Besuch der Versuchsanstalt Pflanzenbau

UNTERWEGS. Am Amt für Ernährung Landwirtschaft Forsten in Ansbach am 5.8.15

Gemeinsam mit Kreisrätin Isabella Hirsch, Ulrike Philipp und Werner Rück - grüne Stadträte in Merkendorf - besuchten wir das Amt für Landwirtschaft und Forsten und wurden von Herr Luger, dem Leiter der Behörde, Herrn Kerwagen, Leiter Bereich Landwirtschaft und Frau Dziekan , stellv. Leiterin Fachzentrum Pflanzenbau über die Freifeldversuche informiert.

Im Bereich der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) sollen bayernweit bis 2019 insgesamt 100 Stellen abgebaut werden (noch Beschlüsse aus Zeiten MP Stoiber). Bei Ernährungsbildung (Gemeinschaftsverpflegung Kindergärten...) sollen Stellen dazu kommen. Problem ist, dass in klassischen Bereichen des Versuchswesens Stellen abgebaut werden. So hat die Düngemittel-Industrie in den letzten Jahren ihre "Beratungsleistungen" oder besser Vermarktungsarbeit personell stark aufgestockt. Eine neutrale Beratung durch das Amt, wieviel Dünger wirklich nötig ist, wird in Zukunft durch Stelleneinsparungen beim Staat nur noch begrenzt möglich sein. Gewinner ist Industrie. Diese Thematik will ich im Landtag aufgreifen und mich für die Beibehaltung der neutralen Beratung einsetzen.

Hoher Personalaufwand ist auch nötig für enge Kontrollen zum frühzeitigen Erkennen von Krankheiten. Im frühen Stadium ist Bekämpfung mit geringen Pflanzenschutzmitteleinsatz möglich - je später, desto größere Mengen an Pestiziden sind nötig. Das AELF sendet wöchentlich Beratungsfaxe an Landwirte mit Empfehlungen.

Im  Versuchswesen wurden über Jahre gute Strukturen aufgebaut - dies alles steht auf der Kippe, wenn nun stark Personal eingespart werden soll.

Große Saatenhäuser gehen stark auf Hybridsaatgut (z.B. Wintergerste). Ergebnisse der amtlichen Untersuchungen zeigen jedoch, dass entgegen den Ergebnissen der Industrie die teuren Hybridsaaten keine höheren Erträge bringen als die Liniensorten. Auch diese amtlichen Untersuchungen unterliegen Spardiktat - am Ende setzt sich wohl Industrie  durch!

Fazit: Neutrale Beratung und eigenständige Pflanzenversuche an Ämtern muss beibehalten werden.

Bei unserem Besuch des Versuchsfeld in Willendorf waren wir begeistert von der Vielzahl. Über 20 Versuchsfelder wurden angebaut und Alternativen zum Mais beim Einsatz in Biogasanlagen getestet. Von Savesi Gras über Sonnenblumen, durchwachsene Silphie, Sommertriticale,  Buchweizen, Hirsearten (Sorghum - kaum von Mais zu unterscheiden), Wildkräutermischungen und vielem mehr. Genaue Auswertungen sind bei Frau Dziekan erhältlich. Unter Strich: Mais ist für Landwirt immer noch am ertragsreichsten und am leichtesten zu bearbeiten. Alternativen sind beim Gasertrag sehr gut (über 80 %). Saaterfolg, Ernte, Verarbeitung erfordert aber Erfahrung. Gerade in Anfangsjahren sind finanzielle Anreize nötig, damit die guten Alternativen auch angenommen werden. Hierfür werde ich mich im Landtag einsetzen. Gerade in unserer Region ist die Vermaisung ein echtes Problem. 


Im Dialog

©Foto: Manuel Schuller
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Wirtschaft

Im ständigem Austausch mit den Unternehmer*innen in Bayern erfahre ich welche Fragen, Anregungen und Wünsche an die Politik gestellt werden und wie wir sie unterstützen können.

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Vor Ort

Wichtig ist mir mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen, mit ihnen zu diskutieren und von ihnen Anregungen für meine parlamentarische Arbeit im Landtag mitzunehmen.

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Martin Stümpfig in Freuchtwangen
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Region

Ich bin in Feuchtwangen, im Landkreis Ansbach aufgewachsen – hier bin ich verwurzelt, hier achte ich darauf, dass die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Landtag vertreten sind .

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