Auszüge aus der Studie, die im Februar 2020 im Auftrag vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Zusammenarbeit mit der TU Berlin (Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik) und der Nachwuchsforschungsgruppe an der TU Berlin erstellt wurde:
„Demnach sind die aktuellen Klimaschutzziele der Bundesregierung nicht kompatibel mit europäischen und globalen Zielen zur Senkung der klimaschädlichen Emissionen. Ohne weitere Emissionsminderungsmaßnahmen drohen jedoch selbst diese Ziele verfehlt zu werden."
Kohleausstieg beschleunigen
„Die Emissionsminderungsziele für Deutschland müssen deutlich angehoben werden und durch entprechende Maßnahmen – wie einen beschleunigten Kohleausstieg umgesetzt werden. Der von der Bundesregierung aktuell anvisierte Kohleausstieg weicht in entscheidenden Punkten von den Empfehlungen der Kohlekommission ab. Hierdurch werden im Zeitraum 2020 bis 2040 circa 134 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid zusätzlich ausgestoßen. Dies betrifft insbesondere die zu späte Abschaltung von Braunkohlekraftwerken und die Inbetriebnahme vom Steinkohlekraftwerk Datteln IV.
Ein Kohleausstieg im Einklang mit internationalen Klimaschutzzielen müsste bis zum Jahr 2030 erfolgen. Die Emissionen könnten in diesem Fall um 1,8 Milliarden Tonnen CO2 niedriger sein und so die Pariser Klimaziele einhalten."
Klimaziele werden ohne weiteren Zubau der Erneuerbaren Energien weit verfehlt
Weiter geht die Studie darauf ein, „dass für eine erfolgreiche Energiewende der Ausbau Erneuerbarer Energien beschleunigt werden muss. Ohne weitere Maßnahmen steuert die Bundesregierung auf einen Anteil von maximal 49% Erneuerbarer Energien in 2030 zu. Dies wäre eine klare Verfehlung der (bereits zu niedrigen) Ziele von 65%. Der PV-Deckel und diskutierte Mindestabstandsregeln für Windenergie müssen daher überarbeitet werden, um die Transformation nicht aufzuhalten. Für den benötigten beschleunigten Ausbau auf 75% in 2030 würden dagegen jährlich 9,8 GW Photovoltaik und 5,9 GW Wind Onshore zugebaut werden müssen."
⇒ Die ganze Studie können Sie hier als pdf laden