Bayern bleibt weit hinter den Klimazielen zurück
Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen in Bayern um 65 Prozent gesenkt werden. So steht es im Klimagesetz der Staatsregierung. Doch der bisherige Fortschritt reicht nicht aus. Seit 1990 hat der Freistaat seine Emissionen nach den Berechnungen der Staatsregierung um 23,7 Prozent reduziert. Berücksichtigt man jedoch die steigenden Stromimporte, beträgt die tatsächliche Reduktion nur 17,6 Prozent. In fast 35 Jahren wurde also nur ein halbes Prozent Einsparung pro Jahr erreicht.
Das bedeutet: In den verbleibenden fünf Jahren müssten fast 50 Prozent der Emissionen eingespart werden – Jahr für Jahr etwa 10 Prozent. Das Tempo müsste also verzwanzigfacht werden!
Mit der aktuellen Klimapolitik der Staatsregierung ist dieses Ziel völlig unrealistisch. Statt effektiver Maßnahmen setzt Bayern auf geschönte Zahlen, vernachlässigt entscheidende Sektoren wie Verkehr und Gebäude und blockiert den dringend notwendigen Netzausbau.
Söder Regierung trickst bei den Bilanzen: Stromimporte fehlen in der Bilanz
Und die Staatsregierung macht Taschenspielertricks, um die miserable Bilanz aufzupolieren. Die gesamten Stromimporte, die mittlerweile ¼ unseres Strombedarfs ausmachen, werden nicht bilanziert. Da Bayern nicht genügend Strom selbst produziert, muss es immer mehr Energie aus anderen Bundesländern und dem Ausland importieren.
- 2023 importierte Bayern 17,9 Terawattstunden Strom – das entspricht bei einem Emissionsfaktor von 380 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde zusätzlichen 6,8 Millionen Tonnen CO₂.
- Rechnet man diese Emissionen hinzu, lagen die tatsächlichen Emissionen 2023 nicht bei 85,5 Millionen Tonnen CO₂, sondern bei 92,3 Millionen Tonnen CO₂.
- Die Reduktion seit 1990 beträgt damit nicht 23,7 Prozent, sondern nur 17,6 Prozent.
- 2024 sind die Stromimporte auf über 20 Terawattstunden gestiegen, wodurch die Emissioen auf über 7Millionen Tonnen CO₂ steigen.