Das patentierte Verfahren soll 2024 auf den Markt kommen.
Gemeinsam mit Hans-Josef Fell habe ich am 12.9.23 das Start-Up Biogas Fond GmbH in Nördlingen besucht. Seit 2021 existiert das Unternehmen und eine erste Pilotanlage läuft nach eigenen Angaben störungsfrei seit einem Jahr. Herr Van Bree und Herr Franz Josef Philipp erklärten uns die Details.
Das Verfahren dient zur Verwertung von CO2 und kann grundsätzlich an jeder Abgasquelle eingesetzt werden. Das Verfahren mit dem Namen EMISSION CO2NTROLTM wandelt Abgase wie CO2 in wertvolle Rohstoffe um. Es handelt sich also um Carbon Capture and Utilization, kurz CCU.
Alle gefassten und stationären Abgasquellen sollen mit dem Verfahren behandelt werden können, von der Biogasanlage bis zu großen Industrieunternehmen, wie die Zement-, Stahl- und Chemieindustrie.
Seit März 2022 läuft die Pilotanlage an der Biogasanlage eines Landwirts, wenige Kilometer südlich von Nördlingen. Die Anlage lieferte bisher konstante Messergebnisse. Davon konnte ich mich vor Ort überzeugen. Jetzt steht eine wissenschaftliche, detaillierte Untersuchung an. Die Universität Merseburg wird ein Input/Output-Gutachten mit einer genauen Massebilanz erstellen. Dies soll bis Ende 2023 fertig werden. Wir warten alle sehr gespannt auf die Ergebnisse. Sollten sich die derzeitigen Messergebnisse bestätigen, wäre dies eine Revolution.
Details zum Verfahren- am Beispiel von CO2 an einer Biogasanlage :
Vereinfacht gesagt findet eine Spaltung der Moleküle in C (Kohlenstoff) und O2 (Sauerstoff) statt.
Schritt 1
Schritt 2
Vergleich mit anderen Verfahren zur CO2-Abscheidung
Es gibt bereits andere Systeme auf dem Markt, die CO2 abscheiden können. Meist haben diese Verfahren einen Energiebedarf von über 200 kWh/t CO2. Die bisherigen Langzeitmessungen bei EMISSION CO2NTROLTM liegen bei < 60 kWh/t CO2 elektrischer Energie. Die Zerlegung von CO2, ist bedeutend besser als eine Abscheidung. Bei der Abscheidung müsste das CO2 dann z.B. in leere Erdgasfelder unter der Nordsee verpresst werden. Diese CCS-Verfahren sind energieaufwendig und die dauerhafte und sichere Verwahrung des Gases nicht immer gegeben. Die 60 kWh wären auch bedeutend weniger elektrische Energie, als andere Unternehmen für die Herstellung synthetischer Brennstoffe benötigen.
Es bleibt also mehr als spannend und ein Blick nach Nördlingen im Jahr 2024 sehr lohnend!
Update des Artikels am 14.12.2023