In der nächsten Priorisierungsgruppe für das Impfen sind neben Personen über 70, schwer Erkrankten, Polizeibeamt*innen, Mitarbeiter*innen in der ambulanten Pflege auch Menschen in großen Einrichtungen – auch in Unterkünften für Geflüchtete. Das ist richtig und wichtig, da es in fast allen Unterkünften schon Corona-Fälle gab. Das Risiko einer Ansteckung ist aufgrund der beengten Lebensverhältnisse besonders groß. Zwar sollen Unterkünfte inzwischen nach einem Ausbruch nicht mehr komplett unter Quarantäne gestellt werden (zulässig ist das nur noch, wenn sich die Infektionsketten nicht mehr nachvollziehen lassen), die Realität in manchen Unterkünften sieht jedoch noch anders aus. Damit werden gerade Schüler*innen, Auszubildende abgehängt. Zudem ist es im Interesse aller Bürger*innen, dass sich möglichst wenig Menschen anstecken – damit sinken auch die Infektionszahlen in den Städten mit großen Unterkünften.
Für viele Geflüchtete sind allerdings die Hürden zur Anmeldung zur Impfung sehr hoch – aufgrund der Sprachbarrieren ist die Information schwierig. Deshalb fordern wir Grüne für alle Unterkünfte mobile Impfzentren.
Es gibt auch ein positives Beispiel: Aus Helferkreisen haben wir gehört, dass die Beratungsstelle der Diakonie in Dinkelsbühl plant, Gemeinschaftsunterkünfte zu besuchen und abzuklären, wer von den Bewohner*innen sich gern impfen lassen würde und sich auch anschließend um die Durchführung kümmern wird – es tut sich etwas!