Im Rahmen der vom Bayerischen Sozialministerium erstmals durchgeführten "Woche der Aus- und Weiterbildung" besuchte der Landtagsabgeordnete Martin Stümpfig am Montag das Staatliche Berufliche Schulzentrum Ansbach, begleitet von Dr. Christian Schön, Stadtrat und 3. Bürgermeister in Ansbach.
Stümpfig, der dieses Schulzentrum bereits im Februar letzten Jahres besuchte, zeigte sich sehr beeindruckt von den Fortschritten, die an dieser Einrichtung bei der Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund erreicht wurden.
Schulleiterin Irmgard Kornprobst legte zu Anfang dar, dass derzeit 11 Klassen mit durchschnittlich 20 Schülerinnen und Schüler aus den verschiedensten Ländern am BSZ in der Unterrichtssprache Deutsch beim Erlernen von Alltagskompetenzen beschult werden, die Voraussetzung für eine erfolgreiche Berufsausbildung sind. Die Jugendlichen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Gambia, Libyen, der Ukraine und anderen Ländern kommen mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen zu uns, und dieses breite Spektrum von Analphabeten bis hin zu Jugendlichen, die bereits Abitur, ein angefangenes Studium oder Lehre haben, stellt das Lehrpersonal vor enorme Anforderungen, so Kornprobst.
Wie sich Martin Stümpfig bei Unterrichtsbesuchen in zwei Schulklassen überzeugen konnte, folgen die jungen Frauen und Männer, die z. T. bereits seit zwei Jahren in Deutschland sind, mit sehr viel Elan, Wissbegierde und überraschend guten Deutschkenntnissen den Ausführungen der äußerst engagierten Lehrkräfte und beteiligen sich sehr aktiv.
"Die Atmosphäre an der Schule ist sehr gut, Freundlichkeit und gegenseitiger Respekt prägen den Umgang miteinander", freute sich Dr. Schön und Martin Stümpfig. Auftretende Verständnisschwierigkeiten werden thematisiert und in persönlichen Gesprächen mit dem Lehrpersonal ausgeräumt.
Für Frau Kornprobst und Frau Bühler-Saal ist es ein wichtiges Anliegen, dass sich für die jungen Migranten auch nach diesem Schulbesuch weitere Perspektiven eröffnen. So ist die Einrichtung immer auf der Suche nach Unternehmen in Stadt und Landkreis Ansbach, die Praktikumsplätze für die Dauer von etwa 2 Wochen zur Verfügung stellen, damit die Jugendlichen sich sozusagen vor Ort und in anderer Umgebung evtl. für einen bestimmten Beruf entscheiden können. Die Resonanz aus den Betrieben war stets gut.
Aus Sicht von Stümpfig ist die Dauer der Verfahren nicht zu akzeptieren. So warten mache Jugendliche schon seit zwei Jahren auf die Prüfung ihres Asylantrages.
Der Abgeordnete Stümpfig möchte nach diesem Besuch den Unternehmen Mut machen, den Schritt zu wagen und Praktikums- und Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen: "Die Schüler zeigen ein enormes Engagement, sie wollen lernen. Nutzen Sie die Chance, hoch motivierte junge Menschen für die Zukunft Ihrer Betriebe zu gewinnen".