Gemeinsam mit der Bürgerinitiative vor Ort in Immeldorf
Bei meinem Besuch am 28.03.24 in Immeldorf habe ich ausführlich mit der Bürgerinitiative gesprochen und mir die geplante Unterkunft von außen angesehen. Das Landratsamt möchte hier über 50 Geflüchtete unterbringen. Das Dorf Immeldorf selbst hat aber nur 330 Einwohner. Dazu kommt, dass der öffentliche Nahverkehr schlecht ausgebaut ist, mit nur wenigen Verbindungen nach Ansbach. Ohne Auto gibt es hier kaum Möglichkeiten, einkaufen zu gehen, Arbeit anzunehmen oder Kurse zu besuchen. Die Informationsveranstaltung des Landratsamtes kam leider erst auf Drängen der Bürgerinnen und Bürger zustande.
Bei meinem Besuch konnte ich mich davon überzeugen, dass die Bürgerinitiative nicht generell gegen eine Unterbringung von Geflüchteten in ihrem Dorf ist. Das Gespräch war wirklich sehr gut und konstruktiv. Ich kann hier die Sorgen der Bürger*innen sehr gut nachvollziehen, dass die Geflüchteten bei ihnen im Dorf Schwierigkeiten haben werden, einzukaufen, Schulungen zu besuchen und so weiter.
Deshalb sehe ich es ebenfalls so, dass die Anzahl der geplant Unterzubringenden unbedingt reduziert werden muss. Ich kann mir eher eine Zahl von 25 - 30 Personen vorstellen. Alles darüber hinaus wäre nach meiner Einschätzung wirklich eine Überlastung. Deutschkurse für die Geflüchteten müssen sichergestellt werden und wir brauchen auch eine Aufstockung der hauptamtlichen Flüchtlings- und Integrationsberatung im Landkreis. Frühzeitige Information der Kommunen und der Bürgerinnen und Bürger vor Ort über geplante Unterbringungen sind dringend notwendig, um diese mitzunehmen. Ich hoffe sehr, dass in den nächsten Monaten hier noch ein guter Kompromiss gefunden werden kann. Eine Reduzierung der Zahl der in Immeldorf unterzubringenden Geflüchteten ist vom Landratsamt bereits in gewissem Umfang vorgesehen.
Ich freue mich, dass sich hier auch Gemeinderät*innen und Ortvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Lichtenau-Sachsen einsetzen (Philipp Schwertner war neben Manfred Eschenbacher beim Ortstermin dabei) und im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern sind.
Die Bitte der Bürgerinitiative um eine Aussprache mit dem Landrat habe ich gleich noch am selben Tag an ihn weitergegeben. Zu dem Projekt und der Zahl der Geflüchteten gibt es viele offene Fragen, die noch beantwortet werden müssen. Da sehe ich tatsächlich das Landratsamt in der Bringschuld, hier transparent aufzuklären.