Nullpunkt erreicht – totale Flaute bei Windkraft

Aktuelle Anfrage zeigt: kein einziger Genehmigungsantrag im Jahr 2021. Wenn heute nichts beantragt wird, wird auch die nächsten Jahre kein Zubau erfolgen.

©Foto: Eigene Aufnahme

Pressemitteilung: In den ersten drei Quartalen 2021 gab es keinen einzigen Genehmigungsantrag für ein neues Windrad, wie eine aktuelle Anfrage von Martin Stümpfig, Sprecher für Energie und Klimaschutz der grünen Landtagsfraktion ergab. 

In Betrieb gingen im Jahr 2021 lediglich acht Anlagen. Zwei Anlagen gingen 2021 vom Netz, so dass unterm Strich nur sechs Anlagen neu hinzugekommen sind. Die rote Laterne beim Bruttozubau pro Fläche hat Bayern, wie der Länderbericht aufzeigt.  Die Flaute der letzten Jahre setzt sich nahtlos fort. Das ist aber dramatisch für das flächengrößte Bundesland – ein riesiges Potential wird verschenkt. Das kann so nicht weitergehen! Wir brauchen in Bayern 150-200 Stück pro Jahr, um eine saubere Energieversorgung und die Klimaziele zu erreichen, so meine klare Forderung.

Bei der Windkraft sind wir in Bayern jetzt auf dem Nullpunkt angelangt. Das ist der Tiefstpunkt nach nun über sieben Jahren Windkraftverhinderungsgesetz 10H mit fatalen Folgen für die weiteren Jahre. Wenn nämlich weiter nichts beantragt wird, wird auch die nächsten Jahre kein Zubau erfolgen, denn die Genehmigungsverfahren dauern im Schnitt vier Jahre.

Sofort weg mit 10H! Nur so schaffen wir in Bayern eine Wiederbelebung der totkranken Windkraft! 

Ein Ausweg ist schon aufgezeigt: über die Hälfte der ausgewiesenen Windkraftflächen in Bayern sind noch frei. Bei seiner Regierungserklärung im Sommer 2021 hat Ministerpräsident Söder bereits angekündigt, die Abstandsregel in Vorranggebieten auf 1000 m zu reduzieren. Jetzt gilt es endlich mal die Ankündigungen auch in Taten umzusetzen, Herr Söder. Mit der Reduzierung auf 1000 m in den ausgewiesenen Windkraftzonen, kann der Windenergie schnell Raum verschafft werden.

Ziel: 2 % der Landesfläche für Windkraft 

In den kommenden zwei Jahren gilt es dann in einem guten Planungsprozess die Fläche von derzeit 0,5 % auf 2 % zu erweitern. So schaffen wir auch in Bayern die Windkraft zu beleben und dann können sich Bayerns Bürgerinnen und Bürger, die Industrie und das Gewerbe endlich auf günstigen und sauberen Strom freuen.

Oft wird von Seiten der CSU auf Baden-Württemberg verwiesen. Im Nachbarland sieht es mittlerweile aber ganz anders aus. In Bayern sind 21 Anlagen im Genehmigungsverfahren – im Nachbarland, welches nur halb so groß ist, dagegen 132 Anlagen. Mit der Südquote im neuen EEG, welche in Zukunft die Bedingungen für die Windkraft in Süddeutschland nochmal deutlich verbessert, wird Baden-Württemberg einen kräftigen Ausbau realisieren können. Bayern wird dies nicht nutzen können, weil die Windkraft durch 10H kaputt gemacht wurde.

Herleitung der Flächenberechung:

  • Vorranggebiete: 24.221, davon 14.800 ha frei.
  • Vorbehaltsgebiete: 12.279, davon 4000 ha frei.
  • Somit sind 51 % noch frei.
  • Die insgesamt 36500 ha ausgewiesene Windkraftfläche machen bei 7.055.000 ha Gesamtfläche 0,51 % aus.

Schriftliche Anfrage (SAN) Windkraft 10.1.2022

Länderbericht Ausbau Windkraft Bund vom 22.10.2021

Länderbericht Ausbau Windkraft Bayern vom 31.08.2021

Ein Bericht dazu in der Süddeutschen Zeitung

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