Freistaat wird nun auch bei Geothermie überholt – Wärmeschatz wird von Staatsregierung nicht gehoben

Obwohl wir in Bayern bei der tiefen Geothermie wirklich beste Bedingungen haben, ging der Preis des Bundesverbandes Geothermie „Champion tiefe Geothermie“ im Jahr 2023 an das Land Mecklenburg-Vorpommern.

Geothermieanlage München
Bildquelle: Geothermie SWM Stadtwerke München mit freundlicher Erlaubnis

Den Preis des Bundesverbands Geothermie e. V. erhält das Bundesland mit dem größten Zubau an installierter Leistung in Tiefer Geothermie (thermisch) und einer hohen installierten Leistung pro Einwohner. Mit einem Zubau von 6,7 MWtherm hat sich die installierte Leistung in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Kombination aus Zubau und installierter Leistung geht in die Punktebewertung ein. Obwohl Bayern noch führend ist mit 0,029 KW/Einwohner hat es gegenüber MeckPomm verloren, da beim Zubau eine Null steht. Somit überholte das Bundesland den Dauerpreisträger Freistaat Bayern, so der Bundesverband. 

 Den letzten Preis nahm noch Ministerpräsident Dr. Markus Söder am  6. Dezember 2021 entgegen. 

Bayern hat nichts getan beim Ausbau der Geothermie. Seit Jahren kritisieren wir Grünen die Staatsregierung. Zuerst wird über 2 Jahre lang ein sog. Masterplan Geothermie in der Schublade verstauben lassen. Als wir ihn dann endlich ans Tageslicht zerrten, verweigerte die Staatsregierung finanzielle Mittel. Im Haushalt sind gerade einmal 7,5 Mio. Euro für die Geothermie eingestellt. Das reicht nicht einmal für eine Bohrung.

Die unterirdische Energiepolitik der Staatsregierung sorgt dafür, dass wir selbst in Bereichen, in denen wir beste Ausgangsbedingungen haben, abgehängt werden. Wir haben einen Schatz unter unseren Füssen in Bayern. Der Masterplan zeigt dies nochmals auf. Aber es wird nicht genutzt. Nach Auskunft des Bundesverbandes wurden in den Jahren 2022 und 2023 Null Megawatt installiert. 2021 war das letzte Jahr in dem neue Projekte mit München-Sendling und Garching a. d. Alz in Bayern an den Start gegangen sind. Und bei den neugeplanten Projekten überholt uns sogar Rheinland Pfalz, das über dreimal kleiner ist nur ein Drittel der Einwohner hat. Echt ein Trauerspiel!

Und es ist keine Besserung in Sicht. Die Absichtserklärungen zu Geothermie im Koalitionsvertrag sind windelweich und nicht geeignet für das nötige Tempo. Es gibt keine Zusagen für mehr Investitionen, sondern lediglich einen Verweis auf ein Bundesförderprogramm. Das im Koalitionsvertrag angesprochene Projekt zur petrothermalen Geothermie in Nordbayern gibt es bereits. Was den Forscher*innen fehlt sind Finanzmittel, damit sie Probebohrungen durchführen können. Diese wurde aber nicht zugesagt, sondern nur eine weitere Prüfung angekündigt. Und auch bei den geplanten Projekten wird Bayern abgehängt. Das im Vergleich zu Bayern kleine Rheinland-Pfalz hat mehr Projekte als Bayern.

Wir fordern seit langem ein Bürgschaftsprogramm zur Absicherung der Risiken, damit Kommunen Zugang zum Wärmeschatz erhalten. Und ein eigenes Wärmenetzprogramm, welches gute Rahmenbedingungen für den Ausbau der Geothermie schafft. Dafür hatten wir 220 Millionen im Haushalt 2023 und 24 beantragt. Alles wurde abgelehnt. So wird Bayern weiter abgehängt. Das ist maximal schlecht für das Klima und die Bürgerinnen und Bürger, da Geothermie dauerhaft gute Wärmepreise garantieren würde, so Stümpfig. 

Pressemitteilung Bundesverbandes Geothermie

https://www.geothermie.de/aktuelles/nachrichten/news-anzeigen/news/bundesverband-geothermie-e-v-zeichnet-mecklenburg-vorpommern-aus.html?tx_news_pi1%5BactbackPid%5D=10&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0b3063e10d116b0db11f5fc384951466

 

 Karte mit geplanten Projekten

https://www.geothermie.de/fileadmin/user_upload/Aktuelles/BVG_Poster_Tiefe_Geothermie_2023_24_web.pdf 


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