Martin Stümpfig berichtete eingangs, dass das Thema Kreislaufwirtschaft nach seiner Ansicht im Wirtschaftsausschuss des bayerischen Landtags noch viel zu wenig präsent sei. Angesichts des bereits Anfang Mai erreichten Erdüberlastungstages bestehe jedoch dringender Handlungsbedarf, um die von der Staatsregierung gesetzten Klimaziele zu erreichen. Ressourcenverbrauch bedeute stets auch CO2-Emissionen. "Hier kann die Kreislaufwirtschaft einen sehr großen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten", war sich Stümpfig sicher. Doch an welcher Stelle gibt es konkrete Ansatzpunkte?
Hierzu machte der Grünen-Politiker deutlich, dass bereits in der Entwicklung von Produkten ein auf lange Lebensdauer orientiertes Design zur Anwendung kommen müsse. Dies umfasse beispielsweise die Verbesserung von Wartungs- und Reparaturfähigkeit der Produkte. Konkret sprach Stümpfig die Reduzierung von Klebeverbindungen an. Hierzu müssten jedoch einheitliche Standards bereitgestellt bzw. das Ordnungsrecht angepasst werden.
Von den Konsument*innen wünschte sich Stümpfig vor allem Offenheit gegenüber neuen Nutzungskonzepten wie Sharing oder Mietprodukten. Diese erforderten jedoch ein völlig anderes Wirtschaftsmodell. Als Ersatz für damit wegfallende Beschäftigung im produzierenden Gewerbe würden hochwertige Arbeitsplätze im Bereich After-Sales entstehen. An den Gedanken der Mehrfachnutzung anknüpfend begrüßte Stümpfig zum Abschluss seines Vortrags die Einführung des digitalen Ressourcenpasses in der Baubranche, da dieser den werkstofflichen Wert einer Immobilie wiederspiegle und den Erhalt von Immobilien fördere.