Trinkwasserverunreinigung der Hausbrunnen in Wiedersbach

PRESSEMITTEILUNG 

WIEDERSBACH/LEUTERSHAUSEN. Sauberes Trinkwasser ist eines unserer höchsten Güter und ein besonders zu schützendes Lebensmittel. In vielen Ortsteilen in unserem Landkreis wird der Trinkwasserbedarf über eigene Hausbrunnen gedeckt. Die Eigenversorgung mit Trinkwasser ist ein hohes Gut und uns Grüne sehr wichtig. Denn die zentrale Versorgung ist gerade im ländlichen Raum aus technischer oder hygienischen Gründen nicht immer möglich oder ökonomisch sinnvoll. Diese Ansicht vertreten nicht nur wir Grünen sondern auch das Umweltbundesamt.

Zu Beginn des Jahres wurde ich von besorgten Bürgerinnen und Bürgern aus dem Ortsteil Wiedersbach, Gemeinde Leutershausen zu den pestizidbelasteten Hausbrunnen kontaktiert. Sie schilderten mir eine Reihe von Bedenken und kritisierten den Umgang der örtlichen Behörden bei Ihren Anfragen. Dies veranlasste mich zunächst im Februar 2014 zu einer ersten schriftliche Anfrage, über welche die Fränkische Landeszeitung berichtete.

Die CSU geführte Staatsregierung antwortete am 12.03.2014 auf meine umfassende Anfrage zu den belasteten Hausbrunnen in Wiedersbach ausweichend. Die von mir Ende Mai geführten persönlichen Gesprächen mit den Wiedersbacher Bürgerinnen und Bürgern und die ausweichende Antwort bewegte mich am 03.06.2014 dazu eine weitere Anfrage zu stellen.

Der wahre Grund bzw. die Quelle für die Belastungen der Hausbrunnen in Wiedersbach muss aufgeklärt werden - im Interesse der Bevölkerung und für den Schutz unseres Trink- und Grundwassers.

In der Antwort auf meine erste Anfrage des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz wurde die chemische Vegetationskontrolle der Bahn als mögliche Ursache für die in den Hausbrunnen nachgewiesenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffen Atrizin, Ethidimuron und Simazin ausgeschlossen. Die Staatsregierung bezog sich hier auf Aussagen der DB Netz AG.

In der Antwort auf meine erneute Nachfrage kommt die Staatsregierung jedoch inzwischen zu der Aussage "Es ist weder ausgeschlossen noch nachgewiesen , dass die Wirkstoffe tatsächlich auch im Einzugsgebiet Wiedersbacher Hausbrunnen eingesetzt wurden und die Belastung der Brunnen darauf zurückgehen kann."

Obwohl sich die Sachverhalte nicht verändert haben, kommen die Behörden innerhalb  von vier Monaten zu einer völlig anderen Einschätzungen. Das ist erstaunlich und lässt viele Fragen offen.

Die Belastungen der Hausbrunnen sind bereits seit 2013 bekannt, was dazu führte, dass das Landratsamt Ansbach im November 2013 den Anschluss der Ortsteils Wiedersbach an die öffentliche Wasserversorgung gefordert hat. Umso erstaunlicher ist es, dass erst auf meine Nachfrage im Februar 2014 hin, mindestens 3 Monate später, systematische staatliche Atrazin-Kontrollen und damit belastbare Untersuchungen angeordnet wurden um die Quelle der Verunreinigung zu finden.

Aus der Antwort auf meine zweite Anfrage geht zudem hervor, dass die Grundwassermessstellen Ende September eingerichtet werden. "Über 10 Monate nach der Anordnung durch das Landratsamt möglichst bald den Ortsteils Wiedersbach an die öffentliche Wasserversorgung aufgrund der hohen Belastung zahlreicher Hausbrunnen anzuschließen werden nun endlich Messstellen eingerichtet. Eine Aufklärung der Verunreinigungen hätte umgehend erfolgen sollen. Die zeitliche Verzögerung ist ärgerlich.

Ich unterstütze besonders die Forderungen der Bürgerinnen und Bürger, dass die Verursacher der Verunreinigung gefunden und für die Sanierungsmaßnahmen dann zur Kasse gebeten werden. Dass dies keine leichte Aufgabe ist, ist mir bewusst. Ich hoffe, dass mit der Einleitung der Messungen jetzt zügig die Aufklärung und weitere Maßnahmen erfolgen. Erhärten sich die Erkenntnisse, ist die deutsche Bundesbahn als Verursacher klar zu benennen und als Verursacher in Haftung zu nehmen.

Die Bürgerinnen und Bürger in Wiedersbach dürfen mit den Auswirkungen der gefundenen Pestizidbelastungen in ihren Hausbrunnen nicht alleine gelassen werden.  Klar ist: Der Schutz der Bevölkerung und der Schutz unseres Trinkwasser steht an oberster Stelle. Doch die Anordnung Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung ist nicht alternativlos. Die Staatsregierung betont den hohen Aufwand für die Erstellung  und Betrieb der bestehenden Hausbrunnen-Anlagen als unverhältnismäßig hoch, schließt aber damit auch nicht aus, dass die Brunnen saniert werden können oder die Nachrüstung von technische Einrichtungen einen Weiterbetrieb möglich machen. Gerade weil die Stadt Leutershausen vor enormen finanziellen Herausforderungen steht, sollte doch sehr genau und transparent über die möglichen finanziellen Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger informiert werden.


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