Am heutigen Montag, den 28. September hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) den Zwischenbericht Teilgebiete veröffentlicht. In diesem Bericht werden etwa die Hälfte Deutschlands aus dem Verfahren ausgeschlossen, weil sie keine geeigneten geologischen Formationen besitzen, in denen der Atommüll für Tausende von Generationen sicher gelagert werden könnte. Die andere Hälfte wird nun weiter untersucht.
Überraschend war, wieviel Gebiete in Bayern über geeignete Vorkommen verfügen. Dass die Granitvorkommen im ostbayerischen Raum (Bayerischer Wald, Oberpfälzer Wald, Fichtelgebirge) und die Tonschichten im nordschwäbischen Bereich weiter in der Auswahl bleiben würden, war allgemein erwartet worden. Dass nun der gesamt fränkische Raum und sogar Salzvorkommen in Oberbayern weiter „im Rennen bleiben“ trifft viele unerwartet.
Dabei ist kein Grund zur Panik angesagt. Es ist der Anfang eines zehnjährigen Auswahlprozesses und nach und nach werden die Gebiete genauer untersucht und eingegrenzt.
Fakt ist, dass sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen lässt, welche der veröffentlichten Teilgebiete in Deutschland besser oder schlechter geeignet sind – das ist die Haltung der BGE, das muss auch die Haltung der Bayerischen Staatsregierung sein.
Jetzt geht es darum, diesen Prozess kritisch zu begleiten und mit eigenen Erkenntnissen und Einwänden die Entscheidungsfindung zu optimieren. Dazu sind alle Bürger*innen und Kommunen aufgerufen.
Wir GRÜNEN fordern, dass die Menschen in den betroffenen bayerischen Regionen nun stärker in den Untersuchungsprozess eingebunden werden. Die betroffenen Landkreise müssen finanzielle Unterstützung erhalten, wenn sie weitere Fachgutachten einholen wollen. Nur mit mehr Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger können wir das Vertrauen in den Suchprozess weiter stärken.
Genauere Informationen: https://www.bge.de/de/endlagersuche/zwischenbericht-teilgebiete/
Söder und Glauber sabotieren den Endlagerprozess mit fragwürdigen Äußerungen
Mit einem Feuerwerk an teils absurden Einwänden versuchen Söder, Glauber & Co. den wissenschaftsbasierten Prozess der schwierigen Atommüllendlagersuche zu diskreditieren - Und das, obwohl CSU und Staatsregierung diesen selbst mitbeschlossen haben. Umweltminister Glauber stellt gar den Bericht auf das Niveau "eines Geologiestudenten im dritten Semester". Und er will nicht glauben, dass die fundierten Untersuchungen in Gorleben gezeigt haben, dass dieser Standort nicht geeignet ist.
Die hanebüchenen Einlassungen von CSU-Ministerpräsident und FW-Minister schüren Angst und Unsicherheit, wo Vertrauen auf die startende Suche nach dem sichersten Standort durch wissenschaftliche Experten angebracht wäre. Die Suche nach dem bestmöglichen Endlagerstandort wird so massiv sabotiert.
Ausgerechnet wir Grünen als Anti-Atompartei müssen die CSU heute an ihre Verantwortung für das strahlende Erbe ihrer jahrzehntelangen Atompolitik erinnern – das ist ein übler Treppenwitz der Geschichte.