Mithilfe neuer Technologien wie dem sogenannten Enhanced Geothermal System (EGS) könnten auch in Nordbayern mögliche Wärmevorkommen im Untergrund genutzt werden. Beim EGS wird die Durchlässigkeit von geringdurchlässigem Gestein mithilfe hydraulischer Behandlung erhöht. Hierfür wird z.B. ein natürliches Gemisch aus Wasser und Gestein im Untergrund verpresst und somit ein künstlicher Thermalwasserkreislauf erschaffen.
Als möglich Gebiete für EGS-Projekte eignen sich Granitkörper im Untergrund, die aber bisher aufgrund fehlender Datengrundlage nur vermutet und nicht eindeutig nachgewiesen sind. Die Geothermie-Allianz-Bayern erforscht derzeit einen vermuteten Granitkörper zwischen Schweinfurt, Haßfurt und Bamberg. Auch im Spessart und dessen Vorland gibt es plutonische Gesteine, ähnlich wie Granit, im Untergrund, die als mögliche Vorkommen dienen könnten.
Um diese Pilotprojekte voranzubringen und die Datenlage zu den geothermischen Potentialen in Nordbayern zu Verbessern braucht es deutlich größere Anstrengungen des Freistaats Bayerns. Um mögliche Probebohrungen zu finanzieren müssen die Wissenschaftler*innen derzeit noch private Investoren suchen. Im Angesicht der Erdüberhitzung und dem möglichen enormen Potential für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in Nordbayern ist das ein Armutszeugnis der Söder-Regierung. CSU und Freie Wähler versäumen es, die Wissenschaft entscheidend zu fördern und Geothermie in ganz Bayern voranzubringen.
Es braucht nun ausreichend finanzielle Mittel, damit erste Probebohrungen durchgeführt werden können, damit die vielversprechende EGS-Technologie weiter erforscht werden kann und handfeste Aussagen über die Potentiale der Erdwärme in Nordbayern getroffen werden können.
Mehr zum Thema Geothermie in Bayern ist in unserem Webinar zur Tiefengeothermie zu erfahren.