Unsere Region hat ein besseres Zugangebot verdient

Dank des 49-Euro-Ticket nutzen immer mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr. Doch günstige Preise sind nur ein Faktor, dass Menschen Ihr Mobilitätsverhalten anpassen. Mobilitäts-Angebot müssen verfügbar und zuverlässig sein.

Go-Ahead-Züge abgestellt in Ansbach Foto: Oliver Rühl

Dank des 49-Euro-Ticket nutzen immer mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr, wie zahlreiche Untersuchungen zeigen. Doch günstige Preise sind nur ein wichtiger Faktor, dass Menschen Ihr Mobilitätsverhalten anpassen. Ob ein Angebot überhaupt verfügbar ist und ob es auch zuverlässig ist, sind zwei weitere existenzielle Faktoren für mehr  Nutzerinnen und Nutzer der klimafreundliche Mobilität.

Und genau bei der Angebotsauswahl und bei der Zuverlässlichkeit gibt es gerade in unsere Region ein erhebliches Defizit. Konkret sind es die Einschränkungen des Zugangebots des Anbieters Go-Ahead.

Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich in den letzten Monaten an mich und andere regionalen Abgeordneten gewandt. Viele wünschen sich eine erhebliche Verbesserung der Zugdienstleistung. Es gibt immer wieder Ausfälle, stetig Verspätungen und schon sehr lange wird mit uralten Zugmaterial gefahren. Die Zustände sind lästig.

Ich setze mich für eine verbesserte Organisation und Durchführung des Zugverkehrs ein. Zuverlässigkeit des Zugangebot muss oberste Priorität bekommen.

Der regionale Zugverkehr in Deutschland ist Sache der Länder. Hierfür erhalten die Länder vom Bund Geld, die sogenannten Regionalisierungsmittel. Die Länder haben in der Regel dazu eigene Gesellschaften gegründet. Bei uns in Bayern die BEG, die bayerische Eisenbahn Gesellschaft. Diese GmbH soll effizient das Zugangebot organisieren. Man kann sich schon fragen, nach welchen Kriterien es möglich war, dass Go-Ahead den Zuschlag für die Strecken Würzburg-München bekommen hat.

Ein halbes Jahr bevor der Zugverkehr auf der Strecke Würzburg-Ansbach-Treuchtlingen-München von der DB Regio an Go-Ahead ging, habe ich mich bereits mit Kolleg:innen aus der Landtagsfraktion und Go-Ahead zusammengesetzt. Grund: Bei der Betriebsübernahme der Strecke Stuttgart-Nürnberg durch Go-Ahead 2018 waren die ersten 8 Monate geprägt von Ausfällen, Verspätungen und vielen Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste. Deshalb haben wir, nachdem Go-Ahead den Zuschlag für die gewonnene Ausschreibung bekommen hat und vor dem Betriebsübernahme, nachgefragt, wie verhindert wird, dass sich diese Pannen nicht wieder wiederholen.

Ich habe mich vielfach an die verschiedensten Stellen gewandt: an Go-Ahead selbst, an den bayerischen Minister für Verkehr, Herrn Bernreiter und seine Vorgänger, an die BEG. Die Antworten stets ernüchternd. Ich nutze meine Möglichkeiten weiterhin und bleibe – gemiensam mit unserem Sprecher für Moblität, Markus Büchler, konsequent dran

 

Ich habe die wichtigsten Ereignisse in einer Chronologie zusammengestellt:

22. Juni 2020: Pressemitteilung von mir:
„Ich fordere die Staatsregierung auf, alles zu tun, dass das Bahnangebot in unserer Region durch den Betreiberwechsel nicht gefährdet wird. Im Verkehrsausschuss des Landtags muss regelmäßig detailliert berichtet werden. Ähnliche Probleme wie beim Start letzten Dezember auf der Strecke Nürnberg-Stuttgart bzw. auf anderen Strecken in Baden Württemberg müssen unseren Pendler*innen erspart bleiben. Der Betrieb der Bahnlinie Würzburg-Treuchtlingen ist für unsere Region von außerordentlicher Bedeutung. Insbesondere viele Berufspendlerinnen und -pendler sind auf eine zuverlässige Bahnanbindung angewiesen.

 

Mai 2021: Es werden Problem mit den Zügen der Firma Stadtler bekannt, es wird befürchtet der Zugverkehr könnte ab Dezember 2021 nicht starten.

 

17. Juni 2021: Anfrage meiner Landtagsfraktion, vertreten durch den Kollegen Dr. Markus Büchler:
Ich frage die Staatsregierung, wie wird verkehrsvertraglich sichergestellt, dass bei den Ausschreibungen von Leistungen im Schienenpersonennahverkehr für das „E-Netz Allgäu“ auf der Linie München – Memmingen – Lindau und für das Los 1 der „Augsburger Netze“ mit den Linien Ulm – Augsburg – München; Würzburg – Ansbach – Treuchtlingen – Donauwörth – Augsburg, Aalen – Nördlingen – Donauwörth zum jeweiligen Betriebsstart ausreichend Fahrzeuge und Personal zur Verfügung stehen, wie bzw. zu welchem Zeitpunkt wird gegengesteuert, wenn absehbar ist, dass das verkehrsvertraglich vereinbarte Zugangebot nicht in der vereinbarten Qualität von Go-Ahead gefahren werden kann, welche Lehren zieht die Staatsregierung bzw. die BEG aus der Nichtvertragserfüllung von Go-Ahead auf der Frankenbahn Stuttgart – Würzburg, wo es seit der Betriebsaufnahme im Dezember 2019 Go-Ahead nicht gelungen war, einen zuverlässigen Betrieb sicherzustellen, woraufhin angesichts der Anlaufschwierigkeiten in den Stuttgarter Netzen sich das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und der neue Betreiber Go-Ahead einvernehmlich darauf verstän- digt haben, für die Linie RE 8 Stuttgart – Heilbronn – Würzburg eine vorübergehende Entlastung durch einen anderen Betreiber zu suchen?

Antwort der Staatsregierung:
Dem Freistaat ist bewusst, dass die Augsburger Netze zu den zentralen SPNV- Linien in Bayern gehören und stark in der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen. Aufgrund der Erfahrungen in Baden-Württemberg beobachtet die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) die Situation aufmerksamer als bei anderen Betriebs- aufnahmen üblich. In regelmäßig stattfindenden Inbetriebnahmegesprächen lässt sich die BEG den aktuellen Sachstand berichten. Während sich der Zeitplan der Produktion der Fahrzeuge für Bayern erfreulich gut präsentiert, stellt die BEG Abweichungen vom ursprünglichen, im Rahmen des Betriebsaufnahmekonzepts aufgestellten Meilensteinplan fest. Sie hat daher Go-Ahead um regelmäßige Deltadarstellung gegenüber den ursprünglichen Planungen in den Quartalsberich- ten und Inbetriebnahmegesprächen in beiden Netzen gebeten. Go-Ahead wurde schriftlich mit Fristsetzung aufgefordert, den gesamten Sachstand darzustellen. Dies betrifft insbesondere die Thematiken Werkstattneubau in Langweid sowie Personalaufbau.

 

29. September 2021: Weitere Anfragen an die bayerische Staatsregierung zum Betrebsstart Mitte Dez 2021 Go-Ahead

 

30. Juni 2022: Gespräch mit Go-Ahead im bayerischen Landtag. Teilnehmer:innen: Eva Lettenbauer (Schwaben), Christina Haubrich (Schwaben), Thomas Gehring (Schwaben), Christian Zwanziger (Mittelfranken), Martin Stümpfig (Mittelfranken), Markus Büchler, Mobilitätspolitischer Sprecher der Fraktion.

 

16. Februar 2023: Ich habe mich erneut schriftlich an die Firma Go-Ahead gewandt. Grund: Massive Probleme durch augefallene Züge zwischen Ansbach und Augsburg. Nach dem sich Bürgerinnen und Bürger an mich gewandt habe.

 

24. Februar 2023: Antrag an den bayerischen Landtag, dieser wurde am 21.März 2023 im Bau- und Verkehrsausschuss behandelt.

 

18. April 2023: Ich habe mich erneut schriftlich an die Firma Go-Ahead gewandt. Grund: erneut Massive Probleme durch augefallene Züge zwischen Ansbach und Treuchtlingen. Nach dem sich Bürgerinnen und Bürger an mich gewandt habe.

 

September 2023: Aufgrund anhaltender Probleme habe ich mit Go-Ahead telefoniert, zusätzlich habe ich die BEG und das bayerische Verkehrsministerium angeschrieben und Verbesserungen eingefordert.

 


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