Absurd: CSU-Ministerin sieht individuelle Stärken mit Abiturnote abgebildet

Die Meldung, wonach die bayerische Wissenschaftsministerin Kiechle künftig mehr Studienplätze im Fach Medizin nach Abiturnote vergeben will und Wartezeiten nicht mehr angerechnet werden sollen*, kommentiert der Feuchtwanger Abgeordnete Martin Stümpfig:

Foto: Classroom 2093744 Pixabay

„Das Interview mit der bayerischen Wissenschaftsministerin verwundert doch sehr. Die Abiturnote noch stärker als bisher zu gewichten, widerspricht nicht nur dem Verfassungsgerichtsurteil, sondern auch dem einstimmigen Beschluss des Bayerischen Landtags. Im Urteil des Verfassungsgerichts heißt es, dass bei der Neuregelung des NCs das Recht auf freie Berufswahl entsprechend berücksichtigt werden muss. Die Forderung, stattdessen die Abiturnote noch stärker zu gewichten, ist eine Verkehrung der Intention.

Gerade für unseren ländlichen Raum ist es bei der Auswahl der Hochschulen für die Medizinstudienplätze wichtig, dass nicht vorranig die Abiturnote zählt. Denn wir sind hier schlecht versorgt, was die Tatsache zeigt, dass beide unterversorgten Gebiete in Bayern sich in unserem Landkreis befinden – Feuchtwangen und Ansbach Nord. Dieses Problem zeichnet sich bereits seit langer Zeit ab und wird sich weiter verschärfen. Das Durchschnittsalter der Hausärzte in Feuchtwangen und Wassertrüdingen ist klar über 60 Jahre.

Hier hätte die CSU Staatsregierung, die seit 1957 ununterbrochen den bayerischen Ministerpräsidenten stellt, schon längst reagieren müssen. Jetzt kurz vor der Wahl Zielsetzungen von zusätzlichen 1000 Ärzten im ländlichen Raum auszugeben und keine konkreten Konzepte vorzulegen, ist einfach zu dünn.

Die Zahl der medizinischen Studienplätze ist in Bayern um mindestens 500 Plätze zu erhöhen. Es muss möglich sein Arztsitze zu teilen oder zu dritteln, um die Vereinbarkeit von Arztberuf und Familie zu begünstigen. Eine Teilung von Arztsitzen ist besonders wichtig, um den Landarztberuf auch gerade für Frauen interessanter zu machen.Neue Modelle wie Hausärztliche Versorgungszentren (HVZ) sind genauso zu unterstützen wie z.B. das regionale Modell „Ärzte schnuppern Landluft“. Und schließlich muss eben das Auswahlverfahren an den Hochschulen geändert werden, damit auch Kriterien einen Einfluß haben, die eine Stärkung der ländlichen Räume sicherstellen, so Stümpfig.

Den entsprechenden Landtagsbeschluss finden Sie hier als pdf 


(*https://www.br.de/nachrichten/marion-kiechle-csu-zugang-medizin-studium-100~amp.html*)

Pressemitteilung vom 14.06.2018


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