Ich habe mich wegen der seit langem bekannten PFC–Verseuchung am Militärgelände in Katterbach mit einer schriftlichen Anfrage nochmals an die Bayerische Staatsregierung gewandt, deren Antwort nun vorliegt (Anlage).
Die Antwort der Staatsregierung ist mehr als ausweichend. Die Bayerische Staatsregierung sieht sich nicht in der Lage oder ist nicht willens, die Ergebnisse der Untersuchungen der US-Armee-Garnison hinsichtlich des Ausmaßes der Verseuchung von der Army zu fordern. Das ist für mich völlig unverständlich.
Löschschaum verseucht auch das Grundwasser
Der auf dem Flugplatz verwendete Löschschaum verseucht nicht nur die Gewässer in der Nähe, sondern auch das Grundwasser. Die Messwerte übersteigen, wie die Anfrage jetzt nochmals bestätigt, mehrfach den Leitwert der Trinkwasserverordnung. Das kann schwere Gesundheitsschäden verursachen. PFC ist in der Natur nicht abbaubar. Es bleibt ewig im Kreislauf und schädigt Mensch und Natur. Die giftigen Stoffe gelangen über das Grundwasser und das Erdreich in unseren Nahrungskreislauf.
Kein Plan für Sanierung
Im Herbst 2018 hat es noch geheißen, dass im Sommer 2019 mit Baggerarbeiten begonnen wird und der Hotspot der Erdreichverseuchung beseitigt wird. Jetzt wird wieder nur verzögert. Und die Bundesregierung und die Staatsregierung sehen untätig zu. Jetzt muss aber Schluss sein mit der Verzögerungstaktik!
Terminliche Aussagen, wann denn nun die US-Army mit der Bekämpfung der Schäden beginnt, fehlen völlig. Ich befürchte, wir warten auf den Sankt-Nimmerleins-Tag, bis sich hier was tut! Wir haben keine Zeit mehr auf immer weitere Detailuntersuchungen, Sanierungsuntersuchungen und Variantenstudien zu warten.
Mich stört außerdem, dass in der Antwort nur von belastetem Grundwasser gesprochen wird. Die Entfernung und Entsorgung des belasteten Erdreichs wird überhaupt nicht thematisiert. Gerade das Erdreich kann jedoch sofort ausgebaggert werden. Eine extra zu bauende Halle auf dem Kasernengelände mit garantiert durchlaufsicherem Boden wäre geeignet, diese Stoffe aufzunehmen. Nürnberg hat ein Verfahren entwickelt. Da müssen wir nicht darauf warten, was angebliche amerikanische Experten dazu sagen!
Mir drängt sich beim Lesen der Eindruck auf, dass der US-Army die Entseuchung des Geländes in Katterbach völlig gleichgültig zu sein scheint. Durch die Tolerierung dieser Gleichgültigkeit macht sich die Staats- und Bundesregierung mitschuldig.
Endlich Handeln
Es gibt in Bayern knapp 50 Standorte, an denen PFC-Verseuchungen in unterschiedlichem Stärken vorliegten. In Machning ist ebenfalls ein besonders großes Ausmaß der Verseuchung vorzufinden. Die Gemeinde hat letztes Jahr die Bundesregierung mit einer Feststellungsklage verklagt. In Manching kann mittlerweile PFC im Blut von Anwohnern nachgewiesen werden. Muss es bei uns auch soweit kommen? Ich sage klar, Nein! Den Amerikanern mag das egal sein. Die Bundesregierung und die Staatsregierung sind aber in der Pflicht endlich zu handeln und die Gesundheit ihrer Bürger zu schützen. Schluss mit dem Kniefall vor der US-Army.
Deshalb erachte ich eine Klage der Stadt Ansbach gegen die Bundesrepublik als Eigentümerin der Liegenschaft als notwendig.