"Lass die Sau raus“
So begann Christian seinen Vortrag. Er führte aus, wie erste Erfolge in Niedersachen erreicht wurden. So gibt es heute dreimal soviel Freilandhühner als vor der grünen Regierungsbeteiligung. Schnabelkürzungen bei Legehennen gibt es seit 2017 nicht mehr. 100.000 Schweine wurde der Ringelschwanz nicht gestutzt. Erreicht wurden diese pragmatischen Ansätze dadurch, dass Bauernverband und Tierschutzverbände seit 3 Jahren an einem Tisch sitzen – unter Führung des Landwirtschaftsministeriums. Und auf einmal gehen Sachen, die der bayerische Bauernverband vehement von sich weist.
In Brüssel konnte über die vielen GRÜNEN deutschen Landwirtschaftsminister erreicht werden, dass die Förderung der ersten 46 Hektare beibehalten wird. Christian Meyer sagte aber auch klar, dass nach dem Brexit keine 55 Milliarden mehr im Topf sind um zu Verteilen. Es müssen neue Kriterien angelegt werden – und hier muss Tierschutz, Schutz des Grundwassers und Förderung der Biodiversität mehr Bedeutung bekommen.
Sinnlose Freihandelsabkommen
Er warnte vor neuen, sinnlosen Freihandelsabkommen. So will Merkel jetzt mit Neuseeland (!) über ein Freihandelsabkommen Verhandlungen beginnen.
Weidemilch
Zum Thema Milch: Ohne Subventionen wäre der Milchpreis bei 49 Cent pro Liter, so Christian Meyer. Der Milchpreis - derzeit ist er bei 34 Cent - ist gerade weiter im Fallen, da es keine Anreize mehr gibt um die Produktionsmenge zu reduzieren.
Erfolgreich ist in Niedersachsen die Schiene „Weidemilch“. Die konventionellen Bauern erhalten für ihre Mich einen Aufschlag von 5 Cent. Dafür müssen die Kühe an mindestens 120 Tagen im Jahr mindestens 6 Stunden auf der Weide sein. Die konventionelle Weidemilch ist somit ein erfolgreiches Angebot zwischen Bio und konventioneller Dauer-Stallhaltung. Die Verbraucherinnen und Verbraucher nehmen es sehr gut an.
Pragmatismus ist gefragt
Mich beeindruckte bei Christian Meyer sein pragmatischer Ansatz. Ohne ideologische Scheuklappen versucht er das umzusetzen, was geht. Und hat viel Erfolg damit. Verbraucher, Nutztiere und Landwirte profitieren. Denn die Landwirte sind es immer mehr Leid, immer nur dem Dogma des Bauernverbandes zu folgen. Sie erkennen die Zeichen der Zeit und sind oftmals sehr dankbar über Möglichkeiten gut zu wirtschaften und gleichzeitig Tier- und Umweltschutz zu praktizieren.
Jetzt gilt es diese Politik dem CSU Landwirtschaftsminister und dem bayerischen Bauernverband zu verklickern.
Sigi Hagl, die als bayerische Landesvorsitzende sehr aktiv im Bereich der Landwirtschaft ist, wird sich hier weiter dafür einsetzen. Und in meinem Landkreis Ansbach werde ich ebenfalls nicht müde werden, Verbesserungen beim Tier- und Naturschutz einzufordern.