Denkmalschutz vor Ort und in Bayern

Das Wohnstallhaus in Lehrberg und die Herrenmühle in Rothenburg sind Beispiele dafür, wie alte Gebäude modern genutzt und dabei historisch bewahrt werden können. Beide Projekte zeigen, wie wichtig es ist, historische Bauten zu erhalten, da sie eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft bilden. Auf Denkmalschutztour durch meine Heimat mit meiner Kollegin und Historikerin Sabine Weigand, Sprecherin für Denkmalschutz.

Wohnstallhaus in Lehrberg in Familie Spitzner

Als ich im Jahr 2013 in Lehrberg im Landkreis AnWohnstallhaus in Lehrberg in Familie Spitznersbach oft mit dem Rad an einem alten Wohnstallhaus in der Zailach 6 vorbeifuhr, ahnte ich nicht, welche Geschichte sich dort entfalten würde. Die Familie Spitzner hatte das heruntergekommene Gebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts gekauft, ohne zu wissen, dass es unter Denkmalschutz stand. Ursprünglich wollten Ulrich und Simone Spitzner das baufällige Haus teilweise abreißen und ein neues errichten. Doch dann erfuhren sie, dass sie ein Baudenkmal erworben hatten, das es zu erhalten galt – und das mit erheblichem Aufwand.

„Erstmal waren wir geschockt, vor allem am Stall waren die Schäden echt groß“, erzählte mir Ulrich Spitzner bei einem Besuch mit meiner Kollegin, der Grünen Landtagsabgeordneten Dr. Sabine Weigand. Doch anstatt sich entmutigen zu lassen, nahmen die Spitzners die Herausforderung an. Heute ist das einst heruntergekommene Wohnstallhaus ein echter Hingucker in Zailach und ein Zuhause für eine offensichtlich glückliche Familie. Bei unserem Rundgang freute sich Sabine Weigand, die denkmalpolitische Sprecherin unserer Landtagsfraktion, über den beeindruckenden Zustand des Hauses.

Ohne die Unterstützung von Profis hätten Ulrich und Simone Spitzner es kaum geschafft, ihr Baudenkmal zu restaurieren. Zimmerer Holger Krauß aus Leutershausen sagte ihnen gleich zu Beginn: „Mit der Salamitaktik gehen wir hier nicht ran.“ Ein umfassendes Sanierungskonzept war erforderlich, für das die Architektin Annette Sauerhammer aus Trautskirchen mitverantwortlich zeichnete. Sie arbeitet seit über 20 Jahren mit denkmalgeschützten Gebäuden und verfolgt die Devise: „Was das Haus mir mitbringt, das versuche ich wieder an das Haus zu bringen.“

Das erdgeschossige Satteldachhaus mit Fledermausgauben, Aufzugsöffnungen, Kranbalken und angebautem Backhäuschen hatte viele schöne Details zu bieten. Nach zwei Jahren Umbauzeit zog die fünfköpfige Familie schließlich ein. „Wir hatten zwei Jahre Vollgas gegeben und viel in Eigenleistung gemacht“, sagte Ulrich Spitzner. Heute befindet sich im Erdgeschoss ein Teil seines Büros, ein Besprechungsraum und eine kleine Küche. Die historischen Fliesen wurden wiederverwendet und hübsche Details wie ein alter Kachelofen erhalten. Der Dachstuhl ist stabilisiert und hergerichtet, aber noch nicht ausgebaut – ein weiteres Projekt für die Zukunft.

Im ehemaligen Stall lebt nun die Familie. Der offene Wohn- und Essbereich öffnet sich durch eine bodentiefe Terrassentür in den Garten, natürlich im Einklang mit dem Denkmalschutz. Das Bad im ersten Stock ist durch das Fachwerk gemütlich, und die drei Schlafzimmer bieten genug Platz für die große Familie.

Die Finanzierung von Denkmalsanierungen ist oft eine Herausforderung. Banken sind dabei extrem zurückhaltend, wie Annette Sauerhammer berichtete. Doch sie prüfte für die Spitzners öffentliche Fördermöglichkeiten, und tatsächlich erhielten sie 2016 insgesamt 48 Prozent der Sanierungskosten aus dem bayerischen Entschädigungsfonds erstattet. „Damals war es noch möglich, Eigenleistungen anrechnen zu lassen“, erklärte Sauerhammer. Dass dies heute nicht mehr möglich ist, halte ich, ebenso wie Sabine Weigand, für einen großen Fehler.

Die Auszahlung der Mittel aus dem E-Fonds erfolgt durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, mit dem die Spitzners stets in gutem Austausch standen. „Wenn man sich darauf einlässt, ein Denkmal zu sanieren, und sich um eine gute Zusammenarbeit bemüht, klappt das mit den Behörden“, sagte Ulrich Spitzner. Auch Renate Hans, die 1. Bürgermeisterin von Lehrberg, unterstützte das Projekt und sorgte dafür, dass der Landkreis ebenfalls finanzielle Mittel bereitstellte. Der Bezirk Mittelfranken stellte Gelder für die Voruntersuchungen zur Verfügung.

Für Zimmerer Holger Krauß gilt: Alte Bautechniken halten besonders lange. „Wenn wir Zapfenverbindungen mit Holznägeln einbauen, dann hält das wieder für 50 bis 100 Jahre.“ Sein Zimmereibetrieb benötigt jedoch Statiker und Architekten, die diese alten Techniken kennen. Und solche Fachleute zu finden, wird immer schwieriger. „Nichts ist nachhaltiger als ein Baudenkmal“, sagte Sabine Weigand. „Die Materialien kommen oft aus der Region, und die Techniken haben sich über Jahrhunderte bewährt.“

Wir tun gut daran, das alte Wissen zu erhalten und dafür zu sorgen, dass es weiterlebt. Das sanierte Wohnstallhaus in Lehrberg ist ein wunderbares Beispiel dafür.

Bildquelle: Eigene Aufnahme

Wohnstallhaus in Lehrberg in Familie Spitzner

Als ich im Jahr 2013 in Lehrberg im Landkreis Ansbach oft mit dem Rad an einem alten Wohnstallhaus in der Zailach 6 vorbeifuhr, ahnte ich nicht, welche Geschichte sich dort entfalten würde. Die Familie Spitzner hatte das heruntergekommene Gebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts gekauft, ohne zu wissen, dass es unter Denkmalschutz stand. Ursprünglich wollten Ulrich und Simone Spitzner das baufällige Haus teilweise abreißen und ein neues errichten. Doch dann erfuhren sie, dass sie ein Baudenkmal erworben hatten, das es zu erhalten galt – und das mit erheblichem Aufwand.

„Erstmal waren wir geschockt, vor allem am Stall waren die Schäden echt groß“, erzählte mir Ulrich Spitzner bei einem Besuch mit meiner Kollegin, der Grünen Landtagsabgeordneten Dr. Sabine Weigand. Doch anstatt sich entmutigen zu lassen, nahmen die Spitzners die Herausforderung an. Heute ist das einst heruntergekommene Wohnstallhaus ein echter Hingucker in Zailach und ein Zuhause für eine offensichtlich glückliche Familie. Bei unserem Rundgang freute sich Sabine Weigand, die denkmalpolitische Sprecherin unserer Landtagsfraktion, über den beeindruckenden Zustand des Hauses.

Ohne die Unterstützung von Profis hätten Ulrich und Simone Spitzner es kaum geschafft, ihr Baudenkmal zu restaurieren. Zimmerer Holger Krauß aus Leutershausen sagte ihnen gleich zu Beginn: „Mit der Salamitaktik gehen wir hier nicht ran.“ Ein umfassendes Sanierungskonzept war erforderlich, für das die Architektin Annette Sauerhammer aus Trautskirchen mitverantwortlich zeichnete. Sie arbeitet seit über 20 Jahren mit denkmalgeschützten Gebäuden und verfolgt die Devise: „Was das Haus mir mitbringt, das versuche ich wieder an das Haus zu bringen.“

Das erdgeschossige Satteldachhaus mit Fledermausgauben, Aufzugsöffnungen, Kranbalken und angebautem Backhäuschen hatte viele schöne Details zu bieten. Nach zwei Jahren Umbauzeit zog die fünfköpfige Familie schließlich ein. „Wir hatten zwei Jahre Vollgas gegeben und viel in Eigenleistung gemacht“, sagte Ulrich Spitzner. Heute befindet sich im Erdgeschoss ein Teil seines Büros, ein Besprechungsraum und eine kleine Küche. Die historischen Fliesen wurden wiederverwendet und hübsche Details wie ein alter Kachelofen erhalten. Der Dachstuhl ist stabilisiert und hergerichtet, aber noch nicht ausgebaut – ein weiteres Projekt für die Zukunft.

Im ehemaligen Stall lebt nun die Familie. Der offene Wohn- und Essbereich öffnet sich durch eine bodentiefe Terrassentür in den Garten, natürlich im Einklang mit dem Denkmalschutz. Das Bad im ersten Stock ist durch das Fachwerk gemütlich, und die drei Schlafzimmer bieten genug Platz für die große Familie.

Die Finanzierung von Denkmalsanierungen ist oft eine Herausforderung. Banken sind dabei extrem zurückhaltend, wie Annette Sauerhammer berichtete. Doch sie prüfte für die Spitzners öffentliche Fördermöglichkeiten, und tatsächlich erhielten sie 2016 insgesamt 48 Prozent der Sanierungskosten aus dem bayerischen Entschädigungsfonds erstattet. „Damals war es noch möglich, Eigenleistungen anrechnen zu lassen“, erklärte Sauerhammer. Dass dies heute nicht mehr möglich ist, halte ich, ebenso wie Sabine Weigand, für einen großen Fehler.

Die Auszahlung der Mittel aus dem E-Fonds erfolgt durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, mit dem die Spitzners stets in gutem Austausch standen. „Wenn man sich darauf einlässt, ein Denkmal zu sanieren, und sich um eine gute Zusammenarbeit bemüht, klappt das mit den Behörden“, sagte Ulrich Spitzner. Auch Renate Hans, die 1. Bürgermeisterin von Lehrberg, unterstützte das Projekt und sorgte dafür, dass der Landkreis ebenfalls finanzielle Mittel bereitstellte. Der Bezirk Mittelfranken stellte Gelder für die Voruntersuchungen zur Verfügung.

Für Zimmerer Holger Krauß gilt: Alte Bautechniken halten besonders lange. „Wenn wir Zapfenverbindungen mit Holznägeln einbauen, dann hält das wieder für 50 bis 100 Jahre.“ Sein Zimmereibetrieb benötigt jedoch Statiker und Architekten, die diese alten Techniken kennen. Und solche Fachleute zu finden, wird immer schwieriger. „Nichts ist nachhaltiger als ein Baudenkmal“, sagte Sabine Weigand. „Die Materialien kommen oft aus der Region, und die Techniken haben sich über Jahrhunderte bewährt.“

Wir tun gut daran, das alte Wissen zu erhalten und dafür zu sorgen, dass es weiterlebt. Das sanierte Wohnstallhaus in Lehrberg ist ein wunderbares Beispiel dafür.

 

Herrenmühle in Rothenburg o. d. Tauber mit Familie Knausenberger

Und weiter ging es mit unseren sommerlichen Denkmalschutztour durch Bayern in das historische Wesen Rothenburg ob der Tauber. Hier besuchen wir die Herrenmühle, ein Monument des regionalen Stolzes, das von der Familie Knausenberger sorgfältig gepflegt wird. Diese Mühle, Teil eines einst blühenden Netzwerks von sechzehn Getreidemühlen unterhalb der Stadt, steht nun als Zeugnis für nachhaltige Bewahrung und architektonische Ehrfurcht.

Die Herrenmühle, deren Ursprünge bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen, wurde 1760 erheblich erweitert und zu einem robusten Industriebau umgebaut, der für ihr wirtschaftliches Überleben entscheidend war. Obwohl die Getreidemahlung längst aufgehört hat, zeigt die adaptive Wiederverwendung dieser Stätte durch die Knausenbergers eine tiefe Achtung vor dem Erbe und einen zukunftsorientierten Ansatz für historische Stätten. 1991 wandelte sich das große Wasserrad der Mühle von der Mehlherstellung zur Stromerzeugung, was eine perfekte Verschmelzung von vergangener Nutzung und zeitgenössischer Nachhaltigkeit darstellt.

Das Engagement der Familie Knausenberger zeigt sich in ihren jüngsten Projekten. Sie standen vor erheblichen Herausforderungen durch regulatorische Rahmenbedingungen, gelangen jedoch die Umwandlung von zwei Nebengebäuden des Erbes in wunderschöne Wohnräume, ohne die historische Integrität der Strukturen zu verlieren. Ihre Bemühungen wurden 2015 mit einem Preis des Bezirks Mittelfranken anerkannt, was das Potenzial von Baudenkmälern unterstreicht, historische Wertschätzung mit moderner Funktionalität zu verbinden.

In unseren Gesprächen wurde deutlich, dass Erbestätten wie die Herrenmühle mehr als nur Relikte sind - sie sind lebendige Teile unseres Gemeinschaftsgefüges, die nicht nur erhalten, sondern auch innovativ gedacht werden müssen, um sie in unser zeitgenössisches Leben zu integrieren. Es ist ein heikles Gleichgewicht zwischen der Erhaltung der historischen Authentizität und der Erfüllung moderner Standards, eine Herausforderung, die die Familie Knausenberger mit Leidenschaft und Einfallsreichtum gemeistert hat.

Es ist von entscheidender Bedeutung, solche Initiativen weiterhin zu unterstützen, die unsere architektonische Vergangenheit respektieren und gleichzeitig sicherstellen, dass diese Strukturen den gegenwärtigen und zukünftigen Bedürfnissen dienen. Die Herrenmühle ist nicht nur ein Gebäude; sie ist eine Brücke, die Generationen verbindet, den Geist Rothenburgs und die Widerstandsfähigkeit seiner Menschen verkörpert. Sie erinnert uns lebhaft daran, dass wir durch die Bewahrung unserer Vergangenheit unsere Zukunft bauen.

Die Geschichte der Herrenmühle bietet ein Vorbild für andere Erbestätten in ganz Bayern und darüber hinaus, wie Geschichte sowohl als Eckstein als auch als Sprungbrett für die Entwicklung und Nachhaltigkeit der Gemeinschaft dienen kann. Wenn wir über unseren Besuch nachdenken, werden wir daran erinnert, wie mächtig das Erbe inspirieren kann und wie wichtig die Rolle jedes Beteiligten bei der Pflege unserer kulturellen Schätze ist.

 

Uns Grünen liegt Denkmalschutz in Bayern sehr am Herzen

Meine Landtagskollegin Dr. Sabine Weigand startet in diesem Sommer bereits ihre sechste Denkmalschutztour durch den Freistaat Bayern. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf positiven Beispielen, die verdeutlichen: Denkmalsanierungen sind oft herausfordernd, aber durchaus machbar. Besucht werden Denkmalbesitzer, die mit kreativen Ideen, viel Engagement und oft in Zusammenarbeit mit anderen sowie stets mit fachkundigen Handwerkern an ihrer Seite in den Erhalt historischer Bausubstanz investiert haben.

Die Denkmalschutztour 2024 präsentiert Best-Practice-Beispiele und möchte die Begeisterung für das Wohnen und Arbeiten in einem Denkmal wecken. Denkmalschutz ist wichtig, weil er unsere kulturelle Identität bewahrt, historische Baukunst und traditionelle Handwerkstechniken erhält und zur Nachhaltigkeit beiträgt, indem bestehende Ressourcen genutzt und gepflegt werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von Sabine Weigand.

 


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Ich bin in Feuchtwangen, im Landkreis Ansbach aufgewachsen – hier bin ich verwurzelt, hier achte ich darauf, dass die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Landtag vertreten sind .

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