Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe Machen | Schaffen | Gestalten war ich gemeinsam mit meiner Kollegin Sanne Kurz, der kulturpolitischen Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion und unserer Bezirksrätin, Lisa Renz-Hübner im Theater Ansbach zu Gast. Ziel des Abends war es, mit Kulturakteur*innen aus der Region direkt ins Gespräch zu kommen, zuzuhören, voneinander zu lernen und unsere grüne Kulturpolitik im ländlichen Raum weiterzuentwickeln.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie wir kulturelle Orte wie Theater, Museen, Konzertbühnen oder Kinos auch in kleineren Städten und ländlichen Regionen erhalten und stärken können. Die Diskussion hat deutlich gemacht: Viele der Herausforderungen sind struktureller Natur - sei es der Mangel an langfristiger Planungssicherheit durch kurzfristige oder zu geringe Fördermittel, die hohe Belastung durch ehrenamtliche Strukturen oder die schlechte Erreichbarkeit von Kulturorten für Menschen ohne Auto.
Was mich an diesem Abend besonders bewegt hat, war die eindrucksvolle Vielfalt und Lebendigkeit der Kultur in unserer Region und gleichzeitig das klare Signal, wie dringend Unterstützung gebraucht wird. Kulturprogramme sind weit mehr als „schönes Beiwerk“, sie sind das Rückgrat einer lebendigen Gesellschaft. Sie schaffen Räume für Begegnung, fördern Kreativität, ermöglichen Teilhabe und stärken den sozialen Zusammenhalt. Gerade im ländlichen Raum übernehmen Kulturorte zentrale gesellschaftliche Aufgaben: Sie bringen Menschen zusammen, überwinden soziale und geografische Distanzen und geben jungen wie alten Menschen eine Bühne.
Dabei wurde auch deutlich: Ohne verlässliche Förderung geraten viele Programme und Initiativen unter Druck. Die derzeitige Praxis kurzfristiger Projektförderungen erschwert nachhaltige Planung und bindet unnötig Ressourcen, besonders dort, wo ehrenamtliches Engagement ohnehin schon stark gefordert ist. Deshalb braucht es Kulturpolitik, die langfristig denkt und kulturelle Arbeit als systemrelevant anerkennt, nicht nur in Ballungsräumen, sondern überall, wo Menschen leben.
Für mich steht fest: Wir müssen die kulturelle Infrastruktur im ländlichen Raum sichern und ausbauen – durch bessere Förderung, gezielte Vernetzung und die Anerkennung von Kulturarbeit als gesellschaftlich unverzichtbare Leistung.