Freihaltung von Frischluftschneisen für alle wichtig – heiße Tage nehmen stark zu

Quelle: KlimaReport Bayern 2015 & Bayrische Klimaanpassungsstrategie 2016

Pressemitteilung |

Die Freihaltung der Talauen von Bebauung ist ein wichtiger Schritt, um Frischluftzufuhr dauerhaft zu sichern. „Heute wissen wir dank wissenschaftlicher Studien weitaus besser, wie und woher unsere Städte mit frischer und kühler Luft versorgt werden. Und wir wissen auch, wie wichtig es ist diese Schneisen von Bebauung frei zu halten, damit diese Funktion erhalten bleibt. Gerade angesichts der zunehmenden Anzahl von heißen Tagen aufgrund der Erdüberhitzung ist dies enorm wichtig. Die derzeitige Anzahl der heißen Tage von 5 Tagen mit Tageshöchsttemperaturen über 30°C wird sich nach Daten des Klima Reports Bayern in naher Zukunft bis zu vervierfachen. Für die zweite Hälfte des Jahrhunderts sind sogar 35 heiße Tage prognostiziert (s. Schaubild). Aber auch beim Thema Luftreinhaltung kommt den Schneisen große Bedeutung zu, da sie in beträchtlichem Umfang die Feinstaub und Stickoxidimmissionen senken können“, so Stümpfig. 

Die Notwendigkeit für Frischluftschneisen und Grünzüge ist mehr als klar. Es ist nicht nur wichtig für Menschen am anderen Ende der Flussläufe, sondern ebenso wichtig für die lokale Bevölkerung vor Ort. Im Landesplanungsgesetz wurden die regionalen Planungsverbände in Bayern deshalb angewiesen diese auszuweisen. Andere Planungsverbände sind hier viel weiter und haben Grünzüge festgelegt – im Einvernehmen zwischen Land und Stadt. „Meinem Landtagskollegen Dr. Bauer, der verfassungsrechtliche Bedenken erwähnt, sind die Festlegungen im Artikel 21 des Landesplanungsgesetzes und Punkt 7.1.4 im Landesentwicklungsprogramm wohl nicht bekannt. Hier ist alles klar geregelt“, so Stümpfig.

In der ersten Vorstellung der Planungen zu Grünzügen im regionalen Planungsverband am 15.9.17 wurden die rechtlichen Grundlagen und die Details erläutert. In Westmittelfranken sollen Bereiche um die Stadt Ansbach, Erholungsflächen an der fränkischen Seenplatte und Talauen von Aisch, Bibert, Zenn, Aurach und Schwabach als Grünzüge gekennzeichnet werden. Diese Flächen haben dann vorrangig Erholungsfunktion, dienen der Verbesserung des

Bioklimas oder gliedern Siedlungsräume. „Die Planungen sind detailliert von der Regierung ausgearbeitet und wurden uns mit viel Sachverstand vorgetragen“, so Stümpfig.

„Die Städte Dinkelsbühl, Dürrwangen und Herrieden sind in keinster Weise von den vorgestellten Planungen betroffen. Es gibt auch zukünftig keinerlei Planungen dahingehend. Weshalb die drei Bürgermeister dort nun eine Initiative starten gegen Grünzüge im östlichen Bereich ist mir schleierhaft“, so Stümpfig. „Das Ganze wird noch fragwürdiger, da Dr. Hammer selbst bei der Sitzung eingestand, dass 99 % der beabsichtigten Grünzüge bereits unter Schutz stehen – sei es Hochwasserschutz oder Landschaftsschutz – und somit ohnehin nicht für eine Bebauung in Frage kämen. Grünflächen und Ausgleichsflächen haben nichts, aber auch gar nicht miteinander zu tun. Ich kann nur den Kopf schütteln über die Argumente der Initiative“, so Stümpfig weiter.

Eine kluge Landesplanung steuert die Entwicklung und denkt langfristig und nicht nur in Legislaturperioden. Sie denkt nicht nur einseitig an wirtschaftliche Faktoren, sondern beachtet auch Faktoren wie die menschliche Gesundheit. Diese Steuerung ist als ein Miteinander zu verstehen – ein Miteinander, wo Erkenntnisse von Fachstellen und die lokalen Interessen vereint werden. „Werden Frischluftschneisen zugebaut, verschlechtern sich auf Jahrzehnte die Bedingungen der Menschen vor Ort. Ein Rückbau ist oft schwer möglich “ warnt Stümpfig. Lokale Entscheidungsträger müssen manchmal ihre Pläne nochmals überdenken – am Ende profitieren aber alle.

„Von diesen Leitplanken der Landesplanung und seiner Umsetzung über die regionalen Planungsverbände  können also Kommunen vor Ort profitieren. Es stellt keine Beschneidung der kommunalen Planungshoheit dar, sondern ist bei guter Kooperation ein Gewinn für alle Seiten“, so Stümpfig abschließend.


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