Aktuelle Entwicklungen bei der EJSA Rothenburg

Im Frühjahr 2023 wurde die schwierige finanzielle Lage der EJSA Rothenburg deutlich – die Zukunft der EJSA und damit die Förderung von jährlich 600 jungen Menschen in der Region - und auch im Bereich Asyl - waren stark gefährdet.

Besuch der EJSA in Rothenburg Foto: privat

Am 13.09.23 habe ich die EJSA in Rothenburg besucht, um mich auf den aktuellen Stand bringen zu lassen.  

Im Frühjahr 2023 wurde die schwierige finanzielle Lage der EJSA Rothenburg deutlich – die Zukunft der EJSA und damit die Förderung von jährlich 600 jungen Menschen in der Region waren stark gefährdet. Eine finanzielle Lücke in der Höhe von 90.000 EUR musste geschlossen werden. 

Eine einzigartige, überwältigende Spendenaktion in der Region brachte in 10 Wochen mehr als 108.000 EUR zusammen und die Insolvenz konnte abgewendet werden. Die Ausbildungsförderung und auch die anderen Arbeitsbereiche konnten zunächst fortgesetzt werden. 

Bei unserem Gespräch waren Thomas Raithel, der bisherige Geschäftsführer, Senad Azemovic, Leitung Jugendmigrationsarbeit, Liudmyla Flämig, Jugendmigrationsdienst, Frau Laura Gudd (Ausbildungscoaching/Flüchtlings- und Integrationsberatung und Kreis- und Stadträtin Gabi Müllender dabei. 

Herr Raithel berichtete, dass inzwischen klar wurde, dass das ursprüngliche Stammkapital der gGmbH bei einem auf 1,2 Mio. EUR gestiegenen Umsatz pro Jahr nicht ausreichte – es brauchte mehr Stammkapital oder einen leistungsfähigeren Träger zur Vorfinanzierung der Arbeit. 

Dieser wurde zwischenzeitlich gefunden, lehnt aber die Fortführung der spendenfinanzierten Ausbildungsförderung ab, solange keine dauerhafte Finanzierung gefunden wird. Das bedeutet, dass es hier zu Einschnitten beim Personal oder zur Übernahme zusätzlicher Aufgaben kommen wird. Die Marke „EJSA Rothenburg – Evang. Jugendsozialarbeit“ wird erhalten und auch die Jugendmigrationsarbeit und die Offene Ganztagsbetreuung werden fortgeführt. Die Verwaltungsstrukturen werden aber aufgelöst, der bisherige Geschäftsführer wird nicht mehr benötigt, sondern lediglich in der Übergangszeit beratend tätig sein. Die Erfahrungen und das Netzwerk des bisherigen Geschäftsführers werden damit leider verloren gehen. 

Für die Fortführung des etablierten und erfolgreichen Konzepts der Assistierten Ausbildung (AsA), mit dem junge Menschen mit besonderen Unterstützungsbedarfen durch eine Stabilisierung der Persönlichkeit gefördert werden, benötigt die EJSA eine Kofinanzierung zusätzlich zu der Hauptförderung durch die Agentur für Arbeit (AfA). Hier hat sich die EJSA bereits an die Regierungspräsidentin gewandt und versucht auch, auf Bundesebene beim Finanzministerium Unterstützung zu finden. Die EJSA ist in Bayern der einzige Träger, der die Assistierte Ausbildung nach SGB III mit einem Jugendhilfekonzept nach SGB VIII und einer ergänzenden Finanzierung durch das Jugendamt und die Betriebe durchführt. Die EJSA ist davon überzeugt, dass sich diese Investition langfristig lohnt, zum einen, um mehr jungen Menschen überhaupt einen Bildungsabschluss zu ermöglichen, zum anderen um vorzeitigen Ausbildungsabbruch zu verhindern und damit insgesamt dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. 

Ein weiteres Problem ist die geplante Kürzung der Mittel für die Jugendmigrationsdienste im Haushaltsentwurf von Finanzminister Lindner für 2024. Hier werden wir Grüne uns noch massiv einsetzen, dass die gute und wichtige Arbeit fortgeführt werden kann. In diesen Zeiten, kommt es darauf an, Menschenfeindlichkeit und Extremismus vorzubeugen und die Demokratie zu stärken! Hier muss dringend nachgebessert werden! 

Ich schätze die wertvolle Arbeit der EJSA über viele Jahre sehr und bin froh, dass zumindest ein Teil der erfolgreichen Arbeit der EJSA unverändert weitergeführt werden kann. Für eine weiterhin gute Arbeit und gute Rahmenbedingungen will ich mich tatkräftig einsetzen. 

 

 


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