Rothenburg. Qualitativ hochwertig Arbeitsplätze, Mut und Hartnäckigkeit bei eigenen Bauvorhaben, das hat mich bei Besuch von Neuberger Gebäudeautomatisierung GmbH am Stammhaus in Rothenburg beeindruckt. Schon zum zweiten Mal hatte ich die Möglichkeit mich mit Geschäftsführer Herrn Dipl. Ing. Klaus Lenker vor Ort auszutauschen. Seit meinem letzten Besuch waren rund fünf Jahre vergangen. Gemeinsam mit Stadträten Gabi Müllender und Beate Junkersfeld aus Rothenburg, Oliver Rühl aus Ansbach und meinem Kreistagskollegen Andy Zeller habe ich mich bei diesem Besuch neben der Entwicklung im Operativen Bereich wie in der eigenen Fertigung, vor allem für die technische Umsetzung beim Bau des Bürogebäudes interessiert.
Der rassanten Anstieg beim Personal und vor allem die 82 Ausbildungsplätze zeigen, wie zukunftsfähig Neuberger am Standort Rothenburg aufgestellt ist.
Die Nutzung von oberflächennahen Geothermie hat es im Landkreis Ansbach derzeit noch schwer. Dies höre ich von Bürgerinnen und Bürger immer wieder. Deshalb wollte ich mich direkt bei der Fa. Neuberger erkundigen und über ihre Erfahrungen informieren.
Vor über 10 Jahren hat die Firma Neuberger einen Neubau eines Bürogebäudes umgesetzt, der ausschließlich mit Wärme aus einer Erd-Wärmepumpenanlage versorgt wird. Dazu hat die Firma 60 Bohrungen mit je 100 Meter Tiefe, direkt unter der Bodenplatte des neu errichteten Bürogebäudes anbringen lassen. In diesen Bohrlöchern wurde je zwei Kreise von Erdsolesonden mittels Kunststoffleitungen eingebracht und fest verpresst. Daraus wird im Winter die Energie zur Beheizung des Gebäudes gewonnen und im Sommer wird das Gebäude über die Sonden gekühlt. Nur 5 Euro kostet z.B. die komplette monatliche Kühlung der Gebäude. Das funktioniert seit 10 Jahren erstklassig. Deshalb sollte nun auch beim derzeit laufenden Neubau diese Wärmequelle genutzt werden. Das Wasserwirtschaftsamt hatte zwar damals zugestimmt – im Jahr 2022 aber erstmal die Genehmigung versagt. Die Firma wurde verpflichtet eine Probebohrung zu machen. Dies wurde durchgeführt und nach langer, langer Prüfung dann die Erlaubnis erteilt. Herr Lenker erläuterte umfassend den Prozess zur Genehmigung der Bohrsonden und stellte auch klar, dass sie nur wegen den guten Erfahrungen aus dem ersten Projekt so hartnäckig blieben.
Dies ist ein gutes Beispiel, das es technisch und umweltverträglich grundsätzlich möglich ist, auch im Landkreis Ansbach Solewärmepumpen einzusetzen. Aber es ist klar: Das Wasserwirtschaftamt Ansbach muss sich hier bewegen, denn sonst bleiben solche umweltfreundlichen Heizungen eine seltene Ausnahme.