Die Praxis der Wärmewende - zu Besuch bei der Firma Fischer Spezialbaustoffe

Kürzlich war ich zu Besuch bei der Firma Fischer Spezialbaustoffe GmbH in Heilsbronn. Das Unternehmen plant Erdwärmeprojekte und ist gleichzeitig ein führender Hersteller für die Spezial-Zementmischungen zur Abdichtung von Erdwärmesonden. Ein spannender Einblick in die Unternehmensaktivitäten und ein interessanter Austausch über die praktische Umsetzung der Wärmewende.

Bild: Oliver Rühl

Die Firma Fischer Spezialbaustoffe GmbH aus Heilsbronn produziert und vertreibt Baustoffe, u.a. Spezial-Zementmischungen als thermisch-optimiertes Verpressmaterial zur Abdichtung von Erdwärmesonden für die oberflächennahe Geothermie. Mit diesen Produkten kann sichergestellt werden, dass Bohrlöcher für Erdwärmesonden dauerhaft sicher betrieben werden können und keine schädlichen Einflüsse in das Erdreich gelangen. Die Firma Fischer aus dem Landkreis Ansbach hat hier viel Knowhow gebündelt und somit auch Kundschaft aus der ganzen Welt. Im Rahmen eines Firmenbesuchs, bei dem ich von Gabi Schaaf, 2.Bürgermeisterin aus Heilsbronn und Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion begleitet wurde, konnte ich einen guten Eindruck gewinnen, wie sich die regionale Firma entwickelt hat und welche weiteren Entwicklungsschritte zukünftig anstehen. Es hat mich gefreut, den Dialog mit dem Vertriebsleiter Herrn Thomas Popp, den wir bereits vor einigen Jahren begonnen haben, fortzuführen. 

Für mich ist klar: Die oberflächennahe Geothermie ist ein sehr wichtiger Baustein bei der klimaneutralen Wärmeversorgung unserer Gebäude. Es ist toll, dass in unserem Landkreis hier Schlüsselfirmen dieser Technologie angesiedelt sind und das Thema mit ihren Innovationen vorantreiben, trotz einiger Widerstände und weit verbreiteten Fehlinformationen.  

Es ist richtig, das Sole-Wasser-Gemisch, welches typischerweise 29% Glykol enthält und daher der Wassergefährdungsklasse 1 zugeordnet ist, darf keinesfalls in den Boden oder ins Grundwasser gelangen. Allerdings sind die Materialien, die seit Jahren für Rohre, Verbindungstechnik und Bohrtechnik verwendet werden, sicher und gewährleisten einen störungsfreien Betrieb der Erdsonden. Dadurch wird unser Wasser und die Umwelt auch bei der Verwendung dieser Technologie zuverlässig geschützt. Es gibt keinen dokumentierten Schadensfall.

Bei der Erdwärmesonde wird ein Sole-Gemisch mit 4-6°C in einem geschlossenen Rohrsystem eingebracht, wo es sich auf ca. 10-12°C erwärmt und wird anschließend zu einer Sole-Wärmepumpe transportiert. Je tiefer desto wärmer das Erdreich und desto effektiver der Erdkollektor. Dort wird dann dem Sole-Gemisch die aus der Tiefe gewonnene Energie entzogen und dem Heizung System zuführt. Die Erdsonde-Wärmepumpe hat auf Grund der konstanten Wärmequelle eine höhere Effizienz als die Außenluft-Wärmepumpe. Leider ist diese Heiztechnologie bei uns in Bayern wegen der Genehmigungspraxis der Behörden nur vereinzelt im Einsatz. Im Landtag habe ich hier bereits in letzter Legislatur mehrere Anträge eingerecht und hatte Gespräche mit unserem Wasserwirtschaftamt. Leider ohne nennenswerte Erfolge. Ich werde hier aber nicht locker lassen - in anderen Bundesländern und europäischen Nachbarstaaten ist die Genehmigungspraxis weitaus leichter.

Der Austausch mit den Unternehmen aus der Praxis ist mir daher sehr wichtig. Erdwärme ist eine natürliche Ressource, die wir viel stärker nutzen müssen, denn wir müssen unsere Wärmeerzeugung in 16 Jahren auf Klimaneutralität umstellen. 

So funktioniert eine Wärmepumpe mit Erdwärmesonden


Die Firma Fischer Spezialbaustoffe sind u.a. Mitglied Erdwärme Gemeinschaft Bayern e.V.

 


Im Dialog

©Foto: Manuel Schuller
©Foto: Manuel Schuller

Wirtschaft

Im ständigem Austausch mit den Unternehmer*innen in Bayern erfahre ich welche Fragen, Anregungen und Wünsche an die Politik gestellt werden und wie wir sie unterstützen können.

mehr dazu
©Foto: Andreas Gebert

Vor Ort

Wichtig ist mir mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen, mit ihnen zu diskutieren und von ihnen Anregungen für meine parlamentarische Arbeit im Landtag mitzunehmen.

mehr dazu
Martin Stümpfig in Freuchtwangen
© Foto: Wolf Kehrstephan

Region

Ich bin in Feuchtwangen, im Landkreis Ansbach aufgewachsen – hier bin ich verwurzelt, hier achte ich darauf, dass die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Landtag vertreten sind .

mehr dazu

Das könnte Sie auch interessieren