Im schwäbischen Kernkraftwerk Gundremmingen ist erneut ein Brennelement defekt. Wie der Energiekonzern RWE am Mittwoch berichtete, "habe es bei der Betriebsüberwachung des Reaktorkerns Hinweise auf solch einen Defekt gegeben. "
Nur gut drei Monate nach Abschluss der letzten Revision sind schon wieder Brennelemente undicht und zwar in einem Umfang, dass der Reaktor wieder heruntergefahren werden muss. Das gleiche „Spiel“ hatten wir bereits im Frühjahr dieses Jahres. Zwei Wochen dauerte die Suche nach dem defekten Brennelemente. Es ist gerade mal ein halbes Jahr her, dass alle Brennelemente überprüft werden mussten und nun ist es schon wieder passiert.
Ja, wir kennen und erwarten die beschwichtigenden Äußerungen der Betriebsleitung, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe und dass das angeblich ganz „normal“ wäre. Und trotzdem: Brennelemente sind in Gundremmingen immer wieder undicht. Die erhöhte Radioaktivität verlässt den nuklearen Teil und läuft über die Turbinen in konventionellen Teil. Die Anlage wird weiter verseucht, so stark, dass der Betreiber den Reaktor runterfährt. Und keiner der in Deutschland noch laufenden Reaktoren hat so viele Brennelementeschäden wie Gundremmingen.
Wir können nicht mehr mitzählen, der wievielte Brennelementeschaden es in Gundremmingen ist. Aber wir können die Tage zählen, bis diese Bedrohung vor unserer Haustüre abgeschaltet wird: 436 Tage müssen wir dieses Risiko noch ertragen. Auf ein verantwortungsvolles Eingreifen der Bayerischen Atomaufsicht hoffen wir nicht mehr.