Bayern im Wettlauf um erneuerbare Energien - Rückstand im Bundesländer-Ranking wächst

Bayern rutscht im Ranking der erneuerbaren Energien auf Platz 9 ab, da der Ausbau hauptsächlich auf Photovoltaik setzte, die fast den gesamten Zuwachs 2023 ausmachte. Im Gegensatz dazu haben Bundesländer wie Rheinland-Pfalz und Niedersachsen durch eine vielfältigere Nutzung erneuerbarer Energien, einschließlich Windkraft, bessere Ergebnisse erzielt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für die Staatsregierung, die Energiestrategie zu überdenken und den Ausbau der Windkraft voranzutreiben, um eine nachhaltige Energiezukunft zu gewährleisten.

Quelle: AI generiert

Als das flächenmäßig größte Bundesland Deutschlands hat Bayern in Sachen installierter Leistungskapazität immer vorne gelegen. Doch wenn es um die tatsächlich erzeugte Strommenge geht, hinkt Bayern hinterher und ist mittlerweile auf Platz 9 im Ranking der Bundesländer gerutscht. Kürzlich hat uns sogar Rheinland-Pfalz überholt. Ein zentrales Problem dabei ist die einseitige Fokussierung auf Photovoltaik. Im Jahr 2023 hat die Installierung von PVfast 99% unseres Energiezubaus ausgemacht. Diese Einseitigkeit findet man in keinem anderen Bundesland. Doch wie wir alle wissen, scheint die Sonne nicht rund um die Uhr – nicht einmal in Bayern. Gerade im Winter brauchen wir alternative Energiequellen. Somit ist es unerlässlich, dass wir uns für eine diversifizierte Mischung erneuerbarer Energien einsetzen, wobei die Windenergie in Bayern einen besonders großen Aufholbedarf hat. Sonnen- und Windenergie ergänzen sich ideal, aber um die Schwächen der Solarenergie auszugleichen, müssen wir nun ernsthaft in die Windkraft investieren. Ich sehe es mehr als dringend an, dass die Söder-Aiwanger Regierung den Planungsverbänden klare Anweisungen gibt, bis spätestens Mitte 2025 die Ausweisung von 1,8 % der Landesfläche als Vorranggebiete für die Windenergie abzuschließen. Es ist höchste Zeit, dass wir in puncto Windkraftausbau signifikant vorankommen, wenn wir langfristige eine günstige und nachhaltige Energieversorgung sicherstellen wollen.  

Ein Blick in die neusten Daten und interessante Trends, die aufzeigen, wie sich die einzelnen Bundesländer im Rennen um die nachhaltige Energieerzeugung positionieren:  

Sehen wir zunächst nach Niedersachsen, ein Bundesland mit einer Fläche von 47.600 Quadratkilometern. Hier wurde ein Zubau von 1.912.000 Kilowatt verzeichnet, was einer Dichte von 40,2 Kilowatt pro Quadratkilometer entspricht. Diese Zahl steigt auf beeindruckende 457 Kilowatt pro Quadratkilometer, wenn man die Gesamtleistung in Betracht zieht, was Niedersachsen zu einem führenden Akteur in diesem Sektor macht. 
Im Vergleich dazu hat Rheinland-Pfalz, mit einer Fläche von 19.858 Quadratkilometern, im Jahr 2023 einen Zubau von 1.073.000 Kilowatt erreicht, was einer Dichte von 54 Kilowatt pro Quadratkilometer entspricht. Die Gesamtdichte erhöht sich dadurch auf 431,73 Kilowatt pro Quadratkilometer. Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt, da Rheinland-Pfalz nun Bayern generell in der Rangliste überholt hat. Bayern, mit seiner weitaus größeren Fläche von 70.550 Quadratkilometern, erreichte einen Zubau von 3.681.600 Kilowatt, was einer Dichte von 52,2 Kilowatt pro Quadratkilometer und einer Gesamtdichte von 430,78 Kilowatt pro Quadratkilometer entspricht. Damit rutscht Bayern auf Platz 9 der Bundesländer ab. 

Baden-Württemberg zeigt ebenfalls bemerkenswerte Fortschritte. Mit einer Fläche von 35.700 Quadratkilometern und einem Zubau von 1.946.000 Kilowatt erreicht das Bundesland eine Dichte von 54,5 Kilowatt pro Quadratkilometer, was die Gesamtdichte auf 413,7 Kilowatt pro Quadratkilometer erhöht. Der Abstand zwischen Baden-Württemberg und Bayern hat sich somit von 19,4 Kilowatt pro Quadratkilometer auf 17,1 Kilowatt pro Quadratkilometer verringert. 

Diese Zahlen unterstreichen nicht nur die Dynamik im Bereich der erneuerbaren Energien zwischen den Bundesländern, sondern betonen auch stark die Notwendigkeit für Bayern, die Strategie zu überdenken, wenn wir nicht noch stärker abgehängt werden wollen. Natürlich sind der Fokus und der Ausbau von Photovoltaik im sonnenreichen Bayern wichtig. Trotzdem zeigt die Entwicklung in anderen Bundesländern, dass eine diversifizierte Herangehensweise, die auch gerade die Windkraft einschließt, entscheidend für eine nachhaltige und effiziente Energiezukunft ist. 


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