Stillstand statt Aufbruch: Bayerns Windkraft-Ausbau bleibt auf der Strecke

Bayerns Staatsregierung bremst den Windkraftausbau trotz großer Versprechen weiter aus. Verzögerte Genehmigungen, fehlende Netzanbindungen und mangelnder politischer Wille lassen Bayern im bundesweiten Vergleich weit zurückfallen. Die Wirtschaft und Bürger fordern günstige, erneuerbare Energie – doch die Regierung verschläft die Energiewende.

Windkraft Ausbau in Bayern: Genehmigte Anlagen

Windkraftausbau: Bayern bleibt Schlusslicht

Die Zahlen unserer Anfrage sprechen für sich: 2024 wurden in Bayern lediglich 8 neue Windräder in Betrieb genommen, während 4 Anlagen abgeschaltet wurden. Zum Vergleich: Im halb so großen Nachbarland Baden-Württemberg gingen im gleichen Zeitraum 24 Anlagen ans Netz. Nordrhein-Westfalen setzt nochmals ganz andere Maßstäbe: Dort wurden allein im Jahr 2024 insgesamt 730 Windkraftanlagen genehmigt und 154 in Betrieb genommen.

Die von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck durchgesetzten Verbesserungen durch das Wind-an-Land-Gesetz greifen zwar auch in Bayern, was sich an steigenden Genehmigungszahlen zeigt. Doch die Umsetzung stockt gewaltig: 200 Windkraftanlagen sind beantragt, aber noch nicht genehmigt. Und von den bereits genehmigten 99 Anlagen sind viele noch nicht in Betrieb, weil es keine Netzanschlusspunkte gibt. Doch statt diese Engpässe aktiv zu beseitigen, blockiert die Staatsregierung weiterhin den Ausbau der Windenergie.

Bürger und Wirtschaft wollen mehr Windkraft – die Staatsregierung nicht

Die Staatsregierung unter Markus Söder bremst nicht nur, sondern zieht den Genehmigungsprozess sogar in die Länge. Seit 2024 werden Genehmigungen für größere Windparks von den Bezirksregierungen bearbeitet – doch das notwendige Personal wird nicht aufgestockt. Gleichzeitig fehlen dringend benötigte Netzausbauinitiativen. Das Ergebnis: Windräder stehen still, weil sie nicht ans Netz angeschlossen werden können.

Zudem weigert sich die Staatsregierung als einziges Bundesland, das 1,8-Prozent-Flächenziel für Windenergie gesetzlich festzuschreiben und den Ausbau zeitlich vorzuziehen. Das macht Bayern zum bundesweiten Schlusslicht. Lediglich Berlin, das aufgrund seiner dichten Bebauung kaum Platz für Windkraft hat, liegt noch dahinter. Sogar die Stadtstaaten Bremen und Hamburg haben flächenbezogen bessere Werte als Bayern.

Die Folgen: Teure Energie, geschwächte Wirtschaft, verpasste Chancen

Die Auswirkungen dieser Blockadehaltung sind gravierend. Bayerische Unternehmen und Privathaushalte benötigen günstige und nachhaltige Energie – und die Windkraft spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Wirtschaft signalisiert immer deutlicher, dass sie auf einen zügigen Ausbau der Erneuerbaren angewiesen ist. Selbst die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft äußert inzwischen scharfe Kritik an der Energiepolitik der Staatsregierung.

Es ist höchste Zeit, dass Markus Söder und die Staatsregierung endlich umdenken. Bayern hat enormes Potenzial für die Windkraft – doch anstatt es zu nutzen, wird es weiter verschlafen. Diese Verzögerung schadet nicht nur der Energiewende, sondern gefährdet auch die wirtschaftliche Zukunft des Freistaats. Bayern darf nicht länger auf der Windkraftbremse stehen!

Hier direkt zu SAN "Sachstand Windenergie in Bayern“.


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