Die geplanten Erdgasbohrungen bei Landsberg am Lech sind ein völlig unnötiges und klimaschädliches Vorhaben, das die Zeichen der Zeit komplett verkennt. Weltweit eskaliert die Klimakrise und Naturkatastrophen reihen sich und die Staatsregierung? Die will erstmal neue Gasbohrungen in Bayern anstoßen und hält an Projekten fest, die weiterhin fossile Brennstoffe fördern und die Umwelt gefährden. Seit Neustem zweifelt Söder seine eigenen Klimaziele ja auch offen an. Klar wer jahrelang nichts tut und keine Versprechen hält, wird langfristig seine Ziele nicht erreichen. Anstatt neue Gasquellen zu erschließen, sollten alle Anstrengungen darauf gerichtet sein, den Ausbau erneuerbarer Energien und effizienter Speichertechnologien endlich voranzutreiben. Doch trotz des Protests ist in Reichling bereits der erste Bagger angerollt, um die Bohrstelle vorzubereiten, die das Unternehmen Genexco Anfang des nächsten Jahres in Betrieb nehmen will.
Doch lokal stößt das Vorhaben auf immer größeren Widerstand. Greenpeace, der Bund Naturschutz und Fridays for Future haben bereits eine Petition ins Leben gerufen und verlangen, dass Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Pläne stoppt. Ein neues Rechtsgutachten, das Greenpeace und Bund Naturschutz vorgestellt haben, bestätigt sogar, dass die Staatsregierung selbst in der Lage wäre, die Bohrungen zu verhindern. Ein Verbot im bayerischen Landesentwicklungsprogramm könnte rechtlich verankert werden und so den Schutz der Umwelt und den Weg zur Klimaneutralität sichern. Doch bislang verweigert Aiwanger diese Maßnahme und verweist auf Bundesgesetzgebung, die eine solche Entscheidung angeblich verhindere.
Auch die wirtschaftlichen Argumente sind hier mehr als schwach: Der bayerische Freistaat erhebt keine Förderabgabe, wie es in anderen Bundesländern üblich ist, sodass die Region keinen direkten finanziellen Nutzen von den Bohrungen hat. Das bedeutet, dass die Gasförderung in Bayern KEINEN Mehrwert für die lokale Bevölkerung bietet. Im Gegenteil: Durch die notwendigen Gasleitungen und den Schwerlastverkehr in den Dörfern drohen die Lebensqualität und das sensible Ökosystem rund um den Ammersee stark beeinträchtigt zu werden.
Das geplante Gasfeld erstreckt sich über ein 100 Quadratkilometer großes Gebiet und könnte sich künftig noch ausweiten, falls die Genehmigungen dafür erteilt werden. Die Anwohnerinnen, die anfangs dachten, das Projekt betreffe sie nicht, erkennen zunehmend die Tragweite der Pläne. Greenpeace warnt vor einer neuen Welle fossiler Ausbeutung und betont, dass solche Bohrungen Bayern vom Ziel der Klimaneutralität bis 2040 nur weiter entfernen. Im aktuellen Tempo, so Greenpeace-Chef Stefan Krug, würde Bayern erst in 200 Jahren klimaneutral werden. Di Söder-Regierung muss endlich die EIGENEN Gesetze ernstnehmen und auch danach handeln. Sonst machen sie sich immer unglaubwürdiger.
Der Protest gegen die Gasbohrung bei Landsberg ist nicht nur ein lokaler Widerstand, sondern ein klares Zeichen gegen die Rückkehr zu fossiler Energie und für eine nachhaltige Zukunft. Die Zeit für fossile Energien ist abgelaufen – es ist an der Zeit, diese Ressourcen dort zu lassen, wo sie hingehören: Unter der Erde.