Mertingen/Schwaben. Der Besuch bei mehreren Biogasbetreibern in Mertingen war sehr lehrreich. Herr Herbert Waschulzik stellte uns seine Anlage vor und wir besuchten seine Anbaufelder. Die Bilder zeigen eindrucksvoll, dass es heute bereits sehr sehr gute Alternativen für Mais gibt. Das Energiegras Szarvasi aus Ungarn liegt ca 20 % unter dem Gasertrag von Mais. Sein Vorteil: Es ist eine Dauerkultur, die nicht jedes Jahr neu gesät werden muss, und es kann zweimal im Jahr geerntet werden. Es wächst sehr dicht, bedeckt den Boden und bietet so Tieren einen guten Lebensraum. Das ungarische Gras ist zudem gut für den Nährstoffhaushalt des Bodens. Das zweite Feld zeigt eine Mischung aus Roggen und WÃcken, der sog Wickroggen, ein Gemenge aus Winterroggen (Secale cereale) und Zottelwicke (Vicia villosa). Der Mischfruchtanbau von Getreide und Leguminosen hat eine lange Tradition. Früher wurde dieses Gemenge überwiegend als Winterzwischenfrucht angebaut und grün verfüttert. Heute wird es in der ökologischen Landwirtschaft wegen seiner guten Unkrautunterdrückung geschätzt. Mit der Biogasproduktion bietet sich eine neue Nutzungsmöglichkeit für dieses Gemenge an. Dabei können durch einen Mischfruchtanbau von Ganzpflanzengetreide mit Leguminosen mehrere Ziele erreicht werden:
- Erhöhung der Biodiversität
- Reichhaltiges Angebot an Nektar und Pollen für Insekten
- Flexibilisierung des Erntefensters
- Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes durch verbesserte Unkrautunterdrückung
- Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit durch gute Humuswirkung der Leguminosen
- Optimierung der Klimabilanz durch Einsparung von mineralischem N-Dünger
Weitere Infos: http://www.tfz.bayern.de/mam/cms08/rohstoffpflanzen/dateien/wickroggen_als_biogassubstrat.pdf