Das Potenzial für den Ausbau der Solarstromnutzung ist riesig. Bereits im Klimaschutzkonzept Ansbach, welches ich als Projektleiter mit ausgearbeitet habe, wurde für die Stadt Ansbach aufgezeigt, dass sie 58% ihres Strombedarfs allein aus Solarstrom decken könnte, wenn nur die bestens geeigneten Dächer belegt würden.
(Klimaschutzkonzept Stadt Ansbach, Seite 78 https://www.martin-stuempfig.de/region/landkreis-ansbach.html).
Bis zum Jahr 2012 lief der Ausbau beim Solarstrom gut. Dann wurde das EEG massiv beschnitten und der Markt brach ein. So langsam kommt er wieder in Schwung. In Hornau habe ich eine Photovoltaikanlage auf einem neugebauten Milchviehstall besichtigt. Die Familie Popp hat hier eine Anlage mit 562 KW installiert, welche rund 550.000 KW Strom im Jahr erzeugen wird. Der Stromeigenbedarf wird um das rund 10-fache übertroffen. Der selbst erzeugte Strom wird rund 4-5 Cent pro Kilowattstunde billiger sein als der Strom aus dem Netz. So rechnet sich die Anlage, die den Überschussstrom ins Netz einspeist und hier nochmals rund 10 Cent pro KW erhält. In diesem Falle ist auch der gewählte Melkroboter eine gute Wahl. Die Kühe gehen hier über den gesamten Tag verteilt an den Melkstand. Der Stromverbrauch ist somit ziemlich gleichmäßig über den Tag verteilt und kann jederzeit von der PV-Anlage auf dem Dach bereitgestellt werden. Herr Heidingsfelder von der Fa. HEG Energie aus Geslau hat die Anlage konzipiert. Der Anschluß erfolgte direkt an die Mittelspannungsleitung. Die Main-Donau-Netzgesellschaft hat gut kooperiert.
Und der Clou bei der Sache: Die Familie Popp verwendet ihre Ackerflächen vorrangig zum Futteranbau für ihre Milchkühe. In guten Jahren wird der Überschuss an eine Biogasanlage geliefert. In diesem Hitzejahr mit teilweise großem Futtermangel sind aber erstmal die Tiere dran. Und durch die PV-Anlage auf dem Dach wird für die Stromversorgung des Betriebes auch nur die Sonne "angezapft". Ein wirklich durchdachtes System, dessen Vorteile gerade in diesem Sommer mehrfach offensichtlich werden.
Mit den gesunkenen Modulpreisen ist es heute sehr wirtschaftlich eine eigenverbrauchsoptimierte Anlage zu errichten. Der Solarboom geht jetzt erst richtig los! In Hornau bei Windelsbach wurden die Zeichen der Zeit von der Familie Popp richtig erkannt. Das macht Mut!