Nun signalisiert die Bahn ein Entgegenkommen. Der Konzernbevollmächtigte für Bayern antwortete:
„Wir haben in dieser Woche unserem Aufgabenträger, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, eine kundenfreundliche Lösung mit einer videounterstützten Verkaufsstelle angeboten. Nach Rücksprache mit der BEG kann ich Ihnen mitteilen, dass die BEG uns noch kein Datum für eine finale Entscheidung zum Standort Rothenburg mitteilen konnte. Sobald es hier zu einer Entscheidung kommt, informiere ich Sie gerne.“
Neben der Deutschen Bahn hatte ich damals noch im Amt befindliche Verkehrsministerin Schreyer angeschrieben. Von dort liegt noch keine Antwort vor.
Der Abbau des Fahrkartenautomaten ist nicht zu verstehen. Ich kann da nur den Kopf schütteln. Jetzt soll eventuell eine videounterstützte Verkaufsstelle kommen. Das wäre auf jeden Fall wichtig. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft BEG hier nicht blockiert. Die Stärkung des ländlichen Raums darf nicht nur eine Sonntagsrede sein!
Was ist geschehen?
Es ist in Rothenburg nicht mehr möglich, Fahrkarten stationär zu erwerben und das in einer großen Kreisstadt des Landkreises, die touristisch weltweit Bedeutung hat! Bis Ende November konnten Fahrkarten noch in einem Reisebüro im Bahnhof Rothenburg erworben werden – dieses ist mittlerweile auch geschlossen.
Klimaschutz
Die Attraktivitätssteigerung von Bus und Bahn ist in aller Munde. Die CO2-Emissionen im Verkehr müssen bis 2030 halbiert werden. Der Verkehr hat bei uns im Landkreis Ansbach die höchsten Emissionen. Im Klimaschutzkonzept des Landkreises Ansbach, welches derzeit erarbeitet wird, ist die Stärkung der Schiene deshalb ein zentraler Baustein. Vor diesem Hintergrund verursacht der Abbau des Fahrkartenautomaten in Rothenburg bei mir erneut nur Kopfschütteln.
Ist die Bahn attraktiv?
Die fehlende Möglichkeit, Fahrkarten vor Ort zu erwerben, schwächt das ÖPNV Angebot, den Service für die Bürger*innen in Rothenburg und im westlichen Landkreis Ansbach massiv. Warum werden gute Serviceleistungen gestrichen und weitere Hürden geschaffen, klimafreundliche Verkehrsmittel zu nutzen?
Für viele ältere Menschen hat dies zu einer deutlichen Service-Verschlechterung geführt. Dies muss umgehend geändert werden. Der Kauf von Zugtickets im Zug selbst ist zu fehleranfällig. Kann im Zug kein Ticket gelöst werden, ist es nahezu unzumutbar, die Kund*innen im Fernverkehr auf die nächste RB Richtung Steinach zu verweisen – der Anschluss dort wird in keinem Fall erreicht.
Daraufhin hatte ich mich sowohl an Verkehrsministerin Schreyer gewandt als auch an Herrn Josel von der DB AG. Ich bleibe weiterhin dran.
Eine Verschlechterung des Bahn-Angebots darf nicht erfolgen – im Gegenteil: wir brauchen endlich einen attraktiven ÖPNV.