PFC-Verseuchung in Katterbach – Zeitverzögerung bei Sanierung ist fatal

Verursacht durch den Hubschrauber-Flughafen der US-Armee: "Das Zeug muss raus " – sechs Jahre hat es gedauert, bis die Verantwortlichen zu dieser Erkenntnis kamen. „Unglaublich!"

©Foto CC0: Waldhoer_Solutions; pica bay.com

Pressemitteilung: "Eine Ausbaggerung des Hot Spots und eine Zwischenlagerung des PFC-verseuchten Erdreichs (per- und polyfluorierte Chemikalien) habe ich schon seit Jahren gefordert – und immer auf Nürnberg verwiesen, wo in greifbarer Nähe genau so verfahren wurde. Tag für Tag sickerte aber stattdessen das Gift weiter in den Untergrund. 32 Millionen Mikrogramm waren es Jahr für Jahr. Der Schwellenwert liegt bei 0,4 PFC Mikrogramm pro Liter – so wurden 80 Millionen Liter Grundwasser Jahr für Jahr weiter verseucht“, so Stümpfig. 

In 3 m Tiefe beginnt der Blasensandstein. Dieses harte Gestein ist kaum auszubaggern – ist jetzt aber auch vollgesogen mit Schadstoffen. „Laut Gutachten, das ich am 12.3.2020 am Landratsamt einsah, sind in einer Tiefe von 3-7 m unter Geländeoberkante signifikante Belastungen von 50-70 µg/Liter festgestellt worden. Die Abgabe ans Grundwasser wird so ewig weitergehen.

Bereits 2014 wurde auf die Missstände hingewiesen

Was mich besonders ärgert: Das Umweltamt der Stadt hat bereits im Jahr 2014 auf die Missstände hingewiesen. Es dauerte sechs Jahre, bis etwas passiert ist. Natürlich muss man immer genau wissen, wo und wie tief man baggert – aber das hätte nun wirklich keine sechs Jahre dauern dürfen, um dies herauszufinden.

Jetzt wird ohnehin mit den 28.500 m3 nur der Hotspot ausgebaggert. Die Bereiche unter 15 µg/l bleiben weitgehend drin. Die Begründung der letzten Jahre, man müsse erst noch Detailuntersuchungen machen, hat unnötig viel Zeit gekostet. Die Vergiftung von Boden, Bächen, Hausbrunnen wurde durch diese Verzögerung massiv verschlimmert.

Was aber jetzt sofort gemacht werden muss, ist eine Abdeckung der kontaminierten Flächen.

Mein Vertrauen, dass morgen die Bagger rollen, ist zerstört. Dann muss zumindest bis dahin eine weitere Auswaschung – in den letzten 10 Tagen hat es 100 l auf den m2 geregnet – verhindert werden. Der Druck auf die Amerikaner und die BIMA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) muss hochgehalten werden, bis das Gift draußen ist.

Stadt Ansbach braucht Unterstützung von der Staatsregierung

Da muss auch die Staatsregierung endlich Druck ausüben und die Stadt Ansbach nicht alleine wie bisher in Manier David gegen Golliath kämpfen lassen. Die Reinigung des Erdreichs, die Abreinigung des Abstroms werden wohl Jahrzehnte dauern – lange nachdem die Amerikaner dem Standort den Rücken gekehrt haben, werden wir mit den giftigen Hinterlassenschaften noch zu kämpfen haben. "Die Bilanz der Stationierung der US-Armee in unserer Region ist beileibe insgesamt wenig positiv“, so Stümpfig. 

→ Meine Anfrage vom April (Grenzwert 0,4 Mikrogramm - Die Aussagen zur Maßnahme in Nürnberg sind leider teilweise fehlerhaft. Laut Aussage des Umweltreferent Herrn Pluschke ist die Ausbaggerung weit früher erfolgt.)

→ Mehr darüber Chronologie der PFC Verseuchung und unsere Initiativen

→ Hier kommen Sie zur Veröffentlichung des PFC-Gutachtens

→ Ein Beitrag des Bayerischen Rundfunks Radio Franken

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