Mehr tun: Ausbau des Gewaltschutzes im ländlichen Westmittelfranken

Im ländlichen Bereich hängt es vom Wohnort ab, ob eine gewaltbetroffene Person einen niedrigschwelligen Zugang zu einer Beratungsstelle oder einem Frauenhausplatz hat oder nicht – das darf nicht sein, wir brauchen auch in unserem Landkreis und der Stadt Ansbach eine gutes Hilfsangebot!

Ich fordere den dringenden Ausbau des Gewaltschutzes im ländlichen Westmittelfranken: Der Verein Rauhreif aus Ansbach muss derzeit sogar Anfragen ablehnen!

Meine Landtagsfraktion setzte sich im März mit einem Antrag zum Nachtragshaushalt 2025 für eine deutliche Verbesserung des Gewaltschutzes in Bayern ein.

Im ländlichen Bereich hängt es nämlich vom Wohnort ab, ob eine gewaltbetroffene Person einen niedrigschwelligen Zugang zu einer Beratungsstelle oder einem Frauenhausplatz hat oder nicht – das darf nicht sein, wir brauchen auch in unserem Landkreis und der Stadt Ansbach eine gutes Hilfsangebot!

Ich bin hier im Austausch mit der Fachberatungsstelle Rauhreif e.V. in Ansbach, deren Arbeit in Stadt und Landkreis Ansbach mehr als wichtig ist. Die Personalsituation bei Rauhreif ist knapp, die Mitarbeitenden sind an der Kapazitätsgrenze. Ein Ausbau der dringend notwendigen Prävention, gerade im Kleinkindbereich, ist nicht möglich, Anfragen von Schulen müssen teilweise abgewiesen werden – die Terminvergabe erfolgt für diese bereits für 2026. Die Beratungsstelle braucht hier mindestens eine zusätzliche Teilzeitstelle, im Beratungsbereich sollten zumindest die in der Personalkostenförderung vorgesehenen beiden Vollzeitstellen, die es derzeit nicht gibt, möglich sein. 

In den Landkreisen Neustadt a.d.A./Bad Windsheim ist die Situation nochmals schlechter. Hier gibt es keine spezialisierte Fachberatungsstelle und auch keine Präventionsarbeit. Rauhreif vermittelt bei Anfragen an die dortige Gleichstellungsstelle – dort ist ein Frauennotruf angegliedert – bzw. an die Erziehungsberatungsstelle oder das Jugendamt. In Weißenburg-Gunzenhausen gibt es die Beratungsstelle Alma für Kinder und Jugendliche. Allerdings gibt es kein Angebot für Erwachsene und auch keine Präventionsarbeit.

Die finanzielle Lage der verschiedenen Träger der Gewaltschutzeinrichtungen wird zunehmend prekärer, zumal die Kommunen nicht ausreichend finanziell unterstützen. Eine gute Unterstützung durch den Freistaat ist dringend erforderlich! Wir dürfen nicht zulassen, dass die wertvolle Arbeit dieser Einrichtungen durch fehlende Mittel gefährdet wird. Gewaltschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die wir ernst nehmen müssen. Im nächsten Schritt müssen wir das neue Gewalthilfegesetz als Impuls nehmen, um grundlegende Verbesserungen zu erreichen – gerade auch in den ländlichen Bereichen, in denen es bisher kaum oder gar keinen Schutz gibt. Denn: Gewaltschutz darf nicht vom Wohnort abhängen!

Angesichts der angespannten Situation bei Fachstellen für Täterarbeit, Frauenhäusern und Beratungsstellen für Gewaltbetroffene forderte meine Kollegin Julia Post, die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion, eine Aufstockung der bayernweiten Mittel um 1,8 Millionen Euro. 800.000 Euro für den Ausbau von Fachstellen für Täterarbeit und eine Million Euro zur Förderung von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen.

Der Antrag wurde am 18.03.25 im Haushaltsausschuss leider abgelehnt. Das kann ich nicht verstehen. Ich hoffe, dass CSU und FW dies bei den endgültigen Abstimmungen zum Nachtragshaushalt noch korrigieren.

Hilfe gibt es hier: https://rauhreif-ansbach.de/


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