AKW Gundremmingen: Eine tickende Zeitbombe mit halber Sprengkraft

Wir fordern auch die Abschaltung vom altersschwachen Block C in Gundremmingen – ein Weiterlaufen ist sicherheitstechnisch weder begründbar noch nachvollziehbar.

©Foto: Eigene Aufnahme

München. „Wir sind froh, dass in Gundremmingen mit dem Reaktor B zum Jahreswechsel wenigstens ein Block stillgelegt wird. Noch vier weitere Jahre läuft allerdings der Block C – gleiche Bauart, genauso alt“, erklärt der energiepolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Martin Stümpfig. „Diese Entscheidung ist sicherheitstechnisch weder begründbar noch nachvollziehbar. So bleibt das AKW Gundremmingen wegen der vielen technischen Mängel eine tickende Zeitbombe, jetzt eben mit halber Sprengkraft.“

Der Block C in Gundremmingen ist der letzte Siedewasserreaktor in Deutschland, der noch eine Betriebsgenehmigung hat. Alle anderen neun Siedewasserreaktoren sind schon seit Jahren und Jahrzehnten stillgelegt. Wegen der stark abgespeckten Sicherheit ist dieser Reaktortyp seit 32 Jahren nicht mehr ans Netz gegangen.

„Gundremmingen hat eine ganze Reihe von technischen Mängeln, allen voran das Nachkühlsystem, dass nicht ordentlich ausgelegt ist. Aber auch im alltäglichen Betrieb steigern sich die Fehler: Computerviren im Reaktor, abstürzende oder gar ungeeignete Brennelemente, Bedienungsfehler bei der Revision – das gesamte AKW muss abgeschaltet werden“, so Martin Stümpfig: „Gundremmingen leidet längst an Altersschwäche. 2016 war das schlechteste Betriebsjahr seit 2000: Tiefstand bei der Stromproduktion, die Arbeitsausnutzung lag gerade mal knapp über 80 Prozent. Und die Bilanz wird 2017 nicht besser ausfallen.“


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