können Krebs, Leberschäden und verminderte Fruchtbarkeit verursachen. Daher wird es Zeit, die PFAS aus dem Verkehr zu ziehen.
Verseuchte Flughäfen
Viele PFAS-Altlasten befinden sich in zivilen und militärischen Flughäfen. Verursacht durch den Einsatz von Löschschäumen. So auch im US-Militärflughafen Katterbach. Seit langem setze ich mich dafür ein, dass dort eine weitere Umweltkontamination verhindert wird und saniert wird. Viel ging aber bisher nicht weiter. Gutachten ließen ewig auf sich warten, Sanierungsmaßnahmen verzögern sich usw.
(Mehr über die PFAS-Verseuchung in Katterbach lesen Sie hier)
Schwefelhexafluorid (SF6)
Auch Schwefelhexafluorid (SF6) gehört zu der Stoffgruppe der PFAS und ist ein klimaschädliches Gas. Es kommt in elektrischen Schaltanlagen und auch in Windrädern zum Einsatz. Durch das kommende Verbot werden aber jetzt schon Ersatzlösungen verwendet. Wichtig zu wissen ist: beim Einsatz von SF6 in Windkraftanlagen verbleibt das Gas in den Schaltanlagen. Beim Befüllen, Betreiben und Recycling sind den Herstellern dieser Anlagen hohe Standards gesetzt, um ein Entweichen des Gases in die Atmosphäre zu verhindern. Trotzdem sollte das Gas gar nicht erst produziert werden. Ich unterstütze die Pläne der Europäischen Kommission, den Einsatz in neuen Anlagen zu verbieten. Zumal es Ersatzlösungen bereits jetzt gibt. Der einzige Nachteil von ihnen: sie sind teurer als SF6.
Meine Einschätzung
Die Chemiewende muss endlich kommen. Sonst werden verseuchte Böden und verunreinigtes Grundwasser viele Generationen gesundheitlich belasten. Auch in Gebrauchsgegenständen müssen die PFAS ersetzt werden. Denn niemand kann ihnen derzeit entkommen, weil sie u.a. in Kleidung, Verpackungen, Elektroartikeln enthalten sind.
Wichtig ist, dass in Zukunft die Chemikalien erst gar nicht in die Umwelt kommen.
Darum begrüße ich, den Vorschlag der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) zur Beschränkung von per- und polyfluorierten Chemikalien.
Der Staat muss hier Sorge für seine Bürger*innen tragen. Die chemische Industrie baucht klare Richtlinien zur Umstellung auf nachhaltige Chemikalien.