Der Solarboom und der Ausbau der Erneuerbaren sind weiter am durchstarten. Es gibt Lösungen für alle Bereiche - fossile Energien sind einfach nicht mehr notwendig.
Das nehme ich aus den persönlichen Gesprächen bei meinem Besuch der Messe Intersolar / The smarter E in München mit. Die Branche ist in den letzten Jahren so stark gewachsen - großer Dank an Robert Habeck und grüne Politik, dass sie positiv in die Zukunft blickt.
Trotzdem gibt es weiterhin viele Stellschrauben, bei denen die Politik gefragt ist: Besonders kritisch sehen die Firmen, die wir – Katharina Schulze, Stephanie Schuhknecht, mein Team und ich – besucht haben, die Engpässe im Stromnetz. Hier muss gerade Bayern dringend aufholen. Es braucht Maßnahmen zur besseren Ausnutzung der bestehenden Infrastruktur, weiteren und schnelleren Ausbau des Netzes und schließlich auch Druck auf die Netzbetreiber, die neuen Herausforderungen anzunehmen.
Eine Clearing-Stelle für Bayern war z. B. eine Forderung des BSW-Solarverbandes, damit Anlagenbetreiber und Kund:innen gegenüber den Netzbetreibern bessere Karten haben. Die Stromspeicher waren ein großes Thema in all den Gesprächen, nicht nur am Stand der Firma Fenecon aus Iggensbach (Nby.) oder der Firma cmblu aus Alzenau (Ufr.). Die Kosten für Speicher sind weiter gesunken, auf rund 100 Euro pro kWp. Vor wenigen Jahren lagen sie noch beim Fünf- bis Zehnfachen. Die Einbindung ins Netz und ihre Nutzbarmachung für ein stabiles Netz mit größeren Möglichkeiten zur Integration von Solar- und Windstrom ist eine dringende Aufgabe in den nächsten Jahren.
Ein weiteres Megathema, das sehr viele Menschen interessiert, ist das bidirektionale Laden von E-Autos, also die Nutzung des Speichers des eigenen E-Autos zur Stromversorgung des eigenen Hauses oder zur Rückspeisung ins öffentliche Netz. Hierzu haben wir uns am Stand der Firma Visprion Systems aus München (Obb.) besonders intensiv informiert. Technisch ist auch hier alles gelöst. Es bleiben aber Fragen der Datenfreigabe (z. B. Ladezustand wird teilweise nicht freigegeben durch den Hersteller), der Erfassung der Alterung der Batterie durch zusätzliche Nutzung, der Lademöglichkeiten und der steuerlichen Behandlung.
Fazit: Die Messe bietet alle technischen Lösungen, die wir uns nur vorstellen können. Die Umsetzung ist in den letzten Jahren durch wertvolle Maßnahmen zur Erleichterung deutlich vorangetrieben worden. Es bleiben aber viele, viele Bereiche, die dringend nach angepassten Maßnahmen rufen. Herausforderungen erkennen, Maßnahmen mit den Fachleuten entwickeln, umsetzen – das muss die Devise weiterhin sein.