Unser Wasser – erhalten, was uns erhält

Mit einem Zehn-Punkte-Plan und konkreten Forderungen wollen wir den Schutz des Grundwassers endlich wirkungsvoll vorantreiben. Wasser ist ein öffentliches Gut – sein Schutz ist vordringlich – und da muss noch viel getan werden.

mindestens zwölf Prozent der bayerischen Landesfläche sollen zu Wasserschutzgebieten erklärt werden ©Foto: analogius; pixabay.com

„Der Schutz des Grundwassers und der Gewässer als wichtiger Bestandteil des Naturhaushaltes ist für die Gesundheit der Bevölkerung, zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und als Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung unverzichtbar.“ – So steht es auf der Homepage des bayerischen Umweltministeriums (StMUV). Doch wie sieht es in der Realität aus?

Der Schutz unseres Grundwassers in Bayern war in den letzten Jahrzehnten und ist bis heute unzureichend, wie die flächendeckende Bestandsaufnahme im Rahmen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie deutlich macht. Auf unserer Herbstklausur der Landtagsgrünen befassten wir uns ausführlich mit dem Wasser und stellten unser Positionspapier vor.  

Die Hauptprobleme des Grundwassers in Bayern sind die vielerorts mangelnde Grundwasserqualität und die flächendeckend abnehmende Grundwassermenge. Neben den bestehenden Problemen der Grundwasserqualität durch die gleichbleibenden oder nur unzureichend abnehmenden Belastungen mit Nitrat, Pestiziden und anderen Stoffen führen die intensive Nutzung des Grundwassers und vermehrt Hitzeperioden als Folge des Klimawandels immer mehr zu einem Mengenproblem. Die Grundwasserneubildung wird durch verschiedene Flächennutzungen reduziert. Unser Grundwasser und damit unser Trinkwasser, das in Bayern zu 92 Prozent aus Grundwasser gewonnen wird, geraten in vielen Regionen ernsthaft in Gefahr. Fehlende oder zu kleine Wasserschutzgebiete verschärfen das Problem. Gleichzeitig fehlen als Basis für alle notwendigen Maßnahmen eine belastbare flächendeckende Erfassung aller Grundwasserdaten ebenso wie flächendeckende Grundwassermodelle. 

Die notwendigen Maßnahmen zum Schutz und Erhalt unseres Grundwassers sowie der Erreichung der Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie erfordern deutlich mehr Anstrengungen, aber auch mehr bereitgestellte Haushaltsmittel als bisher. Die Haushaltsmittel können über ein Wasserentnahmeentgelt als Abgabe auf die Nutzung der knappen Ressource Wasser aufgestockt werden. Zugleich müssen die Kompetenzen gebündelt werden. 

Mit einem Zehn-Punkte-Plan und konkreten Forderungen wollen wir den Schutz des Grundwassers endlich wirkungsvoll vorantreiben. 

Unser 10-Punkte-Plan:
  1. Einrichtung eines flächendeckenden Grundwasser-Überwachungsnetzes sowie die Erstellung von Grundwassermodellen 
  2. Stopp des Flächenverbrauchs und der Bodenversiegelung, Schaffung von Schwammlandschafte 
  3. Reduzierung des Nitrat- und Pestizideintrags sowie anderer wassergefährdender Stoffe 
  4. Stärkere Unterstützung des Ökolandbaus 
  5. Einführung eines umfassenden Wassermanagements mit dem Ziel, Grundwassermenge und -qualität zu erhalten und zu verbessern. 
  6. Etablierung und Förderung wassersparender Techniken in allen Bereichen der Grund- und Trinkwassernutzung. 
  7. Fachgerechte Ausweisung von Wasserschutzgebieten (incl. der gesamten Einzugsgebiete) bis zum Jahr 2030 auf mindestens 12% der Landesfläche. 
  8. Einführung eines Wasserentnahmeentgeltes zur Finanzierung von Maßnahmen des Wasserschutzes.
  9. Bündelung aller Überwachungs- und Anordnungskompetenzen zum Schutz der Gewässer bei den Wasserwirtschaftsämtern sowie dem Landesamt für Umwelt sowie Schaffung ausreichender Personalressourcen. 
  10. Ergreifung aller geeigneten Maßnahmen, um die Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie bis 2027 zu erreichen. 

Mehr dazu in dem Grünen Positionspapier "Unser Wasser – erhalten, was uns erhält"

 → Pressebericht der Süddeutschen Zeitung

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