Zwischen Fortschritt und Stillstand: Warum die COP29 nicht genug ist – und wie es jetzt weitergehen muss

Die 29. UN-Klimakonferenz in Baku ist zu Ende gegangen – und hinterlässt gemischte Gefühle. Einerseits wurden ein paar Fortschritte erzielt, andererseits bleibt das Tempo der Klimapolitik weit hinter den Anforderungen der Wissenschaft zurück. Die Klimakrise kennt keine Kompromisse, sie duldet keine Verzögerungen. Und doch erleben wir immer wieder, dass klare, verbindliche Entscheidungen aufgeschoben werden. Als Politiker, der für den Klimaschutz brennt, freue ich mich über das Erreichte, weiß aber auch: Es ist längst nicht genug.

Bildquelle: KI generiert per DALL-E, Stand Dez. 2024

Ein zentraler Punkt der Konferenz war die Klimafinanzierung, der Beschluss des neuen New Collective Quantified Goal on Climate Finance. Die Industrieländer haben sich verpflichtet, mindestens 300 Mrd. Dollar an Klimafinanzierung bis 2035 zu leisten. Im nächsten Jahr auf der Konferenz in Brasilien sollen die Regierungen einen Fahrplan beschließen, wie bis 2035 der Aufwuchs zu 1,3 Bio. Dollar gelingen kann. Dabei sollen auch innovative Finanzinstrumente wie Abgaben auf den internationalen Flug- und Schiffsverkehr vorangebracht werden. Das ist ein wichtiges Signal, denn die Länder, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, haben oft die wenigsten Ressourcen, um sich anzupassen oder Emissionen zu reduzieren. Aber Hand aufs Herz: 300 Milliarden Dollar sind ein Anfang, aber sie reichen bei weitem nicht aus, um die gigantischen Herausforderungen zu bewältigen. Viele Länder des globalen Südens haben 1,3 Billionen ab sofort gefordert, um sich in Zukunft vor den katastrophalen Folgen des Klimawandel schützen zu können. Viele Entwicklungsländer haben klar gesagt – sie fühlen sich immer noch im Stich gelassen. 

Auch beim Thema fossiler Ausstieg wurde wieder viel geredet, aber wenig konkret beschlossen. Es ist inzwischen völlig klar: Wir müssen so schnell wie möglich raus aus Kohle, Öl und Gas. Doch klare Zeitpläne fehlen weiterhin, und das öffnet Tür und Tor für Verzögerungen. Das ist frustrierend, denn jedes Jahr, das wir verlieren, macht die Klimakrise schwerer beherrschbar – für uns alle. 

Trotzdem gibt es auch Lichtblicke. Die Konferenz hat zumindest anerkannt, wie wichtig ein gerechter Übergang zu erneuerbaren Energien ist. Es geht nicht nur darum, fossile Energieträger durch Wind, Sonne und Co. zu ersetzen, sondern auch darum, soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit mitzudenken. Gerade in den Regionen, die heute noch von fossilen Energien abhängen, müssen wir den Menschen Perspektiven bieten. Das ist ein Ansatz, den wir als Grüne schon lange fordern und der auch in Deutschland eine zentrale Rolle spielt. 

Die COP29 hat gezeigt: Die Richtung stimmt, aber die Geschwindigkeit reicht noch lange nicht aus. Es liegt jetzt an uns, den Druck aufrechtzuerhalten und die Beschlüsse in konkrete Maßnahmen zu übersetzen. Wir dürfen uns nicht mit halben Sachen zufriedengeben. Aber wir sollten auch nicht die Hoffnung verlieren. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass die versprochene Klimafinanzierung wirklich fließt, dass der Ausbau erneuerbarer Energien weltweit an Tempo gewinnt und dass der fossile Ausstieg endlich verbindlich geregelt wird.  

 

Hier zur Zusammenfassung von Germanwatch. 


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