Volksbegehren „Rettet die Bienen“ – Aktionsbündnis in Ansbach gegründet

Am 18.12 haben wir im Landkreis Ansbach ein Aktionsbündnis zum Volksbegehren „Rettet die Bienen“ gegründet. Über 20 Vereine / Verbände / Parteien waren vor Ort und sind Gründungsmitglied. Das ist richtig klasse!

FotoCC0©: hansbenn; pixabay.com

In nur 10 Tagen Eintragungszeitraum vom 31.1.19 (Donnerstag) bis zum 13.2.19 muss es uns bayernweit gelingen 10 % der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger zur Unterschrift im jeweiligen Rathaus zu bringen – das sind rund 1 Million Unterschriften.

Ich bin zuversichtlich! Viele spüren am eigen Leib, dass es so nicht weiter gehen kann. Die gnadenlose Intensivierung der Landwirtschaft müssen wir zur Rettung der Bienen wieder ein ganzes Stück zurückdrehen. Jährlich werden 1800 t Neonics (Insektengifte Neonicotinoide) verbraucht – damit muss weitgehend Schluss sein!

Neben den Insekten sind in Deutschland auch viele Vögel bedroht und zum Teil schon ausgestorben. In den letzten 12 Jahren haben Biologen einen Rückgang von 12 Millionen Brutpaaren festgestellt.

Wir brauchen dringend wieder Brachflächen und Pufferflächen und Biotope mit artenreichen Tier- und Pflanzenbeständen. Hier die aus meiner Sicht wichtigsten fünf Kernpunkte des Volksbegehrens:

Gewässerrandstreifen 

Die Gewässerrandstreifen sind entscheidend für die Verbesserung der Qualität der Fließgewässer. Sie sind Pufferstreifen gegenüber dem Eintrag von Nitrat und Pestiziden. Sie schützen vor Bodeneintrag, der die für die Fische enorm wichtigen Kiesbänke verschlammt.

Sie helfen allen Fließwasserorganismen. Dies ist dringend nötig, da nur 13% der Fließgewässer des Rheineinzugsgebietes und nur 39% der Fließgewässer des Donaueinzugsgebietes bezüglich Nitrat in einem guten Zustand sind.

Mehr Ökolandbau in Bayern

Ökolandbau ist nachgewiesenermaßen wesentlich naturschutzfreundlicher als konventioneller Landbau. Insbesondere der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und der deutlich geringere Nährstoffeinsatz kommt dem Arten- und Biotopschutz zu Gute. Eine Erhöhung des Anteils des Ökolandbaus von aktuell 10% auf mindestens 20% bis 2025 und mindestens 30% bis 2030 ist ein wichtiges Element den Artenverlust in der Agrarlandwirtschaft zu stoppen und wieder gegenzusteuern.

Schutz von artenreichem Dauergrünland

Unsere Wiesen werden immer mehr zu ertragsoptimierten Grasplantagen, die möglichst sechsmal im Jahr Silage liefern. Die durchschnittliche Artenzahl liegt in vielen Regionen Bayerns bereits unter 10 Pflanzenarten. Damit werden Wiesen zu Wüsten, in denen Heuschrecken, Zikaden oder Käfer keinen Lebensraum mehr finden. Deshalb müssen wir die Artenreichen Wiesen erhalten, um den wichtigen Genpool für eine Wiederbesiedlung nicht zu verlieren.

Schutz von Streuobstbeständen

Über 70% der Streuobstbäume sind in Bayern seit 1965 verloren gegangen. In den letzten 30 Jahren haben wir pro Jahr 100 000 Streuobstbäume in Bayern verloren. Damit verschwinden alte Kultursorten beim Obst, die häufig stabiler gegen Krankheiten, Schädlinge oder die Klimaerwärmung sind. Es verschwinden aber auch wichtige Nektarquellen für Bienen und andere Insekten und wichtige Höhlenlebensräume für seltene Käfer- oder Vogelarten wie den Steinkauz oder den Wendehals. Es verschwindet aber auch Kulturlandschaft, die den touristischen Reiz einer Region ausmacht.

Schutz der Kleinstrukturen in der Agrarlandschaft

Der massive Rückgang der Arten der Agrarlandschaft hat auch mit dem Verlust der Kleinstrukturen zu tun. Ackerraine, Lesesteinhaufen, Säume, Natursteinmauern und Totholzhaufen wurden entfernt, um noch ein paar Quadratmeter Wirtschaftsfläche zu gewinnen. Als Kollateralschaden verschwanden Eidechsen, Wildbienen, Hummeln und Ackerwildkräuter. Aber auch Rebhuhn und Feldhase finden immer weniger Deckung und Unterschlupf. Diesem Ausräumen der Agrarlandschaft muss entgegengewirkt werden, um nicht noch mehr Artenvielfalt zu verlieren.

Sprechen Sie ihre Verwandten und Freunde an. Werden Sie Rathauslotse. Melden sie sich bei unserem Aktionsbündnis in Ansbach: Sprecherinnen sind Silvia Unger, Oliver Rühl, Isabella Hirsch und Maria Hetzel.

► Volksbegehern "Rettet die Bienen"

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