Seit Jahren weisen wir Grüne darauf hin, dass es ein Umdenken in der Lebensmittelindustrie geben muss. Nun führt uns der jüngste massive Ausbruch der Corona-Neuinfektionen bei den Schlachtbetrieben von Tönnies und Co wieder einmal vor Augen, dass die industrielle Massenproduktion von Fleisch auf Lasten des Klimas, der Tiere und letztendlich auch der Menschen geht.
Das Hauptproblem hierbei sind die Dumpingpreise zu denen Fleisch angeboten wird und welche letztendlich Dumpingbedingungen für alle am Produktionsprozess Beteiligten erfordern. Dabei werden insbesondere Arbeitnehmer*innen aus überwiegend osteuropäischen Ländern mithilfe dubioser Konstrukte von Subunternehmen und Werkverträgen ausgebeutet. Die daraus resultierenden katastrophalen Arbeits- und Wohnbedingungen haben jetzt auch bei der schnellen Verbreitung des Coronaviruses in den Betrieben beigetragen. Der Missbrauch der Werksverträge durch die Schlachtbetriebe muss daher ein Ende haben.
Wir Grüne fordern daher:
- Werkverträge in der Schlachtindustrie müssen verboten werden
- Maximaler Schutz vor Infektionen in den Betrieben
- Mehr Kontrollen in den Unternehmen der Fleischindustrie, damit Arbeitsschutzstandards eingehalten werden
- Einführung eines Verbandsklagerechts, damit die Beschäftigten auch kollektiv ihre Rechte durchsetzen können
- Eine Generalunternehmerhaftung für Arbeits und Gesundheitsschutz, damit Schlachtunternehmen sich nicht mehr auf Verweis auf Subunternehmer aus der Verantwortung stehlen kann
- Eine Abkehr von Exportstrategien und Massentierhaltung.
→ mehr zum Thema Landwirtschaft