Die Reckenberg-Gruppe ist neben der Fernwasserversorgung Franken unser großer Wasserversorger in unserer Region. Gemeinsam mit Toni Hofreiter (MdB), Lisa Renz-Hübner und interessierten Mitgliedern aus dem Landkreis Ansbach (Windsbach) und Weissenburg-Gunzenhausen haben wir den Wasserversorger besucht. Knapp 60 % des Wasserverbrauchs werden aus den eigenen Brunnen bei Wassermungenau gefördert. 15 % des Wassers wird aus den Tiefbrunnen bei Arberg gefördert. Und das restliche ¼ wird über die WFW aus dem Donau-Lechmündungsgebiet bezogen.
Wasserschutzgebiete sind um die Brunnen ausgewiesen. Die derzeitigen Nitratwerte weisen gute Werte von 10-15 mg Nitrat/Liter auf. Sorgen machen den Betreibern jedoch die Werte außerhalb der Wasserschutzgebiete, die sehr hoch liegen. Eine Ausweitung der Wasserschutzgebiete wäre nötig. Dafür setzen wir Grüne uns schon sehr lange ein. Genauso für einen Wassercent.
Derzeit sind in Bayern 400 Verfahren zu Ausweisung von WSG anhängig. Teilweise laufen die Verfahren über 15 Jahre und sind noch immer nicht abgeschlossen. Werkleiter Lautner würde es begrüßen, wenn die Verfahren bei den Regierungen angehängt werden.
Beim Thema Nitrat wurden nochmals die Vorteile der Pflanze Durchwachsene Silphie gegenüber Mais für Biogasgewinnung angesprochen. Im Herbst betragen die Nitratwerte der Untersuchungsflächen unter Silphie bei nur 20-40 mg/m3 Boden. Beim Mais jedoch über 100 mg. Über den Winter wird das Nitrat dann ins Grundwasser ausgewaschen. Eine Umstellung auf Silphie würde die Nitratwerte in der Region stark verbessern.
Klasse finde ich die Kooperationen mit den Landwirten. Je nach Maßnahmen erhalten die Landwirte im Einzugsbereich (auch außerhalb WSG) Zahlungen. 81 Landwirte machen mit. So konnte eine Reduktion der Nitrateinträge ins Grundwasser um 5-20 mg/l erreicht werden. Hier nachzulesen.
Das Thema Grundwasserabsenkung und Austrocknung des Ellenbaches bei Wassergewinnung Arberg habe ich nochmal angesprochen. Es wurden Grenzgrundwasserstände festgelegt, bei deren Erreichen die Gewinnung gedrosselt wird und der Bach mit Rohwasser gestützt wird. Diese Problematik zeigt schonmal, dass wir das Thema Wasser sparen – gerade in den Sommermonaten – thematisieren müssen. Die Verbrauchsspitzen treten regelmäßig an heißen Sommertagen gegen 18 Uhr auf, wenn die privaten Rasen besprengt werden. Eine Einstellung der Gewinnung und Bezug aus Donauraum ist natürlich auch keine nachhaltige Lösung.
Fazit: Für mich steht fest:
- Wir brauchen endlich einen flächendeckenden Grundwasserschutz
- Wir müssen endlich das Thema Wassersparen thematisieren
- Die Ausweisung von Wasserschutzgebieten muss beschleunigt werden
- Die Einführung eines Wassercents ist überfällig
- Mehr Silphie, weniger Mais – das verbessert Nitratwerte deutlich
Wasser ist überlebenswichtig für Mensch und Natur: Ohne Wasser kein Leben. Unser Umgang mit Wasser ist deshalb von entscheidender Bedeutung für unsere Zukunft. Wir brauchen Wasser in Form von sauberem Trinkwasser als unverzichtbares Lebensmittel und Wasser in ausreichender Menge zum Anbau von Nahrungsmitteln und für den täglichen Gebrauch, es ist gleichzeitig unersetzlich für unsere Natur und zum Erhalt der Biodiversität. Weltweit gibt es bereits große Probleme mit Wassermangel und Wasserverschmutzung. Auch in Bayern stehen wir vor großen Herausforderungen. Es ist also höchste Zeit umzusteuern und mit der Natur zu leben, statt sie weiter zu belasten.
Weiterführende Informationen zum Artikel
Das Konzeptpapier "Unser Wasser schützen" der Grünen Landtagsfraktion können Sie hier nachlesen.
Zum Besuch habe ich ein kurzes Video aufgenommen, dass man auf meinem YouTube-Kanal anschauen kann.