Der Landtag wolle beschließen:
Die Staatsregierung wird aufgefordert, zu prüfen und dem Ausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr zu berichten, auf welchen Strecken ein Pilotprojekt zum Test eines wasserstoffbetriebenen Zuges gestartet werden kann.
Dabei ist auch zu prüfen, bei welchen künftigen Ausschreibungen von Schienenpersonennahverkehrsleistungen als Bedingung aufgenommen werden kann, dass die Bewerber Züge mit Brennstoffzellenantrieb einsetzen.
Begründung:
Zur Erreichung der Klimaziele der EU und der Pariser Weltklimakonferenz muss auch der öffentliche Verkehr noch umweltfreundlicher werden. Bayern braucht daher dringend eine Elektrifizierungsoffensive für SPNV-Strecken. Dennoch werden im Netz Strecken verbleiben, bei denen der Bau einer Oberleitung zu teuer ist. Hier können emissionsfreie Züge mit Brennstoffzellen eine umweltfreundliche Alternative zu den vorhandenen Dieseltriebzügen im Schienenverkehr sein.
Vom französischen Hersteller Alstom gibt es inzwischen ein zugelassenes Fahrzeug mit Wasserstoff-Brennstoffzellen. Die Fahrzeuge vom Typ Coradia iLint 54 fahren bereits fahrplanmäßig in Niedersachsen. Seit dem 17.09.2018 verkehren die ersten beiden Vorserienfahrzeuge im regelmäßigen Verkehr der Eisenacher Versorgungs-Betriebe GmbH (evb) im Weser-Elbe-Netz zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude.
Bei einer Klimaoffensive müssen nicht nur mehr Fahrzeuge mit Brennstoffzellen auf die Straße, sondern auch auf die Schiene gebracht werden. Bayern darf hier den Anschluss nicht verpassen.
Die RMV-Tochter fahma bestellte im Mai 2019 die größte Brennstoffzellenzug-Flotte der Welt bei Alstom. Der französische Hersteller Alstom wird die 27 Fahrzeuge bis zum Fahrplanwechsel 2022 auf 2023 liefern. Der Auftrag beinhaltet neben den Zügen auch die Versorgung mit Wasserstoff, die Instandhaltung und das Vorhalten von Reservekapazitäten für die nächsten 25 Jahre. Die Versorgung mit Wasserstoff bietet Alstom in Kooperation mit der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG an. Dabei wird sich die Tankstelle auf dem Gelände des Industrieparks Höchst befinden. Das Bayerische Chemiedreieck bietet sich als Tankstellenstandort an. Vom Linienstern Mühldorf werden auf Jahrzehnte hinaus noch nicht elektrifizierte Strecken betrieben.
- Den Antrag können Sie hier als pdf laden
- Den Verlauf in den Gremien können Sie hier verfolgen, Antrag 18/2401