Ich kann nicht verstehen, wie meine Kollegen Herr Schalk, Herr Bauer und Herr Westphal für diese Ungleichbehandlung stimmen konnten. Der Münchner Verkehrsverbund bekommt eine 35 Millionen Spritze vom Freistaat und unser Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) geht leer aus! Eine Senkung der Tarife ist jedoch wichtig für einen attraktiven Nahverkehr – nicht nur in München.
Tarifreform für München
Im Oktober 2018 beschloss der Freistaat Bayern, dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) im Zuge der Tarifreform ab 2020 jährlich 35 Mio. Euro zur Senkung der Tarife - insbesondere für den Zeitkartentarif - zu gewähren. Darüber hinaus sollen künftig pro Jahr 15 Mio. Euro für zusätzliche Zugfahrten bereitgestellt werden, unter anderem um Taktlücken zu schließen.
Anreize braucht es in ganz Bayern
Ich forderte die Bayerische Staatsregierung auf, auch in den anderen Tarif- und Verkehrsverbünden sowie in den verbundfreien Regionen Bayerns entsprechende Mittel bereitzustellen. In ganz Bayern braucht es angesichts großer Verkehrsprobleme zusätzliche Anreize für einen Umstieg auf Bus und Bahn. Warum nur in München der öffentliche Nahverkehr entsprechend gefördert werden sollte, obwohl die lokalen Forderungen nach einer Verkehrswende vor Ort überall laut wurden, bleibt Geheimnis der Regierungskoalition.
Wir diskutieren im Landkreis Ansbach und der Stadt ständig über eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Es ist nicht attraktiv, wenn z.B. auf der Strecke Feuchtwangen – Ansbach für eine einfache Fahrt 5 Euro zu zahlen sind. Ein Zuschuss der Landesregierung zur Reduzierung der Ticketpreise ist für die Stärkung des ÖPNV enorm wichtig. Auch in unserem VGN Verkehrsverbund braucht es zusätzliche Anreize, um Busse und Bahnen noch attraktiver zu machen und mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf den ÖPNV zu bewegen. Neben einem guten Angebot sind günstige Tickets in einem einfachen Tarifsystem sowie Angebotsausweitungen wichtige Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen.
Im Sinne der Gleichbehandlung und des Verfassungsziels gleichwertiger Lebensverhältnisse wollen die Grünen im Bayerischen Landtag die dem MVV gewährten Zuschüsse in ähnlicher Weise auch den anderen Verbundräumen bzw. verbundfreien Regionen zur Verfügung zu stellen.