Für den Ausbau der Windkraft in Bayern gibt es zahlreiche Blockaden. In einer Schriftlichen Anfrage habe ich versucht Klarheit über die viel zu hoch angesetzen Messerte für Infraschall der Bundesanstalt für Geowissenschaften zu bekommen. Die Antworten der Staaatsregierung waren jedoch ausweichend.
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) betreibt die sogenannte GERES-Station, eine Seismische Primärstation zur Überwachung von Kernwaffenteststoppabkommens (CTBT*). Gemessen werden an dieser Station seismische Wellen, die durch Erdbeben oder Explosionen entstehen und sich im Erdinneren ausbreiten. GERES ist ein sogenanntes seismisches Array. Es besteht aus 25 einzelnen Messstationen, die auf konzentrischen Kreisen angeordnet sind.
Was das mit Windkraftanlagen in Bayern zu tun hat?
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe fordert sehr große Abstände von 5 bis 50 km von Windkraftanlagen zu Infraschall-Messstationen wie der I26DE. Die I26DE gehört zu GERES, sie ist eine von 60 Infraschallstationen des weltweiten Stationsnetzes zur Überwachung des CTBT. I26DE wurde bei der Ortschaft Haidmühle nahe dem Dreiländereck Deutschland - Österreich - Tschechien errichtet. Sie befindet sich gemeinsam mit der seismischen IMS-Station GERES im dicht bewaldeten Gebiet rund um den Sulzberg.
Inzwischen ist bekannt, dass die BGR sehr hohe Infraschalldrücke von Windkraftanagen veröffentlicht. Das UBA (Umweltbundesamt) und einige Landratsämter kommen zu anderen deutlich niedrigeren Werten. Dr. Stefan Holzheu von der Uni Bayreuth hat dies öffentlich gemacht.
Ich habe hier deshalb beim Umweltministerium nachgefragt, inwieweit die hohen Abstände tatsächlich wissenschaftlich notwendig sind. Leider lehnt das Ministerium eine kritische Betrachtung ab. Ich bleibe am Thema dran – getreu dem Motto: der Windkraft in Bayern endlich den Weg ebnen und ungerechtfertigte Hindernisse aus dem Weg räumen.
*CTBT - Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty