Grundwasser sinkt, Temperaturen steigen - Söder verweigert Klimaanpassungsmaßnahmen

Die Hitzerekorde überschlagen sich gerade weltweit. Auch bei uns sprechen die Wetterstationen eine warnende Sprache. Handeln ist jetzt dringend geboten. Daher fordern wir ein „Sofortprogramm Klimaanpassung“.

Die Hitzerekorde überschlagen sich ©Foto: geralt;pixabay.com

Pressemitteilung:In Nürnberg sprechen die Daten der Wetterstation am Flughafen eine deutliche und warnende Sprache. In den 80er Jahren hatten wir gerade einmal 7 heiße Tage mit Maximaltagestemperaturen über 30 Grad. In den letzten 10 Jahren verzeichnete die Wetterstation am Flughafen im Durchschnitt 19 heiße Tage pro Jahr. Das ist eine Steigerung um das 2½-Fache in nur 30 Jahren. 

Die Temperaturen steigen, und gleichzeitig gab es seit 2003 kein Jahr mehr, in dem durch reichlich Winterniederschläge das Grundwasser wieder aufgefüllt werden konnte. Die höhere Verdunstungsrate durch gestiegene Temperaturen kombiniert mit zunehmend Starkregenereignissen, reduzieren den Eintrag in den Boden, die Pflanzenverfügbarkeit und die Grundwasserneubildung. An der Messstelle an der Kaiserburg ist der Grundwasserpegel in den letzten 20 Jahren um rund 2 m gefallen. Und eine Trendwende ich auch laut Landesamt für Umweltschutz nicht absehbar. 

„Ein deutliches Zeichen, dass Handeln notwendig ist“, so Stümpfig. „Vorbeugender Klimaschutz mit Reduktion der Emissionen, Ausbau der erneuerbaren Energien und Energieeinsparung ist das eine. Da hinkt Bayern weit hinterher. Aber wir brauchen auch dringend Klimaanpassungsmaßnahmen“. 

„Leider blockiert die Staatsregierung auch hier“, beklagt Stümpfig. „Für die Umsetzung von Sturzflutmanagementkonzepten und Hitzeaktionsplänen gibt es keinen zusätzlichen Cent. Die Ausweisung von Frischluftschneisen, die freigehalten werden müssen, um den Städten nicht die kühle Luft abzuscheiden, wird nur halbherzig vorangetrieben. Beim Schutz des Grundwassers und unserer Trinkwasservorkommen konnten in den letzten Monaten gerade noch Pläne der CSU zur Ausbeutung des Tiefengrundwassers verhindert werden“, so Stümpfig. 

Die Klimakatastrophe rollt auf uns zu und die CSU-Staatsregierung duckt sich weg. Gemeinsam mit dem deutschen Städtetag fordern wir Grüne deshalb, dass Klimaschutz endlich zur kommunalen Pflichtaufgabe wird. In einem Sofortprogramm, welches in der letzten Sitzung  des Umweltausschusses behandelt wurde, fordern wir endlich eine konsequente Unterstützung der Kommunen bei Klimaschutz und Klimaanpassung. Zu lange hat die Staatsregierung nur leere Versprechungen geliefert. Im Klimagesetz der Staatsregierung sind keinerlei Maßnahmen und keinerlei Unterstützung der Kommunen vorgesehen. Da lässt Söder die Kommunen in der Wüste stehen. Die Söder-Regierung muss unsere Forderungen aufnehmen und die Kommunen unterstützen“, so Martin Stümpfig. 

Konkret fordert Martin Stümpfig mit seiner Fraktion von der Staatsregierung zeitnah Sonderförderprogramme für die Kommunen, die die Umsetzung von kommunalen Sturzflutmanagement- und Hitzeaktionsplänen, von Klimaanpassungs-, Schwammstadt- und Schwammlandschaftskonzepten mit mindestens 90 Prozent fördern. Sie wollen eine unverzügliche Veröffentlichung der seit zwei Jahren vorliegenden Sturzflut-Hinweiskarten und die Erarbeitung noch aussagekräftigerer Starkregengefahrenkarten. Und neben einem Hitzeaktionsplan auch für Mittelfranken, setzen die Abgeordneten eine Anschubfinanzierung für ein Zentrum für Angewandte Klimaforschung in Bayern ganz oben auf die politische Agenda.

„Seit Anfang der 90er Jahre beschäftige ich mich mit Klimaschutz und den Auswirkungen des Klimawandels. Traurige Gewissheit ist leider: Die Klimakrise schreitet überall schneller voran als noch vor 10 oder 20 Jahren prognostiziert. Die Alarmglocken schrillen. Davor kann niemand mehr die Augen verschließen. Es wird allerhöchste Zeit, dass die Söder-Regierung aufwacht, und ernsthaften Klimaschutz und Klimaanpassung betreibt“, so Stümpfig. 

→ Der Antrag "Sofortprogramm Klimaanpasssung für Bayern"

→ Über den Beratungsverlauf des Antrags 18/29812 in den Gremien können Sie sich hier informieren

Das Grüne Positionspapier "Klimaüberhitzung - Folgen und Anpassung"


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