Staatsregierung kürzt Naturschutz – BN Ansbach braucht Unterstützung statt Bremsen

Neues Team beim BN Ansbach: Mein Besuch zeigte mir, dass vor Ort sehr erfolgreiche Projekte umgesetzt werden. Es könnte noch mehr getan werden, wenn die Staatsregierung unterstützen würde, statt zu streichen.

Am einiger Zeit besuchte ich den Bund Naturschutz, Kreisgruppe Ansbach und wurde mit Neuigkeiten konfrontiert: Nach den Landschaftspflegeverbänden werden nun auch die Mittel für Naturschutzverbände von der Staatsregierung gekürzt – ein Schritt in Richtung Vergangenheit.

Das in großen Teilen noch recht neue, professionelle Team der Kreisgruppe Ansbach beklagte sich unisono über drastische Einschnitte in den unterschiedlichen Bereichen. Simone Schmalfuß, neben Annette Teubner eine der beiden für Umweltbildung zuständigen Pädagoginnen, berichtete, dass ab 2026 die Mittel für den Bildungsbereich um 50 % gekürzt werden sollen. Ihre Tätigkeit im Rahmen des „Grünen Klassenzimmers“ in Kindergärten, Grund- und weiterführenden Schulen legt einen Grundstein für den zukünftigen sorgsamen Umgang mit unserer Natur – völlig unverständlich für mich, dass hier gekürzt werden soll.

Michael Körber, einer der beiden Flächenmanager des BN, der seit Juni 2024 dabei ist, erzählte von einem anspruchsvollen Beginn angesichts der großen Anzahl der zu betreuenden Einzelflächen: 300 an der Zahl, 250 ha, davon 100 Flächen im Eigentum der Stiftung des BN. Er forderte, dass Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien für alle Flächen gelten.

Bei der Amphibienwanderung waren bisher 70 % Förderung der Kosten in Höhe von insgesamt 137.000 Euro normal, was 96.000 € entsprach. Bei Reduzierung auf 50 % sind das nur noch 69.000 € – der Rest müsste dann aus den Rücklagen bezahlt werden. Hinzu kommt, dass seit Kurzem jeder Förderantrag von der höheren Naturschutzbehörde geprüft wird – weit weg von den Expert*innen vor Ort. Angesichts der Kürzungen fordert Michael Körber zu Recht ein Mindestmaß an Stabilität. Hecken und Entbuschungen sind momentan nicht förderfähig, was dazu führt, dass betroffene Menschen wenig Anreiz haben, sich noch an diesen wertvollen Maßnahmen zu beteiligen. Dies ist sehr schade, denn das Interesse hieran hatte bisher kontinuierlich zugenommen.

Christian Schätzel, der Amphibienprogrammbetreuer und ebenfalls Flächenmanager ist, ergänzte, dass das Mähgut von den 115 ha Mähflächen des BN überwiegend nicht geeignet für Biogas sei und deshalb an einen Landwirt bei Mönchsroth kostenlos geliefert werde. Dieser habe Limousin-Rinder und die seien nicht wählerisch. Sie hoffen sehr, dass diese Art der Verwertung fortgeführt werden kann, denn ansonsten gibt es keine Abnehmer. Im Amphibienprogramm werden 57 Strecken mittlerweile betreut. Heuer wurden 47.000 Amphibien gerettet – von über 200 fleißigen Helfer*innen. Das ist ein riesiger Erfolg.

Angesichts der vielfältigen und wertvollen Aufgaben im Naturschutzbereich kann ich die anstehenden Kürzungen durch die Staatsregierung, die zudem noch nicht einmal ansatzweise planbar sind, nicht nachvollziehen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Landschaftsschutz- und Naturschutzverbände weiterhin planvoll ihre sehr gute Arbeit fortsetzen können.


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