Wasserstoff für den Klimaschutz

Seit Wochen fordern viele Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „Fridays For Future“ mehr Aktivität für den Klimaschutz ein. Die Hochschule Ansbach stellt ihre Projekte dazu vor.

©Foto Eigenen Aufnahme

Die nötigen Maßnahmen setzen beim Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen Erdöl, Kohle und Erdgas an. Spätestens 2038 ist Schluss mit der Kohle. Statt der alten Energieträger sollte der neue Energieträger Wasserstoff verstärkt zum Zuge kommen. Über Wasserstoff als Alternative zu der umweltbelastenden Kohle informierten sich der Landtagsabgeordnet Martin Stümpfig, Stadträte, Kreisräte und Energie-Interessierte Mitglieder von Bündnis 90/DIE GRÜNEN an der Hochschule Ansbach.

Projekte der Hochschule Ansbach

Die Präsidentin der Hochschule Ansbach, Professorin Ambrosius, begrüßte die Delegation der Grünen mit den Worten: „Klimaschutz ist Artenschutz. An der Hochschule Ansbach spielt der Klimaschutz in vielen Studiengängen wie den Angewandten Ingenieurwissenschaften eine wichtige Rolle in der Lehre und Forschung. Darüber helfen wir mit, die Lebensgrundlagen für Mensch und Natur zu sichern.“

Wasserstoff als Speichermedium

Im Anschluss stellte Professor Kapischke, Leiter des Masterstudiengangs Energiemanagement und Energietechnik, die Projekte vor, bei denen unter Einsatz von elektrischer Energie aus Sonne und Wind das Speichergas Wasserstoff erzeugt wird. Der von der Hochschule Ansbach favorisierte Technologieweg, die Wasserelektrolyse, ist der technisch einfachste. Das auf diesem Pfad erzeugte Wasserstoffgas kann in das Erdgasnetz eingespeichert werden. So eingelagerte Gasmengen stünden jederzeit und vor allem sicher zur Verstromung zur Verfügung. Aber auch eine Verwendung als Kraftstoff für Züge, Lastkraftwagen und Flugzeuge ist denkbar.

Die Frage der Gäste hinsichtlich der besseren Eignung einer Batterie gegenüber der Wasserstoffspeicherung für die Energieversorgung beantwortete Kapischke mit der Aussage: „Große zu speichernde Strommengen, wie sie die Energiewende fordert, sind nur im Erdgasnetz einzulagern. Batterien eignen sich bevorzugt zur Speicherung kleinerer Menge. Wenn ab dem Jahre 2022 die Kernenergie und ab dem Jahre 2038 die Kohleenergie entfallen, fehlen dem Freistaat vierzigtausend Gigawattstunden Eigenstromerzeugung. Dem stehen derzeit nur sechzehn Gigawattstunden an Speicherkapazität in Form von Wasserkraft in Bayern gegenüber. Die Fertigstellung des Übertragungsnetzes SuedLink erfolgt erst 2025 mit einer Verzögerung von drei Jahren.“  

Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer*innen unter Moderation von Martin Stümpfig über Möglichkeiten für wasserstoffbetriebene Züge und Fahrgastschiffe. Auch darüber, ob überschüssiger grüner Strom in Form von Wasserstoff in das Erdgasnetz in Westmittelfranken zu integrieren ist.

Bundesregierung ruft zur Mobilität mit Wasserstoff in den Regionen auf

Das Fachgespräch beleuchtete Vor- und Nachteile einer Bewerbung als Wasserstoffregion. Ursache dafür war der Aufruf der Bundesregierung an Kommunen und Regionen vor Ort Umwelt- und Verkehrskonzepte mit Wasserstoff umzusetzen. Die Vorteile eines solchen Projekts liegen im Erfolgsfall in der organisatorischen und inhaltlichen Beratung der Landkreise über eine Laufzeit von zwei Jahren.

Nach der „grauen Theorie“ stellten die Wasserstoffexperten Dieter Jarosch und Roman Petsch das Brennstoffzellen- und Wasserstofflabor der Hochschule vor. Hier wird an der Verbesserung der Erzeugungstechnologien von Wasserstoff aus dem grünen Strom gearbeitet.

Schnelldorf setzt positives Zeichen

Während die Debatten über energiepolitische Ziele auf vollen Touren laufen, setzten Akteure im Landkreis Ansbach in der Gemeinde Schnelldorf bereits ein positives Zeichen. Ab nächsten Monat können dort Wasserstoffautos mit dem klimafreundlichen Kraftstoff betankt werden. Und auch ein Zug mit Wasserstoffantrieb tourte bereits auf den Schienen um Treuchtlingen.


Erläuterung zu dem Foto: Vorne von li: Oliver Rühl (Kreisvorsitzender), Isabella Hirsch (Mitglied des Kreistags aus Feuchtwangen), Dieter Jarosch (Laboringenieur Fakultät Technik), Martin Stümpfig (MdL, Sprecher für Energie und Klimaschutz der Fraktion Bündnis90/Die Grünen), Tobias Gaisser (Grüne Jugend Ansbach), Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Ute Ambrosius, Prof. Dr. Jörg Kapischke (Leiter Masterstudiengang Energiemanagement und Energietechnik)
Hintere Reihe: Günter Ries (Heilsbronn), Meike Erbgut-Feldner (Sprecherin Ortsverband Ansbach), Otto Hirsch (Landwirt mit PV Anlagen aus Feuchtwangen) und Lukas Ries, Gabi Schaaf (Mitglied des Kreistags aus Heilsbronn)


Im Dialog

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Martin Stümpfig in Freuchtwangen
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Ich bin in Feuchtwangen, im Landkreis Ansbach aufgewachsen – hier bin ich verwurzelt, hier achte ich darauf, dass die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Landtag vertreten sind .

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